Netzwerk des Boesen
passiert.«
»Übrigens, diese beiden IRA-Käuze in dem Schloss in Drumore, kennst du die von früher?«
»Das kann man so sagen.«
»Freund oder Feind? Ich meine, wenn Ashimov ihnen den Auftrag gibt, dir das Gehirn rauszupusten, würden sie das tun?«
»Ja.«
»Für Geld?«
»Geld wäre ein Motiv, und auch die Lust am Spiel, Bil ly.« Dillon schenkte sich noch einen Whiskey ein. »Be sonders wenn sie sonst nichts zu tun haben.«
»Verrückt«, sagte Billy. »Ihr Micks, ihr seid alle ver rückt.«
Parry kam aus dem Cockpit. »Landung in fünfzehn Minuten. Wir werden einen steilen Sinkflug einleiten, deshalb sollten Sie sich gut anschnallen.« Er lächelte. »Wegen der Raketen, die manche Bauern von der Schul ter abfeuern. So haben wir eine Chance, heil runterzu kommen.«
»Das ist ja sehr beruhigend«, scherzte Billy. »Vielen Dank für die Information.« Aber er zog seinen Sicher heitsgurt extra straff.
Die Landung verlief ohne Probleme. Auf dem Flughafen sah es so aus wie auf den meisten großen Flughäfen, abge sehen von den Wachen, den Geschützständen, den Mili tärflugzeugen, Panzern und schweren Geschützen, die überall zur Schau gestellt wurden. Die Maschine rollte auf die Hangars der Royal Air Force zu und wurde auf die Halteposition eingewiesen. Dann stellte Lacey die Trieb werke ab.
Parry kam aus dem Cockpit, um die Tür zu öffnen. »Guter Flug, mit viel Rückenwind. Wir sind über eine Stunde vor der Zeit gelandet.« Ein Landrover der Royal Air Force hielt vor der Maschine. Ein Sergeant im Tarn anzug stieg aus und salutierte vor Lacey.
»Wenn die Herrschaften bitte einsteigen wollen, ich werde mich um das Gepäck kümmern und Sie zur Messe bringen. Parker ist mein Name.«
»Wie kommen wir in die Stadt?«, erkundigte sich Dil lon.
»Bereits alles arrangiert, Sir. Ein sicheres Taxi, wie wir es nennen. Ihnen wird nichts passieren. In letzter Zeit ist es hier sehr ruhig gewesen.«
Sie tranken einen typisch englischen Tee in der Messe und aßen Kekse mit Lacey und Parry, als ein Fliegerleut nant erschien.
»Ich bin Robson – Polizei.« Er ging auf Lacey zu und schüttelte ihm die Hand. »Habe Sie seit dem Kosovo nicht mehr gesehen. Aber von Ihrer Auszeichnung ge hört. Gute Arbeit.« Dann wandte er sich an Parry. »Wir sind uns noch nie begegnet, aber ebenfalls Gratulation. Ich habe Ihre Dringlichkeitseinstufung gesehen – höher als die des Premierministers. Ich habe lange genug in der RAF gedient, um zu wissen, dass man sich mit Fragen besser zurückhält. Ihr Auftrag hier bewegt sich offenbar in den höchsten Sphären. Mr. Dillon?«
»Das bin ich.«
Robson händigte ihm einen Umschlag aus. »Eine rote Sicherheitsstufe-Eins-Plakette. Mit der sind Sie voll abge deckt.«
»Voll abgedeckt?«
»Oh, ja, sofortige Hilfe, falls Sie in Schwierigkeiten ge raten. Und ich schätze, Gentlemen, dass es dazu kommen könnte.« Er reichte Billy einen ähnlichen Umschlag. »Bit te sehr, Mr. Salter.«
»Danke, jetzt fühle ich mich schon viel besser«, scherz te dieser.
Robson wandte sich wieder an Dillon. »Draußen steht ein Taxi, das Sergeant Parker steuert, in Zivil selbstver ständlich. Er ist mit einem Mobiltelefon ausgerüstet. Die Nummer finden Sie in diesem Umschlag. Sie werden rund um die Uhr bewacht.« Nun richtete er das Wort an Lacey und Parry: »Ich habe spezielle Anweisungen erhal ten. Habe General Ferguson im MOD über Ihre Landung informiert und den Auftrag erhalten, Ihnen mitzuteilen, dass Sie beide hier auf dem Airport bleiben und warten sollen. Die Citation ist aufzutanken und für einen soforti gen Start bereitzuhalten.«
»Dann können die beiden nicht mit uns in die Stadt fahren und im Hotel einen Drink nehmen?«, fragte Dil lon.
»Zu gefährlich, alter Junge«, erwiderte Robson.
»Nichts anderes habe ich erwartet«, meinte Billy. »Die Geschichte hier wird immer besser.«
»Ihr Gepäck ist bereits im Taxi, keine Durchsuchung am Zoll.« Er grinste. »Aber warum auch? Wir haben es hier schließlich nur mit einem Journalisten und einem Fotografen zu tun.« Er erhob sich. »Also dann, meine Herren, viel Spaß.«
Die Fahrt nach Bagdad verlief erstaunlich ruhig. Es herrschte dichter Verkehr, überwiegend einheimische Fahrzeuge – Autos, Kleinlaster und schwere Lastwagen, da zwischen Eselkarren, beladen mit Waren aller Art. Es war
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