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Nervenflattern

Nervenflattern

Titel: Nervenflattern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Gibert
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freundlich in Richtung des Unbekannten.
    »’n Abend. Was machen Sie hier?«
    »Wie sieht es denn aus«, fragte Lenz zurück.
    »Na ja, dazu will ich mich jetzt lieber nicht äußern. Könnte Ihre Begleitung bitte den Kopf heben?«
    »Könnten Sie mit der Lampe bitte nicht direkt in mein Gesicht leuchten? Bitte drehen Sie sie kurz um, damit ich Ihr Gesicht sehen kann.«
    »Das wird ja immer …«
    Die Stimme erstarb, dann hörte Lenz flüsternde Stimmen. Offenbar waren sie zu zweit.
    »Sind Sie das, Kommissar Lenz, vom K11?«
    Die Taschenlampe wurde ausgeschaltet. Lenz hörte Maria in seinem Schoß leise kichern. Außerdem war ihr Mund gefährlich nah an seiner erogenen Zone.
    »Genau, meine Herren, der bin ich. Und mit wem habe ich das Vergnügen?«
    Die beiden nannten ihre Namen.
    »Es tut uns leid, Herr Kommissar, aber seit dem Wochenende machen wir hier nachts Streifengänge. Wir konnten ja nicht ahnen, Sie hier oben anzutreffen.«
    »Schon gut. Meine Frau und ich wollten uns die Stadt bei Nacht anschauen.«
    Lenz bemerkte eine Hand, die sich am Reißverschluss seiner Hose zu schaffen machte.
    »Ist klar, Herr Kommissar«, sagte der Streifenpolizist.
    »Wir gehen unsere Streife zu Ende. Als besonderes Vorkommnis brauche ich Sie und Ihre … Frau nicht zu vermerken, was meinen Sie?«
    »Das ist sicher nicht nötig. Danke.«
    Die beiden verabschiedeten sich und Lenz hörte, sobald sie um die Ecke waren, ein lautes Prusten.
    »Da bin ich ja froh, dass du dich nicht als Mann verkleidet hast«, stöhnte er und bemerkte gleichzeitig, dass ihre Hand an seinem Reißverschluss Erfolg gehabt und ihr Mund sein Ziel erreicht hatte.
    »Jeder Widerstand ist zwecklos, Herr Kommissar«, hörte er sie nuscheln.
    »Du bist komplett verrückt«, bekam er gerade noch heraus.
     
    »Es ist schön, dir so nah zu sein.«
    Sie lag mit dem Kopf auf seinen Beinen, er kraulte ihre Haare.
    »Finde ich auch«, antwortete er, grinste dabei und hoffte, sie würde es in der Dunkelheit nicht bemerken.
    »Du darfst dich ruhig richtig freuen. Ich weiß sowieso, dass du es tust.«
    »Erwischt.«
    »Ich hab kalte Hände.«
    Sie drehte sich um und schob ihre Arme unter sein Jackett. Auf seinem Hemd fand sie einen zusammengefalteten Zettel.
    »Was ist denn das?«
    Lenz nahm ihr das Stück Papier aus der Hand und sah es an. Erkennen konnte er nichts, aber er wusste auch so, um was es sich handelte.
    »Das ist die Nachricht, die wir heute in dem Päckchen an den Chefredakteur gefunden haben. Vermutlich habe ich sie im Moment der höchsten Lust aus meiner Tasche herauskatapultiert.«
    »Und die schleppst du hier mit dir rum?«
    »Nein, natürlich nicht. Das ist eine Abschrift.«
    »Ach so. Kann ich sie lesen?«
    Ohne seine Antwort abzuwarten, nestelte sie in dem Korb nach ihrem Autoschlüssel, an dem die kleine Taschenlampe hing, mit der sie Lenz zur Begrüßung geblendet hatte.
    »Hm«, machte sie und warf den Schlüssel zurück.
    »Das hat Frau Dr. Driessler auch gesagt, als sie es gelesen hatte.«
    »Die Psychosupermaus, von deren Atomtitten du mir so vorgeschwärmt hast?«
    Lenz lachte laut los.
    »Genau die.«
    »Und was hat sie noch gesagt?«
    »Eine ganze Menge, aber nichts, was mich näher zum Täter geführt hätte.«
    Er dachte einen Moment nach.
    »Eigentlich hat sie mir nur aufgezählt, wer nicht in Frage kommt.«
    »Und was fällt dir Spürnase dazu ein?«
    »Hey, hey, dein Ton gefällt mir nicht«, spielte er den Beleidigten.
    »Schon gut, Herr Kommissar«, beschwichtigte sie ihn.
    »Natürlich ist das nicht der Name des Täters. Ich vermute, wir haben es mit jemandem aus der Gegend zu tun, der aber nicht Kevin heißt.«
    »Und das ist alles?«, fragte sie herausfordernd.
    »Worauf willst du hinaus? Wenn dir was dazu einfällt, sag es mir, aber lass mich bitte nicht am langen Arm verhungern.«
    Lenz konnte in der Dunkelheit ihre Augen funkeln sehen.
    »Kevin meint nicht eine Person, sondern ein Datum«, prophezeite sie scheinbar wissend.
    Er kratzte sich hörbar am Kinn.
    »Wie, ein Datum?«
    »Gibt es eigentlich eine Belohnung?«
    »Maria!«
    »O. k., du Schlaumeier, dann übersetze ich dir jetzt die letzten zwei Zeilen. Du musst dir einfach denken, dass Kevin eine Zeile höher gehört, dann wird ein Datum daraus. Letzter Termin Absage 6. Juni 2007, steht dann hier.«
    Lenz kapierte es noch immer nicht.
    »Meine Herren, wie hast du nur solch eine Karriere bei der Polizei machen können?«, flachste sie. »Erich hat doch eine Schwester,

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