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Neobooks - Die Zitadelle der Träume

Neobooks - Die Zitadelle der Träume

Titel: Neobooks - Die Zitadelle der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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Schwert mit großer Zurückhaltung. Gideon kam es fast so vor, als fürchte Rhonan sich davor, es auch nur zu berühren. Zumindest trug er es nie bei sich. Auch seine Tätowierungen betrachtete er ziemlich missmutig und erklärte, dass ihn nun in der Tat gar nichts mehr von den ehemals gefürchteten Barbaren des Ostens unterschied: großen, finsteren, vernarbten und tätowierten Gestalten, die es schon lange nicht mehr gab, vielleicht auch nie gegeben hatte, die jedoch dazu herhalten mussten, unartigen Kindern Angst zu machen.
    Caitlin bestritt das sofort. Allerdings verfehlte sie etwas das Tröstende in ihren Worten, als sie ergänzte, sie hätte zumindest nie gehört, dass die Tätowierungen der Barbaren hätten leuchten können.
    Gideon kicherte belustigt, aber Rhonan wirkte eher noch düsterer.
    Caitlin versuchte daher weiter, ihren Gatten aufzumuntern, und fuhr schnell fort: »Oh, du kannst dich doch jetzt nicht ernsthaft an diesen Zeichnungen stören. Die machen doch nun wirklich nichts mehr aus.«
    Sie sah sofort, dass auch diese Bemerkung nicht die beabsichtigte Wirkung erzielte. »Außerdem finde ich sie gar nicht so hässlich, besser jedenfalls als …«
    »Danke, das reicht«, unterbrach Rhonan trocken. »Ich weiß, was du mir sagen willst. Schön, dass sie dich nicht weiter stören.«
    Gideon wollte der Priesterin zu Hilfe kommen und erklärte, zumindest sei jetzt gewiss und für jeden sichtbar, dass Rhonan der wahre König sei. Der tat das umgehend als Unsinn ab. Er hätte schließlich weder Reich noch Volk. Er würde versuchen, die Quelle wieder zu versiegeln. Das wäre es dann aber auch schon.
    »Was heißt denn hier, du hast kein Reich? Du bist der rechtmäßige Erbe da’Kandars, du bist unser aller Großkönig«, widersprach Gideon heftig. »Und das bist du bereits seit fünfzehn Jahren.«
    »Was ich so alles bin«, brummte sein Begleiter ungerührt. »Hast du vergessen, dass ich nur eine Waffe bin?«
    »Die Freien Reiche werden bestimmt keinem Schwert folgen, aber sie werden ihrem König folgen.«
    Rhonan schüttelte den Kopf. »Ich hab dir schon häufiger gesagt, ich bin kein Führer. Ich kann kein Heer führen und schon gar nicht ganze Reiche. Nicht einmal meine eigene Frau macht, was ich sage. Wie soll ich da eine Armee befehligen können?«
    »Männer sind leichter zu führen. Die mögen nicht so gern denken und sind deshalb immer froh, wenn man ihnen sagt, was sie tun sollen«, erklärte Caitlin sofort aufmunternd.
    »Eben«, grummelte ihr Gatte.
    Sie setzte sich daraufhin auf seinen Schoß und vergrub die Hände in seinen Haaren. »Jetzt sei doch nicht so knurrig, Liebster. Du bist schließlich nicht allein. Gideon und ich, wir werden dir doch helfen. Was meinst du, haben wir noch ein bisschen Zeit, um mit dem Schwert zu üben? Du wolltest mir doch noch diese eine Parade zeigen, mit der man den anderen entwaffnen kann.«
    Er schmunzelte leicht und kniff ihr ins Kinn. »Ich muss ja einen wirklich trübsinnigen Eindruck machen, wenn du freiwillig anbietest, eine Parade zu lernen.«
    Sie nickte mit blitzenden Augen. »Kannst du dem widerstehen?«
    »Ich konnte dir noch nie widerstehen«, erwiderte Rhonan leise und zog sie an sich.
    Gideon fiel siedend heiß ein, dass er noch irgendetwas schrecklich Wichtiges irgendwo weit weg zu erledigen hatte.    
     
    Die drei unsterblichen Schwestern hatten erstaunt zur Kenntnis nehmen müssen, dass ihr Schwert der Alten Könige ein unwilliges Schwert war.
    Dala und Myria hatten weder ihrer Verwirrung darüber noch ihrer Sorge diesbezüglich Ausdruck verliehen, denn Palemas Wutausbrüche waren bekannt, und die hatte sich selbst stets zuversichtlich gegeben. Heute allerdings schien die Fassade zu bröckeln. Dala spürte, wie es in ihrer Schwester brodelte.
    Sie saßen bei Eistraube und Gebäck zusammen, während ihre Erben schliefen.
    Myria ließ einen Kamin mit prasselndem Feuer erscheinen. »Selbst, wenn das Feuer nicht wärmt, ich seh einfach gern Flammen«, erklärte sie.
    »Das musst du nicht jedes Mal wieder erläutern«, erwiderte Dala ungehalten. »Nach geschätzten zehntausend kalten Feuern wissen wir das.«  
    Ihr Blick wanderte wieder zu Palema, die gerade ihren Becher auf ein Tischchen knallte. »Bevor du beginnst, mit Gegenständen zu werfen, solltest du uns sagen, was dich so zornig macht. Ist es dein Sohn?«
    Palemas Augen funkelten, schienen Blitze zu schleudern. Ihre Hände im Schoß ballten sich zu Fäusten. »Er wird versagen, nach

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