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Neobooks - Hinter verborgenen Pfaden: Der geheime Schlüssel I (German Edition)

Neobooks - Hinter verborgenen Pfaden: Der geheime Schlüssel I (German Edition)

Titel: Neobooks - Hinter verborgenen Pfaden: Der geheime Schlüssel I (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hornung
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deswegen in den Wald geritten sind. Die Jagd war ein Vorwand. Niemand hat ein Tier geschossen. Wohl aber behauptet Graf Wilberg, dass er den verwegenen Schützen der anderen tödlich getroffen hat.«
    »Was denkst du, wird heute Abend über den Vorfall gesprochen?«
    »Sicher, Agnus. Sicher. Wenn du mich fragst, wollte der König uns etwas zeigen. Etwas, was wir ihm sonst möglicherweise nicht geglaubt hätten.« Hilmar lächelte beklommen. »Schon auf dem Rückweg haben einige behauptet, die fremden Reiter im Wald gehörten zu dem alten Volk, den Feen.«
    »Hmm«, sagte Agnus nachdenklich. Und dann noch einmal: »Hmm.«
    »Ist das alles, was dir dazu einfällt?«, fragte Hilmar, ungläubig darüber, dass Agnus ihm scheinbar keinen Vortrag über die Unmöglichkeit seiner Behauptung halten wollte.
    »Die alten Geschichten fangen an sich zu bewegen, sie werden Wirklichkeit.«
    »Was redest du da? Alte Geschichten werden Wirklichkeit? Wenn man nur will, kann man hinter jedem ungewöhnlichen Vorgang Gespenster sehen. Gerade von dir hätte ich nicht erwartet, dass du so was für bare Münze nimmst.«
    »Wann warst du zum letzten Mal zu Hause?«, fragte Agnus, heftiger als gewollt. »Weißt du denn gar nichts?«
    »Was hat das eine mit dem anderen zu tun?«, konterte Hilmar, überrascht über den barschen Ton des Freundes.
    »Gnome sind im Moor, und falls sie auf deiner Weidenburg noch nicht angekommen sind, so sind sie bestimmt in den Höfen deiner Untertanen, die näher an den Helmsholm Hügeln wohnen als du«, knurrte Agnus.
    Hilmar sah ihn fassunglos an. Er wusste, dass Agnus bei Dingen, die sein Land betrafen, keine unüberlegten Schlüsse zog.
    »Deshalb bist du hier.« Agnus nickte ernst. »Wann hast du deine Audienz beim König?«
    »Pfff«, zischte Agnus. »Vielleicht morgen, vielleicht nächste Woche …«
    Hilmar fuhr in seine Stiefel und stapfte zur Tür. »Ich gehe mit dir zum König«, sagte er fest und sah Agnus nachdenklich an. »Bist du dir sicher, dass es Gnome sind?«
    Agnus nickte.
    »Dann ist dieser … dieser … Mensch auf dem Ebelsberg wirklich ein Zauberer?«
    »Davon gehe ich aus.«

    Hilmar nickte und verließ entschlossen den Raum. Eine ganze Weile blieb Agnus noch an derselben Stelle stehen. Er war zufrieden, dass Hilmar ihm geglaubt hatte. Zu zweit konnten sie beim König bestimmt mehr erreichen. Hoffnungsfroher als in den letzten Tagen begab er sich in die ihm zugeteilten Gemächer.
    ***
    »Jetzt hast du den Beweis dafür, dass ich dir den richtigen Mann geschickt habe.«
    »Das nennst du einen Beweis? Ein paar sinnlos verschossene Pfeile und zwei verwundete Männer.«
    »Es sind keine gewöhnlichen Pfeile, das weißt du so gut wie ich, und ich sage dir, wir haben auch einen von ihnen verletzt …«
    »Verletzt? Angeblich verletzt, aber nicht gefangen. Wie soll ich jetzt beweisen, dass es nicht bloß ein paar Landstreicher waren. Ein paar von denen, die eigentlich in meinen Kerker gehören, weil sie meine Steuern nicht bezahlen?«
    »Beruhige dich, Bruder. Du bist der König. Die Pfeile und die Augenzeugen werden ausreichen, um zu bestätigen, dass es hier in deinem Land immer noch verborgene Feennester gibt. Deine Nachforschungen haben sich bestätigt, und der Zauberer, den ich dir geschickt habe, hat sich als nützlich erwiesen. Trotzdem bist du unzufrieden!«
    Herzog Valerian von Erdolstin hatte noch viel mehr zu sagen, aber er versuchte, sich ein wenig zu bremsen, denn er kannte die schlechte Laune seines Bruders, die auf einen Fehlschlag folgte, nur zu gut.
    »Kann ich dieser Kreatur denn überhaupt trauen?«, entgegnete Leonidas zornig. »Genauso gut kann er sich das alles für uns ausgedacht haben. Nach Jahren der Tatenlosigkeit behauptet er nun, seine Gnome hätten in den Quellenbergen eine Gruppe Elben aufgestöbert. Er kann mir zwar keinen Beweis dafür liefern, will aber wissen, dass sie bis hierher in den Wald vordringen werden.« Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare. »Seit Jahren saugt mir dieser Zauberer das Geld aus der Tasche. Erst der Turm. Dann wurde seine ganze Ausrüstung aus Steuergeldern, die mir zustehen, bezahlt. Danach wünscht er sich einen zweiten Zauberer auf dem Ebelserg, nur weil dort die andere Quelle des Engelsees ist. Ich bezahle also wieder den Aufbau eines Turmes und verbau mir damit mein schönstes Jagdgebiet. Was meinst du, wie viele brauchbare Hirsche in den Helmsholm Hügeln jetzt noch durch die Wälder streichen, nachdem es in der ganzen Gegend

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