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Nepp für Narren

Nepp für Narren

Titel: Nepp für Narren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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abgewöhnt hat .«
    »Hat er das ?« fragte ich etwas gequält.
    »Sie sehen so aus, als würden
Sie niemals aufhören zu bumsen«, fuhr sie fort. »Die Frauen fliegen
wahrscheinlich auf Sie bei dem Profil. Bekommen Sie nie genug davon ?«
    »Nein«, erwiderte ich
aufrichtig.
    »Na, bei euch Männern ist das
eben etwas anderes. Wir Frauen haben da unsere besonderen Bedürfnisse.
Vielleicht sollte ich lesbisch werden? Eine andere Frau hätte mehr Verständnis.
Ich werde darüber nachdenken müssen .«
    Sie steuerte auf die Tür zu,
blieb jedoch auf halbem Weg stehen und schaute sich nach mir um.
    »Ich glaube übrigens nicht, daß
Danny den Versuch macht, sich zu verstecken«, sagte sie gedehnt. »Er dürfte
nicht einmal im Traum daran denken, daß ich nach ihm suchen könnte, weil er
annimmt, er hätte mich bereits erwürgt. Sagen Sie ihm also nicht, daß ich Ihre
Klientin bin. Und daß Ed Carlin hinter ihm her ist, vermutet er sicher auch
nicht. Er hält sich nämlich für besonders raffiniert und denkt, Ed ausgetrickst
zu haben .« Sie lachte mit boshaftem Unterton. »Aber da
hat er sich geirrt! Was ich Ihnen rate ist, suchen Sie in den besten Hotels,
und Sie werden Danny aufstöbern - wie er mein Geld verpulvert !«
    Sie strebte erneut der Tür zu
und verschwand. Ich sah, daß sie ihren Whisky nicht angerührt hatte. Mit meinem
Glas in der Hand ging ich zum Fenster und schaute hinaus. Wenig später trat
Kelly Jackson auf die Straße. Sie ging bis zum Rand des Bürgersteigs, steckte
zwei Finger in den Mund und stieß einen schrillen Pfiff aus. Nach etwa zehn
Sekunden hielt ein bildschönes Rolls-Royce-Kabriolett neben ihr, in das sie
einstieg. Der Chauffeur trug eine schicke hellbraune Uniform mit Schirmmütze.
    Ich starrte dem davongleitenden
Wagen nach und schluckte automatisch einen Mundvoll Whisky. Ich hatte also eine
leicht Verrückte als Klientin, aber wenigstens eine reiche. Leider wurde ich
bloß das störende Gefühl nicht los, daß gerade was sie mir verschwiegen hatte
sehr viel wichtiger war, als was sie mir gesagt hatte. Und wahrscheinlich auch
bedeutend unangenehmer.

2
     
    Beim dritten Versuch landete
ich einen Treffer. Zehn Dollar machten den Empfangsportier gesprächig. Sie
bewohnten die Fürstensuite im achtzehnten Stock, verriet er mir. Mr. und Mrs.
LaBlanche und Mr. Newson. Die Suite hätte drei Schlafzimmer, sagte er und
musterte mich mit einem Augenzwinkern. Aber vielleicht verstanden sich die drei
ganz besonders gut und brauchten nur eins. Die Frau war jedenfalls eine Bombe!
Er rollte ausdrucksvoll mit den Augen. Ganz schön Holz vor der Hütte! Jedesmal,
wenn sie durch die Hotelhalle ging, verrenkten sich die Männer die Hälse. Ich
bedankte mich und ging zum Fahrstuhl.
    Die Tür zur Fürstensuite war durch
eine echt vergoldete, nachgemachte römische Grabplatte verziert. Ich klopfte
kräftig an und wartete dann. Nach einer Zeitspanne, die mir ziemlich lang
vorgekommen war, öffnete sich die Tür und leuchtend blaue Augen musterten mich
kühl.
    »Was wollen Sie denn ?« fragte sie.
    Ihr weizenblondes Haar war lang
und fiel ihr in einer wilden Mähne auf die Schultern herab. Sie trug einen
schwarzen, eng um die Taille gegürteten Seidenmorgenrock, dessen Saum gerade
bis zur Mitte ihrer Oberschenkel reichte. Ihre hochsitzenden Brüste waren
birnenförmig, und die großen Warzen zeichneten sich deutlich unter der eng
anliegenden, dünnen Seide ab.
    »Mein Name ist Boyd«, sagte ich
höflich. »Ich möchte gerne mit Mr. LaBlanche sprechen .«
    »Der ist nicht da«, erklärte
sie und machte Anstalten, mir die Tür vor der Nase zuzuklappen.
    »Wann wird er zurück sein ?« erkundigte ich mich schnell.
    »Keine Ahnung.« In ihrem Ton
lag eine arktische Kälte, die überhaupt nicht zum Klima von Santo Bahia paßte.
    »Irgendwelche Probleme, Mrs.
LaBlanche ?« wollte eine Männerstimme von irgendwo
hinten wissen.
    »Ein Mensch namens Boyd«,
erwiderte sie. »Will mit Danny sprechen, sagt er .«
    »Soll ich mich mal um ihn
kümmern ?«
    »Das wäre nett von dir«,
antwortete sie steif. »So wie er mich anstarrt, komme ich mir vor, als hätte
ich keinen Fetzen am Leib .«
    Sie wandte sich ab und ließ
mich sekundenlang das anregende Wackeln ihres straffen Popos bewundern, bevor
sie meinen Augen entschwand. Sie wurde abgelöst von dem Eigentümer der
männlichen Stimme. Er war jung, etwa Mitte Zwanzig, mit kurzem, lockigem
braunem Haar, vielleicht ein paar Zentimeter kleiner als ich. Sein

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