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Netzwerk des Boesen

Netzwerk des Boesen

Titel: Netzwerk des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins , r
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zerknitterten Leinen­ anzug, dessen Ausbuchtung an der rechten Jackentasche auf eine Waffe schließen ließ.
      Mit einer angedeuteten Verbeugung sagte er: »Major Novikova?«
      »Major Sharif. Bitte, setzen Sie sich. Möchten Sie etwas trinken?«
      Als er ihr gegenüber Platz genommen hatte, begann Greta sogleich: »Ich verschwende nicht gerne Zeit, deshalb hören Sie mir genau zu.« Mit ein paar knappen, präzisen Sätzen setzte sie ihn ins Bild. »Kennen Sie Zorin und Ma­ keev?«
      »Ich habe sie ein paarmal hier gesehen. Das sind Ty­ pen, die ihre Fahne nach dem Wind hängen.«
      »Was weiß man über Selim in Muhammad?«
      »Ich habe bereits Erkundigungen eingezogen. Habe Kontakte in dieser Gegend. Sein Großonkel erwartet ihn heute Abend.«
      »Sagen Sie Dillon, wenn er Sie danach fragt, dass er morgen ankommt. Wir treffen uns später mit Makeev und Zorin und besprechen unsere weitere Vorgehensweise. Und ich möchte eines klarstellen: Ferguson mag Sie gut bezahlen, aber falls Sie wirklich am großen Geld interes­ siert sind, bezahlt Josef Belov mehr.« Sie schenkte ihm ein Lächeln. »Falls Sie sich gewundert haben sollten.«
      »Ich bin sehr zufrieden, Major.« Er zog eine Karte her­ vor. »Meine Handynummer. Wenn Sie mir die Ihre auch geben würden.« Sie kam seiner Bitte nach.
      »Gut. Sagen Sie mir Bescheid, sobald Sie erfahren ha­ ben, dass er gelandet ist.«
      »Selbstverständlich.«
      Mit einer weiteren Verbeugung entfernte er sich.
    Geduscht und umgezogen, er trug jetzt ein frisches Hemd und einen beigen Leinenanzug, kramte Dillon in der Ta­ sche, die ihm der Quartiermeister vom Farley Field Flie­ gerhorst übergeben hatte, fand eine Walther, die er lud, sicherte und in seine Jackentasche steckte. Anschließend ging er hinaus auf die Terrasse, steckte sich eine Zigarette an, und Billy kam ihm nach.
      »Ich habe Hunger. Wann essen wir?«
      In diesem Moment kam Sharif auf dem von Palmen gesäumten Weg auf ihr Cottage zu.
      »Mr. Dillon?«
      »Das ist richtig.«
      »Ich bin Major Sharif. Sie sind etwas früher angekom­ men. Tut mir Leid, dass ich Sie nicht empfangen konnte.«
      Dillon legte eine Hand auf Billys Schulter. »Das macht doch nichts, nicht wahr, Billy?«
      Billy reagierte prompt. »Verdammt, nein.« Er streckte Sharif die Hand hin. »Freut mich, Sie kennen zu lernen.«
      »Eines gleich vorneweg«, sagte Dillon. »Ich habe gerade aus London erfahren, dass Greta Novikova hier abgestie­ gen ist.«
      »Das habe ich selbst auch eben erst erfahren, vorhin beim Einchecken. Der Manager hat es mir erzählt. Wir haben ein Übereinkommen. Er erweist mir ab und zu ei­ nen Gefallen.«
      »Ach, Sie kennen sie gar nicht?«
      »Nein. Ich glaube nicht, dass sie schon einmal in Bag­ dad gearbeitet hat.«
      »Verstehe. Und, was ist mit Selim? Wird er hier auftau­ chen?«
      »Dann hätte er vorher ein Zimmer reserviert, was er aber nicht getan hat. Ich glaube, dass er immer noch auf dem Weg von Kuwait hierher ist und direkt zum Haus seines Onkels in Muhammad fährt. Dort wird er wahr­ scheinlich morgen eintreffen, aber ich werde später ge­ nauere Informationen erhalten.«
      Dillon klopfte ihm lächelnd auf die Schulter. »Nein, mein alter Freund«, sagte er und nickte Billy zu, der eine Walther zog und sich mit dem Rücken vor die Tür stellte. »Ich glaube, dass wir gleich jetzt nähere Informationen erhalten werden.«
      Sharif, der wusste, wann er es mit einem echten Profi zu tun hatte, stieß einen tiefen, aber keineswegs wüten­ den, sondern eher resignierten Seufzer aus.
      »Kann ich einen Drink haben, Mr. Dillon?«
      In der Minibar fand Dillon eine Flasche Scotch und zwei Gläser und schenkte ein. Sharif stürzte sein Glas auf einen Sitz herunter und hielt es ihm gleich noch einmal hin. Dillon schenkte nach.
      »Ich habe unter Saddam bei der Republikanischen Garde und dem militärischen Nachrichtendienst gedient, weil man ja irgendwie seine Brötchen verdienen muss, und das bedeutet, dass ich ein böser Bube war. Aber dann verlor ich bei einem Bombenanschlag meine Frau und meine Tochter, und das war der Krieg, deshalb scheiße ich auf Saddam und euch alle, die Amerikaner, die Briten und jetzt auch die Russen, weil ihr alle gleichermaßen un­ ser Land ruiniert habt.«
      »In diesem Punkt gebe ich Ihnen Recht«, sagte Dillon und prostete ihm zu. »Wie’s der Teufel will, bin ich Ire – ein der IRA sehr

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