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Neptuns Tochter (Gesamtausgabe)

Neptuns Tochter (Gesamtausgabe)

Titel: Neptuns Tochter (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Waiden
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»und endet dort mit Pistazie.«
    Entsetzt schaute Timea auf. »Du erwartest jetzt aber nicht, dass ich das alles probiere?«
    »Nur von jedem ein bisschen«, erwiderte Mika und nahm schon den ersten Testlöffel. »Damit ich dann weiß, was dir schmeckt.«
    »Du hättest mich auch fragen können«, gab Timea zurück. Sollte sie Mika beichten, dass sie Eis ohne alles nicht mochte? Sie aß gern Eisbecher. Mit Früchten. Viel Schlagsahne. Waffeln. Aber gut.
    »Das wäre aber weniger spannend«, meinte Mika unbeeindruckt und probierte weiter. »Mmmm. Ich liebe Schokolade.«
    Timea besah sich die Skizze, schüttelte sich und klopfte mit dem Löffel auf den Mund. »Was kommt als Nächstes, Mika?«, fragte sie. »Wenn du nicht weißt, welchen Wein ich bevorzuge … wirst du mir dann sämtliche Weinsorten vorsetzen?«
    Mika griff sich an die Brust. »Du trinkst Wein? Welchen?«, erkundigte sie sich und fing an zu lachen. »Keine Sorge, das hier ist eine einmalige Angelegenheit. Außerdem lässt sich Wein nicht so vielseitig einsetzen wie Eis«, meinte sie zwinkernd.
    Rasch nahm Timea einen Löffel Himbeereis. »Woran hast du da im Speziellen gedacht?«, fragte sie heiser.
    »Das wirst du noch früh genug erfahren«, erwiderte Mika leise.
    Die nächste halbe Stunde verbrachten sie einträchtig mit ihrem Testessen. Das Ganze hatte etwas Unschuldiges. Friedliches. Timea fühlte sich wohl wie noch nie. Es war ihr egal, dass sie sich heute mit lästigen Kunden und einem noch lästigeren Werner Grossmann hatte ärgern müssen. Die Kopfschmerzen, die sie fast zu Hause festgebunden hatten, traten in den Hintergrund. So wie jetzt könnte es bleiben.
    »Was ist los?«, fragte Mika sanft. Ihre Hand legte sie auf Timeas Knie.
    »Bis vor einer halben Stunde ist es einfach nur ein bescheidener Tag gewesen«, erklärte Timea.
    Mikas Augen leuchteten auf. »Und jetzt ist es besser?«
    »Ja. So ziemlich.«
    »Was ist los?«, wiederholte Mika ihre Frage. Sie schaute Timea prüfend ins Gesicht. »Hast du Kopfschmerzen?«
    »Ein wenig«, gab Timea zu. »Aber die sind schon am Abklingen.«
    Mika stand auf und zog Timea mit sich hoch. »Nix da«, sagte sie. Mit wenigen Handgriffen machte sie aus der Couch ein Bett. »Leg dich hin, und ich verpasse dir eine Spitzenmassage. Du wirst süchtig werden danach.«
    »Seit wann bist du denn Masseurin?«, murmelte Timea. Sie wusste nicht, was überwog. Das Kribbeln oder die wieder stärker werdenden Kopfschmerzen.
    »Bin ich gar nicht«, sagte Mika. »Ich hab’ aber mal in einem Fitness-Studio gearbeitet. Da sind auch Massagen angeboten worden. Und eine der Angestellten hat mir dabei ein paar Kniffe gezeigt.«
    Timea verzog das Gesicht, als sie sich vorstellte, wie diese Frau Mika angelernt hatte. Wer wusste schon, wie viele Trainingseinheiten erforderlich gewesen waren. Und was die alles umfasst hatten. Eine unsinnige Eifersucht ergriff sie, als Bilder vor ihr auftauchten. Mit Mika und einer gesichtslosen Masseurin.
    »Du musst den Oberkörper freimachen«, sagte Mika. Ihr Gesicht war von einem zarten Rosa überzogen. Das konnte Timea noch erkennen, bevor Mika sich plötzlich umdrehte und im Bad verschwand.
    »Wunderbar«, murmelte Timea. Es war doch nicht das erste Mal, dass sie in Mikas Gegenwart nackt war. Wieso fühlte sie sich jetzt befangen wie ein schüchternes Mädchen? Timea fasste sich ein Herz, zog das T-Shirt über den Kopf und öffnete den Verschluss ihres BHs.
    »Ich hab’ leider kein …« Abrupt blieb Mika stehen. Mit glänzenden Augen stand sie im Raum und starrte Timea an. Eine Flasche mit irgendeiner Lotion hielt sie ausgestreckt vor sich.
    Es war wie damals. Unter der Sprinkleranlage. Timea war nicht in der Lage, sich zu bewegen. Erst der pochende Schmerz in der Schläfe brachte sie dazu, den BH fallen zu lassen und sich umgehend hinzulegen.
    »Ich hab’ leider kein Massageöl«, krächzte Mika. »Da muss eben meine Körperlotion herhalten.«
    Als Timea spürte, dass Mika sich neben sie setzte, schloss sie die Augen. In ihrem Kopf hämmerte es, und dennoch fühlte sie sich leicht wie eine Feder. Timea war bereit, sich vollkommen in Mikas Hände zu begeben. Mit einem wohligen Seufzer drehte und wendete sie den Körper in eine Position, die sie am liebsten nie wieder aufgegeben hätte.
    »Achtung«, hauchte Mika. »Es kann sein, dass meine Hände etwas kalt sind.«
    Das waren sie, stellte Timea fest. Kalt und zittrig. Aber sie hätte sich nichts Schöneres vorstellen können. »Ist

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