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Netzwerk des Boesen

Netzwerk des Boesen

Titel: Netzwerk des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins , r
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vor einer Stunde von Northolt gestartet – mit Greta Novikova an Bord. Ziel: Bagdad.«
      »Welche Überraschung«, meinte Dillon recht gleich­ gültig.
      Harry umarmte Billy und wandte sich an Dillon: »Bring ihn mir ja wieder unversehrt zurück, mein Freund, sonst …«
      Als Billy die Treppe hinaufstieg, zögerte Hannah kurz, dann küsste sie Dillon auf die Wange. »Viel Glück«, sagte sie etwas verlegen. Er lächelte.
      »Passen Sie auf sich auf, Dillon«, schloss Ferguson sich an. »Es würde mir wirklich ernsthafte Ungelegenheiten bereiten, wenn Sie beide nicht heil zurückkommen. Und was Selim betrifft, so denke ich, ist er ein toter Mann, wenn die Russen ihn erwischen. Ich glaube, die Novikova ist nur seinetwegen in den Irak geflogen. Tun Sie also, was Sie für richtig halten. Habe ich mich verständlich ausgedrückt?«
      »Aber gewiss doch, Sir, wie immer.«
      Dillon stieg ins Flugzeug und nahm neben Billy Platz. Parry verriegelte die Tür und gesellte sich dann zu Squadron Leader Lacey ins Cockpit, der bereits die Moto­ ren angelassen hatte.
      »Auf geht’s«, sagte Billy mit einem schiefen Grinsen. »Wieder einmal mitten hinein in ein verdammtes Kriegs­ gebiet.«
    »Billy, du alter Heuchler. Das liebst du doch.«
      Dillon öffnete seine Tasche und holte Ropers Unterla­ gen heraus. Er fing an zu lesen, während Billy sich durch die Daily Mail arbeitete. Nach etwa zwanzig Minuten war er fertig.
      »Und, irgendwas Interessantes?«, erkundigte sich Billy.
      »Roper hat wirklich gute Arbeit geleistet. Er sollte Thriller schreiben.« Er warf Billy den Bericht auf den Schoß. »Hier, lies selbst, damit du weißt, mit wem wir es zu tun haben. Das Leben und Wirken des Josef Belov.«

    JOSEF BELOV

    DIE ANFÄNGE

    6.

    Damals, zu Beginn des Tschetschenienkriegs, Josef Belov meinte, das sei im Jahre 1991 gewesen, tötete er als Oberst des KGB fünf russische Soldaten.
      Belov war Chef der Sektion Drei des KGB, die sich vornehmlich mit der Informationsbeschaffung aus dem Westen beschäftigte. Da jedoch Tschetschenien ein Fall von höchster Priorität war, fand er sich eines Tages in ei­ nem Wagen wieder, der ihn durch die einstmalige Haupt­ stadt von Tschetschenien fuhr.
      Er saß vorn neben dem Fahrer, ausgerechnet in einem amerikanischen Jeep, bewacht von Fallschirmjägern, die eine große Anzahl amerikanischer Fahrzeuge beschafft hatten, weil diese sich in kriegerischen Auseinanderset­ zungen bestens bewährt hatten.
      Belov wurde von einem Unteroffizier chauffiert, und hinter ihnen stand ein zweiter, der ein schweres Maschi­ nengewehr bediente, das auf eine Schwenkachse montiert war. Belov selbst hielt eine ungewöhnliche Waffe in der Hand, eine Uzi, eine israelische Maschinenpistole, deren Magazine mit Klebeband zusammengefügt waren, um ein sofortiges Nachladen zu garantieren.
      Überall wimmelte es nur so von Flüchtlingen. Über­ wiegend Frauen und Kinder, die wackelige, mit irgend­ welchen ärmlichen Habseligkeiten beladene Karren vor sich her schoben und immer wieder in Panik aufschrien, wenn die Geräusche des Krieges über sie hereinbrachen: einschlagende Granaten, Gebäude, die in riesigen Staub­ wolken einstürzten, Hubschrauber, die über ihre Köpfe hinwegflogen und Raketen auf tschetschenische Verteidi­ gungsposten abfeuerten.
      Das alles ließ Belov, den alten Afghanistan-Hasen rela­ tiv unberührt. Nicht jedoch der Anblick einer Hand voll Soldaten, die um einen am Straßenrand geparkten Ar­ meelaster hockten und offenbar darauf warteten, bis die Reihe an ihnen war, das junge Mädchen, das auf dem Fahrersitz lag, zu vergewaltigen.
      Belov gab ein Zeichen, und der Jeep hielt an. In der Nähe des Lasters bemerkte er eine alte Frau mit blutver­ schmiertem Gesicht. Sie machte sich von dem Mann frei, der sie festhielt, und stürzte auf Belov zu.
      »Herr, ich flehe Sie an. Meine Tochter ist erst drei­ zehn.«
      Zwei Soldaten packten sie und zerrten sie von Belov weg. »Lasst sie los«, befahl Belov.
      Sie starrten ihn aus irren Augen an, die Gesichter dre­ ckig und verschwitzt. Einer von ihnen schrie: »Wer zum Teufel glaubt der denn, dass er ist?«, und zog eine Pistole aus dem Holster. Belov war schneller, hob seine Uzi, schoss ihn durch den Kopf, schwang herum, als der andere Sol­ dat die Frau gerade vor seinen Körper zerrte, und feuerte eine kurze Salve ab, die unglücklicherweise nicht nur den Soldaten, sondern auch die

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