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Nervenflattern

Nervenflattern

Titel: Nervenflattern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Gibert
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uns geirrt.«
    »Ich gebe zu bedenken, dass es schon einen Unterschied macht, ob man jemand auf die Distanz mit Nervengift um die Ecke bringt oder wie hier mit der Kanone aus einem Meter Entfernung«, warf Hain dazwischen.
    »Das ist sicher wahr«, stimmte Brandt ihm zu.
    »Und an der Tür gab es keine Hinweise auf eine Manipulation. Der oder die Täter waren wahrscheinlich mit den beiden bekannt und sind von ihnen hereingelassen worden. Das ist schon komisch, wie die hier sitzen.«
     
    In diesem Moment trat Peter Franz, der Rechtsmediziner, hinzu, gefolgt von den Mitarbeitern der Spurensicherung. Jetzt hatten Lenz und seine Kollegen Pause.
    »Ich hoffe, ihr seid nicht schon wie die Elefanten hier in der Bude umhergetrabt«, wurden sie von Heini Kostkamp begrüßt. Der Mann von der Spurensicherung stellte seinen Koffer ab und schüttelte jedem im Raum die Hand.
    »Lass gut sein, Heini, wir sind geschwebt«, erwiderte Hain spöttisch.
    Lenz sah Franz fragend an. Der warf einen Blick auf die beiden Leichen und zog eine Augenbraue hoch.
    »Sie sind vermutlich erschossen worden, soviel kann ich Ihnen schon sagen.«
    »Danke.«
    »Mein Gott, Herr Lenz. Ich verstehe, dass Sie es am liebsten hätten, wenn ich die beiden sofort und hier an Ort und Stelle obduzieren würde.«
    Er nahm ein Thermometer aus seinem Koffer.
    »Aber Sie sind doch der Erste, der mir ungenaue Aussagen um die Ohren haut. Also lassen Sie mich jetzt meinen Job machen und warten Sie, bis ich mich bei Ihnen melde.«
    »Kein Problem, Herr Franz. Bis später«, beschwichtigte Lenz.
    »Komm Thilo, wir hören uns mal im Haus um, vielleicht hat jemand was gesehen oder gehört.«
    Die beiden verließen die Wohnung und machten sich auf die mühsame Suche nach Zeugen. Meist wurden die Türen, wenn überhaupt, von Frauen geöffnet, die kein Deutsch verstanden. Ein Mann im zweiten Stock verstand sie zwar, war aber so betrunken, dass an eine Befragung nicht zu denken war. Sie entschieden, am Abend einen weiteren Versuch zu starten.
    »Danach will ich aber auf jeden Fall ins Bett. Noch eine Nacht ohne Schlaf und ich beantrage die Frühpensionierung«, meinte Lenz gähnend.
    Sie sahen sich auf dem Parkplatz um, aber auch dort gab es nichts zu entdecken.
    Zurück in der Wohnung im 4. Stock, winkte Dr. Franz Lenz zu sich.
    »Tut mir leid, wenn ich eben unfreundlich war. Ich habe seit 30 Stunden nicht geschlafen, weil ich Bereitschaft hatte. Außerdem liegt meine Frau mit einem Hörsturz im Krankenhaus und ich muss mich um die Kinder kümmern.«
    »Schon gut, Herr Doktor. Ich habe die letzte Nacht auch nicht geschlafen, also kann ich Sie gut verstehen.«
    Der Arzt deutete auf die Leiche von Johannes Hainmüller.
    »Der Todeszeitpunkt liegt etwa 15 Stunden zurück.«
    Er sah auf seine Armbanduhr.
    »Er dürfte demzufolge zwischen neun und 11 Uhr gestern Abend gestorben sein.«
    Lenz dankte dem Rechtsmediziner und wandte sich an Kostkamp.
    »Kann ich an den Schrank, Heini?«
    »Schrankwand ist fertig, da kannst du dran. Aber zieh dir Handschuhe an, für den Fall, dass wir nacharbeiten müssen.«
    Er reichte dem Kommissar ein Paar Latexhandschuhe. Lenz öffnete vorsichtig eine Tür des wuchtigen Möbelstücks und sah hinein. Hain stellte sich neben ihn.
    »Vielleicht entdecken wir etwas über seine Religionstruppe. Dann hauen wir hier ab und sehen uns mal bei denen um.«
    Im vierten Fach wurden sie fündig. Lenz zog eine Informationsbroschüre heraus und las sie durch. Auf der Rückseite fand er die Adresse und eine Telefonnummer.
    »Wir lassen euch jetzt alleine«, informierte er Ludger Brandt über sein weiteres Vorgehen.
    »Die beiden waren vermutlich Mitglieder bei dieser komischen Religionsgruppe, da fahren wir jetzt hin und sehen uns um. Es ist in Lohfelden, in spätestens zwei Stunden sollten wir wieder im Präsidium sein. Dann kommen wir noch mal hier vorbei und befragen alle Hausbewohner, die jetzt nicht da waren. Und dann …« Er musste gähnen. »Dann leg ich mich schlafen.«

37
    Die Adresse in Lohfelden im Kasseler Südwesten entpuppte sich als einsames Zweifamilienhaus am Ende einer Sackgasse. Ein Klingelschild gab es nicht, ebenso wenig freundliche Nachbarn, die befragt werden wollten. Hain stieg über das verschlossene Gartentor und sah sich hinter dem Haus um. Lenz blieb vorne stehen und rauchte.
    »Sieht aus, als ob hier niemand wohnen würde. Vielleicht brauchen sie das Haus nur für ihre Treffen«, vermutete der junge Oberkommissar.
    Lenz sah auf die

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