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Netzwerk des Boesen

Netzwerk des Boesen

Titel: Netzwerk des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins , r
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erhob sich von seinem Stuhl, aber Selim blieb sit­ zen. »Sie wollten mich sprechen«, begann Ferguson. »Darf ich daraus schließen, dass Sie kooperationsbereit sind?«
      »General, ich weiß, dass Sie nicht die Gestapo sind. Sie werden mich nicht an meinen Extremitäten aufhängen oder meinen Kopf so lange unter Wasser drücken, bis ich fast ersticke. Das ist nicht die feine englische Art. Aber ich weiß sehr wohl, dass Sie mich in den sicheren Tod schi­ cken, wenn Sie mich, wie Sie es angedroht haben, zurück in den Irak oder irgendwohin in den Nahen Osten bringen.«
      »Also, wie haben Sie sich entschieden?«
      »Ich bin ein verachtenswerter Feigling, der an seine Mission glaubt, aber einfach Angst hat zu sterben. Wie Sie ganz richtig herausgestellt haben, würde dieser Tod lang­ sam und sehr schmerzvoll vonstatten gehen. Deshalb werde ich mit Ihnen kooperieren.«
      »Schön.« Ferguson blieb ganz ruhig. »Aber Sie müssen mir alles erzählen, und ich meine damit wirklich alles. Nicht nur die Namen dieser armen jungen Teufel, die in Ihre Welt der Gewalt gelockt worden sind, sondern auch die Identität Ihrer Sponsoren, der Geldgeber und Belovs.«
      Selim war ebenfalls die Ruhe selbst. »Belov werden Sie niemals etwas anhaben können. Er ist viel zu einflussreich.«
      »Das mag sein, aber versuchen können wir es doch wenigstens.«
      »Na, dann viel Glück. Übrigens stelle ich Bedingungen.«
      »Bedingungen?« Ferguson war ehrlich erstaunt.
      »Gewiss. Ich werde ausschließlich mit Ihnen verhan­ deln und ausschließlich mit Ihnen sprechen. Mr. Dillon mag mir im Irak das Leben gerettet haben, aber dabei hat er Freunde von mir getötet. Superintendent Bernstein respektiere ich, aber sie ist Jüdin, und das wäre nicht schicklich. Die Sergeants haben mich anständig behan­ delt, deshalb habe ich auch nichts gegen sie. Nur dieser Ort behagt mir nicht«, fuhr er kopfschüttelnd fort. »Er behagt mir überhaupt nicht. Wir befinden uns mitten in London. Und hier sind zu viele Brüder, zu viele Men­ schen, die mit Sicherheit versuchen würden, mich umzu­ bringen, wenn sie wüssten, dass ich hier bin, ganz gleich, wie perfekt Ihr Sicherheitssystem funktioniert. Gibt es keinen anderen Ort, wo wir uns aufhalten können?«
      »Heiliger Herr im Himmel, Sie verlangen ja einiges«, entfuhr es Dillon.
      Hannah wandte sich mit ernsthafter Miene an Fergu­ son. »Huntley Hall, Sir. Das liegt außerhalb der Stadt, und der Sicherheitsstandard dort ist der gleiche.«
      »Das ist wahr. Roper könnte hinfahren und die techni­ schen Dinge erledigen.«
      »Nein«, wehrte Selim ab. »Ich habe nur von Ihnen ge­ sprochen, und das meine ich auch so.«
      »Ich denke nicht, dass das ein Problem darstellt, Sir«, wiegelte Hannah ab. »Roper könnte das auch mittels Fernsteuerung erledigen. Das hat er schon einmal ge­ macht.«
      »Huntley Hall?«, kam es von Selim.
      »Das ist ein hübsches altes Haus im St. Leonard’s Forest in der Nähe von Horsham, ungefähr anderthalb Stunden von London entfernt. Früher lebte dort Lord Faversham. Nach seinem Tod ist das Anwesen in den Besitz des Staa­ tes übergegangen. Dort gibt es viel Wald. Ein ausgezeich­ neter Platz für die Fasanenjagd.«
      »Und jetzt haben Sie dieses Haus in einen Ort verwan­ delt, wo nur noch auf Eindringlinge geschossen wird?«
      Dillon lachte. »Es wird Ihnen dort gefallen.«
      Ferguson erhob sich und gab Dalton und Miller fol­ gende Anweisung: »Sorgen Sie dafür, dass er sich fertig macht. Ich fahre inzwischen nach Hause und packe. Wenn ich zurückkomme, brechen wir nach Huntley auf. Richten Sie sich auf einen längeren Aufenthalt ein, Dr. Selim. Bis später.«
      Nachdem sie Selim hinausgebracht hatten, wandte Ferguson sich an Hannah und Dillon. »Das war zwar eine Überraschung, aber ich gebe ihm nach, so weit ich kann. Sie übernehmen jetzt hier die Leitung, Superintendent.«
      »Verstanden, Sir. Sie können sich auf mich verlassen.«
      »Und Sie«, er sah Dillon an, »versuchen Sie, sich zu benehmen.«
      »Tue ich das nicht immer?«, gab dieser zurück.
      »Dass ich nicht lache«, meinte Ferguson und ging zum Wagen.

    Ungefähr anderthalb Stunden später kehrte er zurück, diesmal mit einem Taxi. Eine weitere Viertelstunde später fuhr der Land Rover ab, Miller und Dalton saßen vorn, Ferguson und Selim auf dem Rücksitz.
      Ein paar Meter weiter die Straße hinunter stand ein

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