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Netzwerk des Boesen

Netzwerk des Boesen

Titel: Netzwerk des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins , r
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tun gehabt haben«, warf Hannah ein. »Ganz sicher.«
      »Aber die interessante Frage lautet: Wer hat Henry Morgan mit dem Auftrag nach New York geschickt, den Präsidenten zu erschießen?« Dillon wandte sich an Han­ nah. »Du hast gesagt, dieser Dr. Ali Selim sei absolut sau­ ber.«
      Es war Roper, der Dillon ins Wort fiel: »Das scheint tatsächlich so zu sein.«
      »Was hat er dann mit einem Mann wie Ashimov zu tun?« Dillon schüttelte den Kopf. »Dafür muss es doch eine Erklärung geben.« Er drehte sich zu Roper um. »Was hast du über diesen mysteriösen Zorn-Allahs-Verein he­ rausgefunden?«
      »Das war eine militante Gruppierung von Arabern, damals vor einigen Jahren während des Krieges im Liba­ non. Als der zu Ende war, schienen diese Aktivisten von der Bildfläche verschwunden zu sein. Erst letztes Jahr hat der israelische Mossad versucht, eine Verbindung von diesen Leuten zum Al-Qaida-Netzwerk herzustellen, aber ohne Erfolg.«
      »Nun, Henry Morgan war diese Gruppe anscheinend nicht unbekannt«, stellte Ferguson fest. »Sie mag unterge­ taucht sein, was aber nicht heißt, dass sie nicht mehr exis­ tiert. Eines unserer größten Sicherheitsprobleme ist die Tatsache, dass Terroristen sich so mühelos in einer Ge­ sellschaft rechtschaffener Muslime verstecken können. Woran sollte man sie auch erkennen?«
      »Mao Tse Tung hat diese Strategie vor Jahren entdeckt, und die hat ihm schließlich ganz China eingebracht«, strich Dillon heraus.
      »Ich habe hier noch etwas für euch.« Roper reichte drei Fotos herum. »Greta Novikova. Angeblich Sekretärin bei der russischen Botschaft, in Wahrheit jedoch Major in der GRU. War früher einmal Ashimovs Geliebte. Netter Zufall, dass man sie nach London beordert hat, nicht wahr?«
      »Eine heiße Lady«, sagte Dillon bewundernd und steckte das Foto in die Brusttasche. »Vielleicht begegnet man sich irgendwo einmal zufällig.«
      Hannahs Handy klingelte, sie meldete sich und lausch­ te. »Fein, wir werden dort sein.« Dann an Ferguson ge­ wandt: »Professor Langley, Sir. Er kann uns seine vorläu­ figen Ergebnisse mitteilen.«
      »Sehr gut«, sagte Ferguson. »Bleiben Sie dran, Major. Ich halte Sie auf dem Laufenden.«
      Sie stiegen in Fergusons Daimler, und als dieser an­ fuhr, bog Greta Novikova in ihrem Opel aus der Parklü­ cke und folgte ihnen.
    George Langley war ein kleiner, grauhaariger, energischer Mann, den sie alle von früheren Fällen her kannten. Er stand in dem Ruf, der beste forensische Pathologe in London zu sein, und seinen geschulten Augen entging kaum etwas.
      Die Leichenhalle an der Perl Street war ein altes, teil­ weise noch viktorianisches Gebäude, doch das Innere war hochmodern. Eine Rezeptionistin führte sie in einen weiß gefliesten Raum mit fluoreszierendem Licht und moder­ nen Operationstischen aus Edelstahl. Auf einem lag Mrs. Morgan. Die für die Obduktion notwendigen Schnitte waren bereits vernäht worden.
      »Mein Gott, an diesen Anblick werde ich mich nie ge­ wöhnen«, sagte Hannah leise.
      Langley kam aus dem Präparationsraum, die Ärmel hochgekrempelt und trocknete sich die Hände an einem Handtuch ab.
      »Ah, da sind Sie ja schon, Charles.«
      »Nett von Ihnen, dass Sie so schnell auf dem Posten waren, George. Was haben Sie für uns?«
      »Tod durch Ertrinken. Kein Hinweis auf Fremdeinwir­ kung. Und seltsamerweise keine äußerliche Verletzung. Andererseits war sie leicht wie eine Feder. Schlechter Er­ nährungszustand. Ihre medizinischen Befunde sehen nicht sehr gut aus. Der Autounfall, der sie in den Roll­ stuhl brachte, war sehr schwer gewesen. Ich habe mir die Berichte kommen lassen. Und ich habe mit ihrem Haus­ arzt gesprochen und erfahren, dass sie an der Alzheimer Krankheit litt.«
      »Das ist alles?«
      »Ich würde sagen, ja. Interessant ist vielleicht, dass der Mann, der sie gefunden hat, dieser Patel, erzählte, dass sie in letzter Zeit einige kleine Unfälle mit dem Rollstuhl hat­ te. Außerdem habe ich den Bericht des Sergeants vom Tatort gelesen, wonach der Imam der Moschee an der Queen Street sehr betrübt gewesen sein soll und erklärt hat, er habe sie so oft angefleht, nicht allein zur Moschee zu fahren. Für gewöhnlich habe er jemanden zu ihr ge­ schickt, der sie begleitete.«
      »Was jedoch nicht die Frage beantwortet, warum sie allein unten am Anlegesteg war.«
      »Ich habe mir den Fundort der Leiche kurz angesehen. Nichts

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