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Nepp für Narren

Nepp für Narren

Titel: Nepp für Narren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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athletischer
Körper steckte in Freizeitkleidung, ein dünner Schnurrbart zierte seine
Oberlippe. Die braunen Augen musterten mich mit begrenztem Interesse.
    »Ich bin Hank Newson«, sagte
er. »Mr. LaBlanches persönlicher Assistent.«
    »Danny Boyd«, versetzte ich.
»Privatdetektiv.«
    »Na, so was!«
    »Ich bin beauftragt, eine
gewisse Tina Jackson ausfindig zu machen«, erklärte ich. »Man hat mir gesagt,
Mr. LaBlanche könnte mir dabei eventuell behilflich sein .«
    »Faszinierend!« Er gähnte
unterdrückt. »Ihr Klient heißt nicht etwa zufällig Ed Carlin ?«
    »Die Identität meines
Auftraggebers ist vertraulich .«
    »Natürlich«, nickte er.
»Pfaffen, Privatdetektiven und Hehlern sind die Namen ihrer Kunden heilig.
Warum kommen Sie nicht einen Augenblick herein, Mr. Boyd .«
    Ich folgte ihm durch die kleine
Diele der Suite in den Wohnraum. Durch die geöffneten Glastüren, die auf den
Balkon hinausführten, konnte ich Sublime Point in all seiner Schönheit liegen
sehen, gebadet von der untergehenden Sonne. Die blonde Mrs. LaBlanche war
verschwunden. Wahrscheinlich in eines der Schlafzimmer.
    »Mr. LaBlanche lebt sehr
zurückgezogen«, sagte Newson und wandte sich nach mir um. »Ich glaube nicht,
daß er Sie zu sprechen wünscht .«
    Ich zuckte die Achseln.
»Vielleicht können Sie mir dann helfen, Mr. Newson .«
    »Wohl kaum«, entgegnete er
knapp. »Können Sie sich irgendwie ausweisen, Mr. Boyd ?«
    Ich öffnete meine Brieftasche
und ließ ihn meine Zulassung sehen. Er wirkte nicht sonderlich beeindruckt.
    »Langes Herumgerede können wir
uns schenken«, erklärte er dann. »Ich gehe jedenfalls davon aus, daß Ed Carlin
Sie beauftragt hat, auch wenn Sie das leugnen sollten. Okay?«
    »Wie Sie meinen, Mr. Newson .«
    »Gut.« Er bedachte mich mit
einem trägen Lächeln. »Richten Sie also Ihrem Klienten eine Nachricht von mir
aus. Und ich weiß, daß ich auch im Sinne von Mr. LaBlanche spreche .«
    »Sehr schön«, sagte ich.
    »Mr. LaBlanche wünscht nicht
von Ed Carlin belästigt zu werden. Auch nicht von irgendwelchen Mitarbeitern Ed Carlins und schon gar nicht von einem lausigen
Privatdetektiv, den besagter Ed Carlin engagiert hat. Ende der Durchsage .«
    »Ich werde es meinem Klienten
ausrichten«, versprach ich. »Und was ist mit Tina Jackson ?«
    »Für Tina Jackson gilt das
gleiche .«
    »Ich würde es gern von ihr
selber hören .« Ich revanchierte mich mit einem
strahlenden Lächeln bei ihm. »Sie wissen, wie das ist, Mr. Newson. Mein Klient
bezahlt mir gutes Geld und erwartet dafür Ergebnisse, nicht bloß irgendwelche
Nachrichten .«
    »Werden Sie nicht lästig, Mr.
Boyd«, sagte er unterdrückt. »Ich habe meinen Worten nichts mehr hinzuzufügen .«
    »Und Mrs. LaBlanche ?« fragte ich. »Ist sie die zweite oder die dritte Frau von
Mr. LaBlanche ?«
    »Die erste«, sagte eine Stimme
hinter mir.
    Ich wandte den Kopf und sah die
Blonde dastehen. Der schwarze Seidenmorgenrock war durch einen bunten Kaftan
ersetzt worden, der sich an ihren Körper schmiegte, als hätten Textilien Sinn
dafür, was gut ist.
    »Komisch«, wunderte ich mich.
»So wie es mir erzählt worden ist, war Tina Jacksons Schwester die erste Mrs.
LaBlanche .«
    »Ich dachte, du würdest dich
der Sache annehmen, Hank«, sagte sie in gepreßtem Ton.
    »Mr. Boyd wollte sich gerade
verabschieden«, erwiderte er.
    »Tina Jackson«, sagte ich. »Woher
soll ich wissen, daß sie noch am Leben ist ?«
    »Raus!« Er packte mich am
Ellbogen und begann mich zur Tür zu schieben. »Sie haben uns lange genug
genervt, Boyd .«
    Ich ging bis zur Tür mit ihm.
Dann trat ich mit dem rechten Fuß nach hinten aus, so daß ich ihn mit voller
Wucht gegen das Schienbein traf. Er stieß einen Schmerzensschrei aus und begann
auf einem Bein herumzuhüpfen, wobei er mit beiden Händen sein Schienbein
umklammert hielt. Er brauchte dringend eine Betäubung, fand ich. Deshalb schlug
ich ihm kräftig mit der Handkante in den Nacken. Er ging zu Boden, streckte
alle viere von sich und rührte sich nicht mehr.
    »Sie Schuft !« schrie die Blonde. »Sie haben ihn umgebracht !«
    Sie kam auf mich losgestürzt,
die Hände zu Krallen erhoben, um mir ins Gesicht zu kratzen. Ich schlage nicht
oft eine Frau, aber Selbstschutz ist die Mutter aller unfairen Kampfpraktiken.
Also stieß ich ihr die Faust in die Magengrube, nicht allzu hart, aber doch
hart genug. Sie gab ein ersticktes Ächzen von sich und fiel mir in die Arme.
Ich hielt sie fest, während sie nach

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