Neobooks - Erotische Frühlingsträume
Chalet. »Die anderen sind drinnen. Mich haben sie als Vorhut in die Kälte gejagt.«
Er grinste.
»Wir haben von deinem Pech gehört. Ich hoffe, es gefällt dir ein wenig bei uns.«
Ohne eine Antwort abzuwarten, ging er mit energischen Schritten voraus. Er stellte ihr Gepäck in der Halle ab, schloss die Tür und nahm Nika an die Hand. Er zog sie mit sich in den Wohnraum, wo ein großes Kaminfeuer brannte. Als sich ihre Augen an das Dämmerlicht gewöhnt hatten, entfuhr Nika ein Laut des Erstaunens. Auf einem breiten Sofa lümmelten sich zwei Frauen und – die Zwillinge. Sebastian und Louis grinsten breit.
»Die Dame aus dem Speisewagen«, flüsterte Louis und drückte die Frau an seiner Seite noch fester an sich. Das Mädchen schnurrte wie eine Katze und schenkte Nika einen provozierenden Blick.
»Ihr kennt euch? So ein Zufall.« Vincent schien nicht weiter beeindruckt zu sein. »Dann muss ich dir ja nur noch unsere beiden Mädels vorstellen: Manon und Natalie.«
Die beiden Frauen machten keine Anstalten, sich aus den Armen der Zwillingsbrüder zu lösen, und nickten ihr lediglich zu. Nika nickte ebenfalls.
»Ich bin Nika«, sagte sie.
Vincent drückte ihr ein Glas Wein in die Hand. »Willkommen, Nika … doch lassen wir die Turteltäubchen und machen uns am Herd nützlich, einverstanden?«
Er legte ihr seinen Arm um die Schulter und zog sie einfach mit sich. Wortlos reichte er ihr in der Küche Schneidebrett und Messer und stellte eine Schale mit Gemüse vor sie hin. Auf ihren fragenden Blick antwortete er kurz: »Für die Ratatouille. Die Hähnchen sind schon fast fertig.«
Ohne etwas zu erwidern, machte sich Nika an die Arbeit. Was wollten die Zwillinge hier? Schweigend putzte sie das Gemüse. Vincent erzählte von den Ferien hier oben und dass sie jedes Jahr mit dieser Clique hier seien, aber sie hörte nicht richtig hin. Diese Reise war bis jetzt wirklich nicht das, was sie sich erträumt hatte.
»Hörst du mir überhaupt zu?«
Seine Stimme hatte einen scharfen Unterton, der sie unwillkürlich zusammenzucken ließ. Sie betrachtete ihn. Attraktiv war er ja – sehr sogar –, aber irgendwie auch etwas streng. Warum sollte sie ihn anlügen? Sie würden sich nie wiedersehen.
»Entschuldige«, sagte sie und schob den Gemüsekorb zur Seite, »diese Reise verläuft völlig anders, als sie geplant war. Eine Überraschung jagt die nächste. Und müde bin ich auch.«
Sie lächelte.
Vincent lächelte zurück. Er trat auf sie zu und berührte ihre Wange mit der Hand.
»Wirklich heiß.«
Der Blick seiner Augen verlor jede Härte. »Vielleicht sollten sich die Zwillinge etwas um dich kümmern. Oder bist du immer noch nicht so weit?«
Nika spürte, wie sie errötete. Er streifte wie unbeabsichtigt ihre Schulter und wandte sich ab, um den Tisch zu decken. Nika blieb wie angewurzelt stehen, die Hände vor der Brust verschränkt, während Vincent mit den Tellern klapperte.
»Habe ich dich verschreckt?«, fragte er, ohne sie anzusehen. »Die Jungs haben von der Begegnung im Zug erzählt. Es konnte ja keiner ahnen, dass ihr euch hier wiederseht, nicht wahr?«
Nika zuckte mit den Schultern. Sie wollte jetzt nicht darüber nachdenken, und es war sowieso egal. Aber sie brauchte eine kleine Auszeit, und zwar sofort.
»Kannst du mir mein Zimmer zeigen? Ich möchte mich vor dem Essen noch schnell duschen.«
Es war weit nach Mitternacht, als Nika endlich im Bett lag. Aus dem Wohnzimmer drangen Musik und Stimmen zu ihr herüber. Nach einem köstlichen Essen hatten sich die Freunde noch lange in der Küche unterhalten und Nika von Anfang an in ihr Gespräch einbezogen, so dass sie sich keine Minute wie eine Fremde fühlte. Das Angebot von Vincent, noch einen gemeinsamen Schlummertrunk vor dem Kamin zu nehmen, hatte sie dann aber dankend abgelehnt und sich zurückgezogen. Sie war gerade dabei, den Tag Revue passieren zu lassen – ihr wirksamstes Mittel, um schnell einzuschlafen –, als es leise an die Tür klopfte. Im nächsten Moment wurde sie bereits geöffnet, und mit einer geschmeidigen Bewegung schob sich die kleine Blonde, die man ihr als Manon vorgestellt hatte, in den Raum.
»Ich kann nicht einschlafen«, sagte sie mit der hohen Stimme eines Kindes und legte sich ungefragt zu Nika unter die Decke. Ihre Hand suchte die von Nika, drückte sie zart.
»Du riechst gut«, murmelte Manon, schon im Halbschlaf. Dann war nur noch ihr ruhiger Atem zu hören.
Als Nika erwachte, war sie allein. Es musste
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