Netzwerk des Boesen
entlang.
Regan und Fahy, die sich auf der anderen Straßenseite untergestellt hatten, sahen ihn kommen.
»Roper höchstpersönlich«, stellte Fahy fest.
»Was machen wir jetzt?« Regan hatte den Finger be reits am Abzug der Browning, die in der Tasche seines Regenmantels steckte.
»Warten«, sagte Fahy. »Nicht hier draußen mitten auf der Straße. Wenn er vor seiner Haustür ankommt, dann laufen wir über die Straße und helfen ihm hinein.«
Roper absolvierte sein Manöver, brachte den Rollstuhl in Position, öffnete elektronisch die Haustür und rollte dann die Rampe hinauf. Im gleichen Moment rannten Fahy und Regan über die Straße, und Fahy packte die Griffe des Rollstuhls.
»Lassen Sie sich helfen, Major«, sagte er und schob Ro per in die Diele. Regan schloss die Haustür.
»Und jetzt unterhalten wir uns ein bisschen, Major«, sagte er und schob Roper ins Wohnzimmer neben seine Computer-Terminals.
Roper saß ganz ruhig da, schaute die beiden ohne die geringste Angst an. »Sollen wir Dermot und Tod anrufen, Brendan?«, fragte Regan.
»Sei nicht albern«, fuhr ihn Fahy an. »Als Nächstes willst du wahrscheinlich auch noch Ashimov anrufen. Das hier ist unsere Angelegenheit.«
»Dermot und Tod? Respektive Kelly und Murphy«, stellte Roper lakonisch fest. »Was bedeutet, dass ihr bei den Idioten Regan und Fahy sein müsst.«
»Und woher wollen Sie das wissen?«, fragte Regan scharf.
»Weil ihr breit seid und blöd. Glaubt ihr etwa, wir wis sen nicht alles über euch? Ihr arbeitet für Ashimov, was weiterhin bedeutet, dass ihr für Josef Belov arbeitet. Wo hält sich Belov im Augenblick auf? In Drumore Place? Und weiß er, wo ihr euch rumtreibt?«
»Sie halten sich wohl für superschlau, wie?«, schnauzte Fahy. »Auf alle Fälle zu schlau für unseren Geschmack und Ihr Wohlergehen. Dagegen müssen wir etwas unter nehmen.« Mit einem fiesen Grinsen zog er die Browning aus der Tasche.
13.
Zur selben Zeit pirschten sich Kelly und Tod durch den Hexenwald und blieben in dem dichten Unterholz vor dem Eisenrost stehen. Beide hatten sie Anoraks mit Ka puzen angezogen, denn es regnete immer noch. Dermot hatte von ihrem Wohnwagen aus Smith angerufen und ihn beauftragt, umgehend nach Dunkley zu fliegen, um sie später abzuholen. Smith hatte seinen Unmut nicht verhehlen können, doch sich daran erinnert, was ihm ei ne Weigerung einbrächte.
Kelly und Tod steckten sich eine Zigarette an. »Okay, da wären wir«, verkündete Tod gut gelaunt. »Jetzt brau chen wir nur noch etwas Glück.«
»Ja, Glück ist immer gut.«
»Apropos, was wird mit Fahy und Regan, oder Ashi mov?«
»Später«, sagte Kelly. »Wenn wir gute Nachrichten ha ben. Jetzt machen wir uns erst mal an die Arbeit.«
Er hievte den eisernen Rost hoch und stieg die Leiter hinab. Tod warf Kelly die Tasche mit den Waffen zu und folgte ihm anschließend.
Am Ende des unterirdischen Kanals angelangt, packten sie die Waffentasche aus. Tod reichte Kelly ein Sturmge wehr mit Schalldämpfer und bewaffnete sich selbst eben falls mit einem AK. Dann stieg Kelly, gefolgt von Tod die Leiter hinauf, wuchtete den eisernen Rost hoch und klet terte ins Freie. Wie beim ersten Mal liefen sie geduckt durchs Unterholz und verbargen sich dabei hinter den römischen Statuen. Bis auf das gelegentliche Zwitschern eines Vogels und das ständige leise Rauschen des Regens war alles still.
»Kommt schon«, flüsterte Kelly. »Macht uns die Freude.«
»Unter Umständen kann es lange dauern, bis uns diese Freude beschert wird«, murmelte Tod.
Ferguson und Selim saßen nach einem anstrengenden Gespräch im Salon und tranken Tee. Dalton und Miller standen wie immer wachsam dabei, während sich die bei den Männer unterhielten.
»Machen Sie doch bitte die Verandatüren auf, Staff Ser geant«, bat Ferguson Dalton. »Ein bisschen frische Luft wird uns gut tun.«
»Gerne, Sir.«
Dalton drückte auf den entsprechenden Knopf, worauf sich die Türflügel geräuschlos öffneten. »Hm, ich liebe den Geruch von Regen auf dem Lande«, bemerkte Selim. »Und das Geräusch der Regentropfen auf den Blättern.«
»Ich weiß, was Sie meinen«, erwiderte Ferguson und zögerte kurz. »Ich glaube, Doktor, Sie lieben Ihr Heimat land wirklich von ganzem Herzen. Bedauern Sie es, in London geboren zu sein?«
»Aber nein, ich liebe diese verfluchte Stadt.«
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