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Netzwerk des Boesen

Netzwerk des Boesen

Titel: Netzwerk des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins , r
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Telecom-Kleinlaster am Straßenrand, ein Kanaldeckel war entfernt worden, und ein Mann mit Schutzhelm und gelber Jacke stand in dem offenen Schacht und arbeitete. Er sah sich den Land Rover ganz genau an und sprach an­ schließend auf Russisch in sein winziges Mikrofon.
      »Land Rover fährt gerade in eure Richtung. Zwei Män­ ner vorn. Ferguson und Selim hinten. Bleibt dran. Ich ver­ ständige Major Novikova.«
      Am Ende der Einbahnstraße blieb der Land Rover kurz stehen und bog dann in die Hauptstraße ein. Zur gleichen Zeit kam ein Motorradfahrer in schwarzer Lederkluft aus einer Seitenstraße, fädelte sich gekonnt in den Verkehr ein, hielt aber zu dem Land Rover reichlich Abstand.

    11.

    Kelly kontaktierte Ashimov, währenddessen Fahy und Regan in dem ehemaligen Lagerhaus das Frühstück vor­ bereiteten. »Hier sind wir. Was nun?«
      »Wir kommen rüber, dann können wir in Ruhe alles Weitere besprechen. Greta hat ein wenig in ihren GRUAkten gekramt und herausgefunden, dass Ferguson in Holland Park eine konspirative Wohnung unterhält.«
      »Hm, das ist eine nützliche Info. Ist Selim dort?«
      »Es sollte mich wundern, wenn er nicht dort wäre. Aber um sicherzugehen, hat Greta ein paar Leute von der Bot­ schaft auf Beobachtungsposten vor der Wohnung plat­ ziert, die als Telecom-Arbeiter posieren. Alle Informatio­ nen von ihnen gebe ich umgehend an euch weiter.«

    Er fuhr zur Botschaft und traf Greta in ihrem Büro an, wo sie gerade Akten in ihrem Koffer verstaute. Ihre geröteten Wangen verrieten ihre Aufregung.
      »Es geht voran, Yuri. Es geht definitiv voran. Selim war tatsächlich bis vor kurzem in dieser Wohnung, die er in­ zwischen jedoch verlassen hat. Er saß mit Ferguson und zwei anderen Männern in einem Land Rover. Daran be­ steht kein Zweifel.«
      »Und wo fahren sie hin?«
      »Ich weiß nicht, aber mein zweiter Mann, ein junger Leutnant, Ivanov heißt er, folgt ihnen mit einem Motor­ rad.«
    »Ist er gut?«
      »Ausgezeichnet. Den können sie nicht abhängen, auch wenn sie sich noch so anstrengen.«
      »Gut. Und während wir auf Ivanovs Bericht warten, könnten wir diesen irischen Trotteln in China Wharf ei­ gentlich einen Besuch abstatten.«

    Der Land Rover verließ London in südlicher Richtung, quälte sich im dichten Verkehr nach Leatherhead, dann weiter nach Dorking, wo der Fahrer eine Tankstelle auf der anderen Seite der Straße ansteuerte. Dort herrschte Hochbetrieb, viele Autos warteten an den Zapfsäulen, so­ dass Ivanov völlig unbemerkt blieb und sogar noch Zeit hatte, Greta anzurufen, die gerade mit Ashimov in China Wharf angekommen war. Er erklärte ihr genau, wo er sich im Augenblick befand. »Die Straße führt nach Hors­ ham. Sagt Ihnen das etwas?«
      »Sehr viel sogar. Ich glaube, sie werden zu einem Dorf namens Huntley fahren. Dort bleiben Sie und melden sich wieder.«
      »Huntley?«, wiederholte Ashimov.
      »Fergusons anderer Unterschlupf.« Sie hielt ihren Ak­ tenkoffer hoch. »Alles da drin.«
      »Gut. Dann lass uns reingehen.«

    Die Straße nach St. Leonard’s Forest führte durch endlose Wälder und war, abgesehen von dem einen oder anderen Wagen oder Traktor, ganz und gar nicht belebt. Ivanov blieb weit zurück und ließ sich von den wenigen anderen Fahrzeugen hinter ihm überholen. Da die Straße beinahe schnurgerade verlief, konnte er den Land Rover auch aus großer Distanz im Augen behalten.
      Am Ende kam ihm schließlich das Glück zu Hilfe, aber in seinem Job brauchte man einfach eine Portion Glück. Hinter ihm tauchte ein riesiger Mähdrescher auf, den er passieren ließ, weil der ihm die nächsten Kilometer eine perfekte Deckung sichern würde. Irgendwann sah er dann aus sieherer Entfernung den Land Rover von der Straße abbiegen. Er bremste ab, ließ den Mähdrescher weiterfah­ ren und kam an eine hohe Mauer mit einem, wie sein ge­ schultes Auge sogleich erkannte, Elektrozaun obendrauf. Es gab ein großes Tor, offensichtlich ebenfalls elektronisch gesteuert, ein kleines Pförtnerhaus und ein Messingschild mit der Aufschrift: HUNTLEY HALL INSTITUTION.
      Er fuhr weiter. Die Mauern erstreckten sich gut über eine Länge von dreihundert Metern, dahinter war dichter Baumbestand zu erkennen. Im Vorbeifahren erkannte er das Dach eines großen Hauses weiter hinten auf dem rie­ sigen Grundstück, dann kam er schon in das Dorf Hunt­ ley selbst – sehr englisch, sehr traditionell, die Hauptstra­ ße von

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