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Netzwerk des Boesen

Netzwerk des Boesen

Titel: Netzwerk des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins , r
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Fahrzeuge. Die Passan­ ten rannten um ihr Leben, und Saddam, bestens gelaunt, trat das Gaspedal noch weiter durch.
      »Jemand folgt uns«, raunte Ashimov Belov zu.
      »Ich weiß. Ich habe Farouk vorgeschlagen, uns zu be­ wachen.«
      »Aber das ist kein Militärfahrzeug.«
      Saddam, der von all dem nichts mitbekam, raste über eine Kreuzung, die ihn auf eine vierspurige Schnellstraße führte.
      »So, und jetzt geben wir mal richtig Gas«, rief er ver­ gnügt, doch im gleichen Augenblick beschleunigte neben ihm ein roter Ferrari, aus dessen Rückfenster sich ein Mann mit einer Maschinenpistole lehnte. Als er zu feuern begann, zog Ashimov blitzschnell seine Beretta und schoss ihm in den Kopf.
      Vom Beifahrersitz aus beschoss ein zweiter Mann er­ neut den Range Rover und zerfetzte dabei einen der Vor­ derreifen. Saddam fluchte und riss das Lenkrad abwech­ selnd nach rechts und links, ehe der Range Rover die Leitplanke rammte und zum Stehen kam.
      Eine Kolonne von vorbeifahrenden Wagen beschleu­ nigte, um aus der Schusslinie zu gelangen, doch der Fer­ rari scherte aus und setzte sich vor den Range Rover. Drei bewaffnete Männer sprangen heraus. Im selben Moment blieb ein alter weißer Lieferwagen schleudernd vor dem Range Rover stehen, die hinteren Türen gingen auf und heraus sprangen drei weitere bewaffnete Män­ ner.
      Belov verließ in geduckter Haltung den Range Rover und zog Saddam mit sich. »Bleiben Sie unten, Exzellenz.«
      Ashimov folgte ihnen, von seinem rechten Augenwin­ kel bis zum Lippenrand zog sich eine blutende Wunde. »Sind Sie okay?«, fragte Belov.
      »Nicht wirklich.« Ashimov feuerte zweimal auf die Männer, die sich hinter dem Lieferwagen und dem Ferra­ ri verschanzt hatten. »Hinter uns bildet sich allmählich ein Verkehrsstau.«
      »Wer könnte den Leuten das verdenken.«
      Saddam hatte auch Blut im Gesicht und wirkte benommen. »In meiner eigenen Stadt«, stammelte er ent­ setzt. »In Bagdad.«
      Belov wog die Browning in der einen, die Walther in der anderen Hand und wandte sich mit einem halben Lä­ cheln an Ashimov: »Sollen wir es hinter uns bringen?«
      »Warum nicht?«
      »Sie nehmen die linke Seite, ich kümmere mich um die rechte.«
      Als eine erneute Maschinengewehrsalve den Range Ro­ ver traf, schrie er auf Arabisch: »Aufhören. Saddam ist tot. Ich und mein Freund, wir ergeben uns!«
      Es entstand eine Pause, gefolgt von aufgeregtem Palaver. Dann rief jemand: »Werft eure Waffen auf die Straße.«
      »Wir haben nur eine Pistole«, rief Belov zurück, erhob sich mit der Walther in der linken Hand und warf sie in Richtung der anderen Fahrzeuge, während Ashimov sich neben ihm aufrichtete.
      »Jetzt«, zischte Belov in dem Augenblick, als die sechs Männer ihre Deckung verließen. Er feuerte blitzschnell, tötete die drei Männer auf der rechten Seite, und Ashi­ mov die anderen drei auf der linken. In dem Lieferwagen bewegte sich etwas, der Fahrer spähte aus dem Fenster, doch schon in der nächsten Sekunde sackte er unter As­ himovs Kugel in sich zusammen.
      Kurz darauf hörten sie einige Fahrzeuge heranpreschen. »Farouk und seine Jungs«, meinte Belov. »Die Kavallerie kommt reichlich spät.« Er zog ein Taschentuch hervor und reichte es Ashimov: »Mehr kann ich leider nicht für Sie tun.«
      »Ich weiß es zu schätzen, Oberst«, erwiderte Ashimov und drückte das Taschentuch auf die Wunde in seinem Gesicht.

    Im Büro des Botschafters, in der russischen Botschaft am Tigris, saßen Belov und Ashimov am folgenden Morgen einem zornigen Mann gegenüber.
      »Sie hatten kein Recht, sich da einzumischen«, erklärte der Botschafter. »Die Sache ist bereits bis nach Moskau und zu unserem Staatspräsidenten durchgedrungen. Es mag Ihrer Aufmerksamkeit vielleicht entgangen sein, Oberst, aber die Position unserer Regierung im Irak ist eine äußerst delikate.«
      »Verstehe«, erwiderte Belov. »Man hat Sie über die Um­ stände informiert. Hätte ich Saddams Einladung in seinen Palast abschlagen sollen? Ich glaube, das wäre schwierig gewesen. Hätte ich es ablehnen sollen, ihn auf dieser Spa­ zierfahrt zu begleiten? Ich denke nicht.«
      »Gütiger Himmel, Belov, niemand hat Sie dazu auser­ sehen, als Saddams Schutzengel zu fungieren. Acht Men­ schen – Sie haben acht Menschen getötet!«
      »Ich glaube, ja. Aber ich möchte auch Major Ashimovs heldenhaften Einsatz Ihrer geschätzten Aufmerksamkeit

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