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Netha-Chrome

Netha-Chrome

Titel: Netha-Chrome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janco Weiland
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aufeinander.
    „Gern geschehen“, knurrte ich und riss die KI zu mir herum. „Und ich habe da noch eine Lektion für Sie. Sie möchten also doch nicht wie ein Mensch sein? Weil Sie glauben, wir Menschen sind alle schlecht und tun nur schlechte Dinge?“
    Die Augenbrauen der KI zuckten leicht und ihre Kiefermuskeln arbeiteten. Sie wollte keinerlei Emotionen mehr zeigen, aber das schien schwieriger zu sein, als sie mich glauben lassen wollte. Ihre eisblauen Augen musterten meine Gesichtszüge genauso aufmerksam, wie ich ihre studierte.
    „Die meisten zumindest“, antwortete sie. Ich lächelte sie frech an.
    „Ach ja?“
    „Ja…“
    „Wir Menschen können aber auch sehr schöne Dinge tun.“
    „Und was wäre das?“, fragte sie leise. Ihre Stimme wurde immer ruhiger, je länger sie mir in die Augen schaute. Ich zog sie an mich und presste meine Lippen auf ihre, und als hätte sie es bereits geahnt, öffnete sie ihren Mund. Wir schlossen die Augen. Unsere Zungen berührten sich erst sanft, tasteten sich vorsichtig ab. Unsere Körper pressten sich aneinander, meine Hände fuhren ihren Rücken hinab und legten sich sanft auf ihren wunderschön geformten Pfirsichhintern. Unsere Zungen tanzten nun schneller miteinander, schlugen immer wilder. Meine Sinne verschwammen und tauchten ab in eine Welt, in der es nur mich und diese Frau gab. Der Widerstand verschwand, das Underwelth existierte nicht mehr. Wir waren allein. Alleine miteinander, füreinander.
    Ich spürte nun ihre Hände auf meinem Hintern und ein Blitz durchzuckte mich. Der Tanz unserer Zungen endete kurz und wir schauten uns in die Augen.
    „ Das können wir tun“, lächelte ich.
    „Das ist wirklich schön“, antwortete sie. „Aber ich glaube, mir fehlt es noch ein wenig an Praxis.“
    Ich schüttelte den Kopf. „Nein. Du machst das gut.“
    „Und du machst das hoffentlich nicht nur, um mich vor schlechten Emotionen zu schützen?“ Ich zog meine Augenbrauen hoch.
    „Sieht das für dich so aus?“
    Sydney lächelte sanft. „Nein. Eigentlich nicht. Es wäre auch unlogisch, mich erst dazu bringen zu wollen, schlechte Empfindungen zuzulassen, um sie dann von mir abwenden zu wollen.“
    „Na siehst du?“, flüsterte ich und schon waren unsere Lippen und Zungen wieder eins. Eng umschlungen tippelten wir Richtung Pritsche und ließen uns dann fallen. Diesmal spürte Sydney, wie hart dieses Teil war.
    „Aua“, entfuhr es ihr, nachdem sie unter mir gelandet war. „Du hattest Recht. Dieses Bett ist wirklich hart.“
    Ich stützte mich mit den Armen auf der Matratze ab und hielt mich wenige Zentimeter über ihr. So verharrten wir. Unsere Blicke verschmolzen und schienen sich nie wieder voneinander trennen zu wollen.
    „Du bist bildschön“, flüsterte ich dann. Sydneys Mundwinkel verzogen sich leicht nach oben.
    „Ich weiß. Meine Konstrukteure haben sich äußerste Mühe gegeben, ihre ganz eigenen Vorstellungen von perfekter Schönheit zu realisieren. Ich bin das Ergebnis jahrelanger Studien, wie sich Männer eine schöne Frau vorstellen.“
    Ich lachte leise. „Also deine Küsse sind super, aber was den erotischen Smalltalk zwischendurch angeht, musst du wohl noch ein wenig üben.“
    Sydney legte einen fragenden Gesichtsausdruck auf.
    „Habe ich was Falsches gesagt?“
    Ich lachte wieder, diesmal etwas lauter und schüttelte dann den Kopf.
    „Schon okay“, sagte ich und küsste sie erneut, als mir etwas einfiel. Ich ließ kurz von ihr ab, was Sydney sichtlich verwirrte.
    „Was ist los?“, wollte sie wissen. Ich schloss kurz meine Augen und seufzte.
    „Omega?“, rief ich. „Bist du gerade hier?“
    In der Mitte der Zelle erschien nun die digitale Intelligenz wie aus dem Nichts.
    „Ich bin immer in eurer Nähe“, antwortete er mit einem Lächeln. Ich setzte mich aufrecht auf die Pritsche und bedachte ihn mit einem bitterbösen Blick.
    „Das habe ich mir gedacht“, knurrte ich, als sich nun auch Sydney aufrichtete. „Hör zu Kleiner, ich habe keine Lust auf Gaffer. Also könntest du dich mal für ein paar Stunden schlafen legen?“
    „Natürlich“, antwortete er. „Ihr werdet gar nicht merken, dass ich da bin.“
    Ich schüttelte den Kopf.
    „Nein, ich meine…“ Ich stockte, denn mir kam eine Idee. Dieser Streamling konnte jederzeit auf meinen Nano-Boss zugreifen und darin herumspuken, wie es ihm passte. Alleine das Wissen darum machte mich nervös. Also musste ich alle meine Türen abschließen. „BAS? Bitte aktiviere Firewall

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