Netzwerk des Boesen
Rinnstein gelandet ist.«
»Okay«, sagte Hannah. »Holen Sie sie rauf, und brin gen Sie sie dann ins Leichenschauhaus an der Peel Street. Ich werde Professor George Langley verständigen. Er wird die Autopsie vornehmen.«
Dann zog sie sich mit ihrem Mobiltelefon in einen Hauseingang zurück, um Professor George Langley anzu rufen. Dillon, der Patel aus der Ladentür spähen sah, ging zu ihm hin.
»Das war sicherlich ein Schock für Sie.«
»Ja, ein schrecklicher Schock. Der Wasserstand war letzte Nacht höher als gewöhnlich. Seltsam, dass sie nicht weggeschwemmt wurde.«
»Überrascht es Sie, dass ihr so etwas passiert ist?«
»Eigentlich nicht. Sie hatte schon einige Beinaheunfälle in diesem Gefährt, und in letzter Zeit war sie nicht richtig auf der Höhe.«
»Was meinen Sie genau damit?«
»Kam nicht mehr zurecht, war verwirrt, konnte sich beinahe an nichts mehr erinnern. Wusste oft nicht, wohin sie eigentlich wollte. Und sie war sehr aufgebracht, als Henry nach Amerika flog.« Patel unterbrach sich. »Was hatte es eigentlich mit diesen Ermittlungen auf sich, die Sie und diese Dame durchgeführt haben?«
»Ihr Sohn war nur im Besitz eine Touristenvisums«, log Dillon schlagfertig, »und scheint abgängig zu sein. Man bat uns, der Sache nachzugehen. Das passiert häufig. Die Leute reisen als Touristen ein und tauchen dann un ter.«
»Das kommt hier auch häufig vor«, bemerkte Patel.
»Ja, das ist der Lauf der Welt.«
Als Hannah ihr Telefonat beendet hatte, gesellte sich Dillon wieder zu ihr. »Und, was jetzt?«
»Ich habe mit Langley gesprochen; er ist schon auf dem Weg in die Leichenhalle.« Hinter ihnen trugen ein paar Sanitäter Mrs. Morgan in einem Leichensack vorbei. »Arme alte Frau«, seufzte Hannah.
»Und wir können nichts tun. Ach, da fällt mir ein, Ro per scheint ein paar interessante Dinge über Ashimov und Allahs Zorn ausgegraben zu haben.«
»Gut. Dann werde ich den General informieren.« Was Hannah rasch erledigte, um sich anschließend wieder Dil lon zuzuwenden. »Er schlägt vor, dass wir uns alle in Ro pers Wohnung treffen, um Informationen auszutau schen.«
»Hört sich gut an.« Er schüttelte den Kopf. »Ich glaube unbesehen, was Patel über Mrs. Morgan und ihren Roll stuhl erzählt hat, ihren körperlichen und geistigen Verfall, ihre kleineren Unfälle – aber das erklärt einfach nicht, was sie auf diesem Anlegesteg zu suchen hatte.«
»Genau das denke ich auch.«
Ropers Wohnung lag im Erdgeschoss und konnte von ihm bequem über eine Rampe erreicht werden. Die ge samte Inneneinrichtung war nicht nur behindertenge recht konzipiert, sondern zeigte auch, dass hier jemand wohnte, der entschlossen war, sich selbst zu versorgen. Alle Geräte und Installationen waren auf dem neuesten Stand der Technik, manche sogar streng geheim und von Ferguson zur Verfügung gestellt.
Dillon und Hannah waren etwa zehn Minuten mit Ro per allein, ehe Ferguson eintraf und sich zu ihnen gesellte.
»So, wie weit sind wir?«, fragte er Hannah. »Mit Mrs. Morgan meine ich.«
»Ich habe Professor Langley engagiert, Sir. Er ist gerade mit ihrer Autopsie beschäftigt.«
»Viel wird er nicht finden, wenn Sie mich fragen.« Dil lon berichtete Ferguson alles, was Patel gesagt hatte. »So sieht es aus. Der Fall ist höchst verdächtig, aber ich be zweifle dennoch, dass es uns gelingen wird, zu beweisen, dass es kein Unfall war.«
Ferguson machte ein finsteres Gesicht. »Eins ist sicher. Die Tatsache, dass Henry Morgan tot ist, können wir lei der nicht ins Feld führen, weil wir ja offiziell nichts von seinem Ableben wissen. Aber wohin führt uns das?«
»Zu Yuri Ashimov, zum Beispiel«, sagte Roper. »Früher einmal der ganze Stolz des KGB.« Er hackte auf seine Tas tatur ein, bis einige Aufnahmen von Ashimov auf dem Bildschirm erschienen. Zwei davon in Uniform, die ande ren bei lockeren gesellschaftlichen Anlässen aufgenommen.
»Und, was treibt der Bursche heute?«
»Er ist der Boss des Sicherheitsdienstes von Josef Belov und seiner Organisation.«
»Der Ölmilliardär?«, fragte Dillon.
»Genau der«, antwortete Roper. »Gibt sich als Mann voller Geheimnisse. Mehrfacher Milliardär und ein per sönlicher Freund von Putin.«
»Was in Dreiteufelsnamen hatte Ashimov dann mit dieser Mrs. Morgan zu schaffen?«
»Es muss etwas mit ihrem Sohn zu
Weitere Kostenlose Bücher