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Nervenflattern

Nervenflattern

Titel: Nervenflattern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Gibert
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Jungen wirklich sich selbst überlassen. Dabei scheint sie eine gebildete und intelligente Frau zu sein, wenn ich den Unterlagen Glauben schenken darf.«
    »Gibt es Unterschiede in der Bewertung des Falles zwischen Brill und Hainmüller?«
    »Und ob, deswegen hat Hainmüller die Sache an sich gezogen. Brill wollte ihr die angesprochene Chance geben, Hainmüller sah das ganz anders.«
    Er blickte auf.
    »Heißt das jetzt, dass Frau Tauner unseren Herrn Brill auf dem Gewissen hat?«
    »Es gibt einen Verdacht«, verharmloste Lenz die brisante Situation, »aber ich muss Sie bitten, mit niemandem darüber zu sprechen.«
    »Selbstverständlich nicht.«
    »Herr Hainmüller ist vermutlich noch nicht an seinen Arbeitsplatz zurückgekehrt?«, wollte der Kommissar wissen.
    »Nein, er wird mindestens 14 Tage ausfallen. Ich habe gestern mit ihm telefoniert.«
    »Können Sie uns seine Privatadresse geben?«
    »Wenn das notwendig ist, sicher.«
    »Bitte.«
    Der Amtsleiter griff zum Telefon und beauftragte seine Sekretärin, Hainmüllers Adresse herauszusuchen.
    Lenz deutete auf die Akte.
    »Frau Tauners letzte hier bekannte Adresse ist die in Hofgeismar?«
    Vockeroth brauchte einen kleinen Moment, um es herauszusuchen.
    »Ja. Wiedemannstraße 23 in Hofgeismar. Eine andere Adresse ist nicht bekannt.«
    Es klopfte an der Tür. Vockeroths Sekretärin übergab ihrem Chef einen kleinen Zettel, den er sofort an die Kriminalbeamten weiterreichte.
    »Adresse und Telefonnummer. Ich hoffe, unser Hainmüller hat mit der ganzen Sache nichts zu tun.«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Aber ich kann es mir auch beim besten Willen nicht vorstellen.«
    »Wir werden sehen«, meinte Lenz. »Allerdings gibt es noch eine Sache, die mich beschäftigt: Wusste Frau Tauner davon, dass Herr Brill gar nichts mehr mit ihrem Fall zu tun hatte und er auch die Entscheidungen nicht getroffen hat, die zur Entziehung des Sorgerechts geführt haben?«
    »Das lässt sich wahrscheinlich leicht klären, Herr Kommissar.«
    Er blätterte in der Akte. Es dauerte diesmal mehrere Minuten, bis er zu einem Ergebnis kam.
    »Möglich, aber nicht sicher. Vor Gericht sind sich die beiden nicht begegnet, wie ich hier sehe. Zu dieser Zeit war Herr Hainmüller vermutlich erkrankt, eine Kollegin hat ihn vertreten.«
    Vockeroth suchte in der Akte nach weiteren Hinweisen.
    »Sie haben recht, es könnte sein, dass Frau Tauner Herrn Brill hinter dem Antrag vermutete, der zur Entziehung des Sorgerechtes geführt hat. Wie ich hier sehe, ist Hainmüller nie in Erscheinung getreten. Sie hatte hier im Amt immer nur Kontakt mit Herrn Brill.«
    Vockeroth hob den Kopf und sah die Polizisten entgeistert an.
    »Wenn ich Ihre Frage richtig verstehe, Herr Kommissar, dann ist Brill unter Umständen das falsche Opfer gewesen? Dann hätte der Anschlag eigentlich Herrn Hainmüller gegolten, wenn die Täterin um die genauen Umstände gewusst hätte?«
    »Das ist leider nicht auszuschließen.«
     

36
    Der junge Kommissar biss ein großes Stück von seiner Pizza ab.
    »Meinst du, wir sollten Hainmüller unter Personenschutz stellen?«
    »Warum?«, fragte Lenz zurück. »Die Tauner weiß doch bis jetzt nichts davon, dass er den Entzug des Sorgerechts eingefädelt hat. Es sei denn, sie hätte mit Vockeroth gesprochen, aber das können wir ausschließen.«
    Der Hauptkommissar gähnte.
    »Ich muss langsam ins Bett«, knurrte er.
    »Sicher. Aber vorher solltest du dir noch die SMS von vorhin ansehen, damit du weißt, ob alleine oder zu zweit.«
     
    10 Minuten später verließen sie die kleine Pizzeria und machten sich auf den Weg zu Hainmüllers Adresse. Lenz hatte einen seifigen Geschmack im Mund und spürte jeden Muskel seines Körpers. Während sein Kollege die Daten ins Navigationssystem eingab, stand er vor dem Auto und las die Nachricht.
     
    Morgen Abend
    in Fritzlar?
    Ich denk an dich
    M.
     
    Er wollte sofort antworten, als das Telefon klingelte.
    »Lenz.«
    Es kam keine Antwort.
    »Hier ist Lenz!«
    Es meldete sich niemand, aber der Kommissar war sich sicher, dass der Anrufer am anderen Ende der Leitung ihm zuhörte. Er beendete das Telefonat und steckte das Gerät in seine Jackentasche.
    »Dann eben nicht.«
    Die SMS an Maria konnte er auch später noch senden. Trotz seiner Müdigkeit überwog die Freude, sie am nächsten Abend zu sehen. Er blinzelte in die Sonne, schloss die Augen, und stellte sich ihr Gesicht vor. Dabei hörte er, wie Hain das Dach des Cabrios öffnete.
    »Wenn wir schon an so einem

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