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Neobooks - Entbehrlich: Thriller (German Edition)

Neobooks - Entbehrlich: Thriller (German Edition)

Titel: Neobooks - Entbehrlich: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. S. Anderson
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bin zu langsam.
    »Nun?«
    Die Zeit war um.
    »Ich muss mich jetzt entscheiden, oder? Ich meine, ich kann nicht noch mal drüber nachdenken?«
    Whittaker sagte nichts.
    Also gut. »Okay. Ich fliege in die Schweiz, und Sie reden mit Dyson.«
    »Gut. Ich weiß das zu schätzen, Walter, glauben Sie mir.«
    Hauser, der die ganze Zeit geschwiegen hatte, sagte: »Wir verlassen uns auf Sie, Walter.« Ja, dachte Ross, der Mann ist Offizier. Immer dieser pathetische Appell, bevor sie dich den Hügel hinaufschicken.
    Und damit war das Treffen auch schon beendet. Ross saß mit dem Rücken zum Raum und konnte nicht erkennen, wem Whittaker ein Zeichen gab. Er spürte, wie hinter ihm Bewegung aufkam. »Bleiben Sie, wenn Sie wollen, Walter«, sagte Whittaker, »trinken Sie Ihren Kaffee, lassen Sie sich noch einen Drink bringen, Sie sind unser Gast, wir müssen leider los.« Aber Ross stand mit ihnen auf. Vier große, junge Männer in dunklen Anzügen warteten in der Mitte des Restaurants. Zwei von ihnen eilten voraus nach draußen, bevor sich alle auf den Weg zum Ausgang machten. Im Foyer verabschiedete sich Whittaker von Ross und wechselte noch ein paar Worte mit dem Maître d’hôtel, bevor einer der jungen Männer wieder hereinkam und nickte. Ross wurde in der Tür zurückgehalten, bis Whittaker und Hauser den Bürgersteig überquert hatten und jeder für sich, jeweils in Begleitung von einem ihrer Männer, in einen von zwei identischen Lincolns gestiegen war, die in der zweiten Reihe warteten. Als sich die Wagen in Bewegung setzten und in den Nachmittagsverkehr einreihten, fuhr ein dritter Lincoln vor, nahm die beiden letzten Männer auf und folgte den anderen. Ross blieb auf dem belebten Bürgersteig zurück und sah den Wagen nach. Als er angerempelt wurde, trat er aus dem Menschenstrom heraus an den Bordstein. Es war sonnig und warm. Er zog sein Jackett aus und versuchte, seine Gedanken zu ordnen.
    Drei Wagen, vier Begleiter. Bodyguards? Jedenfalls Soldaten. Die jungen Männer machten sich nicht die Mühe, das zu verheimlichen, sie schienen sogar stolz darauf zu sein und trugen auch zu ihren teuren Anzügen noch militärische Haarschnitte. Mit den Fahrern also sieben Männer. Wozu der Aufwand, dachte Ross. Limousinen, Fahrer, Leibwächter, die Tochter in einem Internat in der Schweiz: Whittaker muss sehr reich sein, nicht einfach nur reich. Warum schickt er zur Begleitung seiner Tochter nicht seine eigenen Leute? Oder beauftragt eine der vielen Agenturen, die auf Personenschutz spezialisiert sind? Warum soll ausgerechnet ich das Kind von der Schule abholen?
    Mit dem Jackett über dem Arm stand er am Rand des Bürgersteigs, bis ihm zu warm wurde und er auf die schattige Straßenseite wechselte. Es ist sinnlos, mir jetzt noch Gedanken zu machen, sagte er sich, es gibt eine Abmachung, und ich werde meinen Teil davon einhalten. Natürlich konnte er einen Rückzieher machen, zumindest bis er im Flugzeug saß, aber er wusste, dass das eine theoretische Erwägung war. Ein Deal ist ein Deal. Hoffentlich dachten die anderen auch so.
    Auf einmal hatte er das Bedürfnis, mit Wyllis zu reden. Er würde ihn in seiner Entscheidung bestärken. Ross fischte in der Jackentasche nach seinem Telefon und versuchte zu erraten, wo sich die nächste U-Bahn-Station befand.

7. Kapitel
    H ätte Ross die Vereinbarung mit Whittaker rückgängig machen wollen, er hätte nicht gewusst, wie er ihn erreichen sollte. Whittaker und Hauser standen nicht im Telefonbuch, und ihre Firma hatte nicht einmal eine Internetseite. Ross besorgte sich einen neuen Reisepass und wartete darauf, dass sich Whittaker melden würde. Während vier Wochen vergingen, bekam der Nachmittag im Marco’s in seiner Erinnerung etwas zunehmend Irreales.
    Irgendwann stand dann einer der großen, jungen Männer aus Whittakers Truppe in der Tür des Werkstattbüros. Ross sah ihm entgegen, als er den Raum der Länge nach durchlief. Es war wieder ein Soldat. Auch eine Sonnenbrille konnte den leeren, angespannten Gesichtsausdruck des Besuchers nicht verbergen. Er brachte einen großen, verschlossenen Umschlag und ließ sich die Übergabe quittieren. Der Umschlag enthielt ein Flugticket, fünfzehn Hundertdollarscheine und ein gelbes Blatt Papier mit zwanzig Zeilen Informationen über die Einreisebestimmungen der Schweiz und darüber, in welchem Hotel am Flughafen Zimmer und Mietwagen für ihn reserviert waren. An der Hotelrezeption würden weitere Anweisungen für ihn hinterlegt sein.
    Bis

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