Nepp für Narren
Atem rang, und tat es keineswegs ungern,
weil sich ihr knackiger Birnenbusen angenehm gegen meine Brust preßte. Dann
versuchte sie, mir ihr Knie in die Lenden zu stoßen. Ich fing ihr Bein zwischen
meinen Schenkeln ab und behielt es umklammert. Sie wand sich wie ein Aal, um
loszukommen, und ich konnte nichts dagegen tun, daß sich bei mir gewisse
Reaktionen zeigten. Als sie mir erneut ins Gesicht zu kratzen versuchte, zog
ich ihre Hand zurück und ließ meine freie Hand dann über ihre rechte Brust
gleiten.
»Nur nicht aufregen«, sagte ich
beruhigend und kniff dabei sanft in ihre Brustwarze.
»Lassen Sie das !« keuchte sie. »Wie können Sie sich unterstehen !«
»Was?« Ich kniff noch einmal.
»Das?«
»Sie gemeiner Kerl !« stöhnte sie. »Dafür werde ich Sie umbringen !«
Ich war so in unseren Nahkampf
vertieft, daß mir offenbar völlig das Aufschließen der Tür entgangen war. Erst
als ich eine dröhnende Stimme hinter mir hörte, wurden mir die veränderten
Umstände klar.
»Eine Orgie ?« dröhnte die Stimme. »Warum hast du mir das nicht gesagt, Laura? Du weißt, daß
ich mir Orgien ungern entgehen lasse .«
Ich ließ die Blonde instinktiv
von mir. Sie hopste wild auf einem Bein rückwärts, verlor die Balance und fiel
hintenüber. Ihre beiden Beine schossen hoch in die Luft, und der Kaftan
rutschte bis auf ihre Hüften zurück, wobei ich die Entdeckung machte, daß sie
kein Höschen trug. Während ich herumschnellte, bedauerte ich zutiefst, nicht
mehr Zeit für weitere Erkundungen zu haben.
Der Mann war groß und fett, sah
jedoch keineswegs wohlwollend aus. Seine schwarzen Haare hingen lang und glatt
herunter, auf den Schultern seines Sportjacketts lag ein weißer Schnee von
Schuppen. Die dunkelbraunen Augen waren fast hinter Fettrollen verborgen, und
seine Nase war fleischig. Noch fleischiger war der Mund. Die dicken, feuchten
Lippen hatten eine überraschend rote Farbe. Er heftete seinen Blick auf den
rücklings ausgestreckten Newson, dann auf seine zappelnde Frau und schließlich
auf mich.
»Aber vielleicht ist es gar
keine Orgie«, meinte er dann. »Sondern ein versuchter Doppelmord?“
»Mr. LaBlanche ?« erkundigte ich mich höflich.
»Stimmt«, nickte er. »Und Sie
sind vermutlich unser freundlicher Triebtäter aus der Nachbarschaft ?«
»Danny Boyd«, sagte ich.
»Privatdetektiv.«
Newson gab einen stöhnenden
Laut von sich und begann sich auf dem Fußboden zu bewegen. Die Blonde hatte
sich mit hochrotem Kopf aufgerappelt und versuchte vergeblich, verständliche
Worte hervorzubringen.
»Newson wollte mich einfach an
die Luft setzen«, erläuterte ich, »deshalb habe ich ihm eine verpaßt. Ihre Frau
wollte ihm zu Hilfe kommen und - ob Sie es nun glauben oder nicht - ich habe
mich lediglich gegen sie geschützt .«
»Doch, das nehme ich Ihnen
sogar ab, Mr. Boyd«, versetzte er ruhig. »Laura ist eine wahre Furie, wenn sie
sich erregt .« Er warf ihr ein zärtliches Lächeln zu.
»Nicht wahr, mein Schatz ?«
»Du solltest ihn umbringen«,
sagte sie gepreßt. »Warte bloß, bis du hörst, was dieser widerliche
Sittenstrolch mir angetan hat !«
»Aber zweifellos nur zum Zwecke
der Selbstverteidigung«, bemerkte LaBlanche heiter.
Newson hatte sich auf die Knie
gestützt und kam dann schwankend endgültig hoch. Er sah mich an, und seine
Miene verfinsterte sich.
»Dafür werde ich Sie umbringen,
Boyd«, drohte er. »Ich werde Ihnen jeden Knochen einzeln brechen und...«
»Ein deprimierendes Gefühl,
ungeliebt zu sein, Mr. Boyd«, fiel LaBlanche seinem Assistenten ins Wort. Er
wandte sich an die Blonde. »Bring Hank in sein Zimmer, Liebling, und beruhige
ihn. Ich denke, wir haben im Augenblick erst einmal genug Gewaltanwendung
gehabt .«
»Du hast Angst vor ihm«, sagte
sie verächtlich.
»Ich bin nur vernünftig,
Liebling .«
»Scheißangst!«
Er trat unerwartet leichtfüßig
für seine Körperfülle auf sie zu. »Ich habe dir schon öfter gesagt, keine
ordinären Ausdrücke zu gebrauchen, wenn du mit mir sprichst«, verwarnte er sie
sanft. »Das mußt du dir merken, mein Engel .«
»Scheißangst !« wiederholte sie mit Nachdruck.
Der Knall der Ohrfeige, die er
ihr versetzte, klang wie ein Gewehrschuß . Sie
taumelte einen Augenblick.
»Mach, was ich gesagt habe«,
befahl er leise.
Sie blieb benommen stehen und
rieb sich langsam über die Gesichtshälfte. Newson ging zu ihr, nahm sie beim
Arm und führte sie behutsam hinaus.
»Nun«, sagte LaBlanche
wohlwollend, »nach dieser
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