Neptuns Tochter 2
fragst, ist das nur wieder eine deiner verrückten Ideen.«
»Das mag ja sein. Aber wirklich, Timea, ich heirate Frank nur für einen guten Zweck.«
»Und wirst du dann auch für einen guten Zweck mit ihm schlafen? Damit dein Vater endlich Großvater wird?«, fragte Timea schnippisch. Der Gedanke, wie dieser Kerl Mika anfasste . . . Wie überhaupt jemand anders sie anfasste . . .
In Mikas Augen blitzte es auf. »Man könnte fast meinen, du wärst eifersüchtig«, bemerkte sie mit einem strahlenden Lächeln.
»Na und?«, konterte Timea. »Es ist schwer zu glauben, ich weiß. Aber so ganz gleichgültig bist du mir auch nicht.« Sie wollte noch vieles loswerden. Dass Mika doch einmal in ihrem Leben erst denken und dann handeln sollte.
Das Leuchten in Mikas Augen, ihr leises »das erzähle ich dir schon seit Wochen« warfen Timea völlig aus der Bahn.
Eigentlich war noch zu viel unbeantwortet. Eigentlich sollten sie erst alles klären. Eigentlich . . . war all das bedeutungslos. »Und nun?«, stellte Timea die einzige Frage, die wichtig war.
Da machte Mika einen Satz, landete auf Timeas Schoß und nahm ihren Kopf zwischen die Hände. So verharrte sie, hielt Timeas Blick gefangen.
Der Griff lockerte sich. Die Daumen strichen über das Jochbein. »Nun werde ich dich küssen«, hauchte Mika.
Timea legte ihre Arme um Mikas Taille, zog sie ganz nahe an sich heran. Bereitwillig näherte sie sich Mikas Gesicht. Als nur noch ein Atemzug zwischen ihren Mündern lag, raunte sie: »Dann tu es doch endlich.«
Nur zu gern ließ sich Timea in das sanfte Berühren der Lippen fallen. So lange, bis sie es nicht mehr aushielt. Sie wollte mehr. Viel mehr.
Der Kuss wurde wilder. Gieriger.
Der Raum war gefüllt von immer lauter werdendem Atmen.
Timeas Hände drängten sich zwischen ihre Körper, begannen Knöpfe zu öffnen.
Sie hielt inne. Nach Atem ringend legte sie ihre Stirn auf Mikas. »Tut mir leid«, stammelte sie. »Ich wollte nicht . . .«
»Was?«, lispelte Mika. »Mir zeigen, wie sehr du mich willst?«
Langsam löste Timea sich von Mika, streifte ihr das Hemd von den Schultern, hauchte Schmetterlingsküsse auf die nackte Haut. »Es dir so schnell zeigen«, sagte sie.
Über die Lippen strömte ein Prickeln durch Timeas Körper.
Die Spannung in ihr stieg immer mehr an.
Sie sah, wie sich die feinen Härchen in Mikas Nacken aufrichteten. Mit den Fingerkuppen strich Timea darüber, als würde sie über empfindliche Blütenblätter streichen. »Ist dir kalt?«, fragte sie heiser, als sie spürte, wie Mika erbebte.
»Blöde Frage«, wisperte Mika. Sie hielt Timeas Hände fest und stand auf. Ohne die Hände loszulassen. Das Feuer in ihren Augen verbrannte alles um sie.
Timea schluckte trocken.
In Jeans und BH bewegte sich Mika rückwärts auf das Schlafzimmer zu. »Es ist Zeit, meine schriftliche Zusage vom letzten Mal einzulösen«, krächzte sie.
Für einen Sekundenbruchteil stockte Timea in ihren Bewegungen. »Das ist gut«, sagte sie mit einer Stimme, die ihr fremd war. So tief. So rau. »Ich habe heute sehr viel . . . Lust . . . auf . . . Süßes.« Am Ende wurde das Sprechen zur Qual. Der Hals war so eng, dass es schmerzte, die Worte durch ihn hindurchzupressen.
Mika sog scharf die Luft ein. Sie drehte sich um und zog Timea mit ins Schlafzimmer.
Auf dem Weg zum Bett fielen die nächsten Kleidungsstücke. Und wann der Rest? Timea wusste es nicht. Sie wusste nur, dass sie Mika spürte. Haut an Haut. Und dass sie Mika streicheln, küssen, schmecken wollte. Zentimeter für Zentimeter. Sie ließ es nicht zu, dass Mika sie berührte. »Nein«, sagte sie.
»Aber ich . . .«, stammelte Mika.
Mit Daumen und Zeigefinger verschloss ihr Timea den Mund. »Pscht.«
»Muss ich jetzt still sein . . . darf ich gar nichts von mir geben?«, fragte Mika.
Timea schob sich über Mika, nahm deren Hände und zwang sie auf dem Kopfkissen zum Stillhalten. »Stöhnen und erlösendes Aufschreien ist erlaubt«, raunte sie. Völlig unvorbereitet durchdrang ihren Körper ein Stromschlag. »Oh«, entfuhr es ihr, als Mikas Mund ihre Brustwarzen umschloss. Ruckartig schob Timea sich hoch. Weit genug weg von diesen wunderbaren Lippen, der sanften Zunge.
»Hast du das gemeint?«, fragte Mika.
Wie konnte eine Stimme so heiser und gleichzeitig so harmlos klingen? Timea schloss die Augen ganz fest, hielt kurz den Atem an. »Lass das«, presste sie mühsam hervor.
»Aber wenn sie doch . . .«, protestierte Mika.
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