Neuanfaenge - Veraenderung wagen und gewinnen
finden Sie heraus, was Sie jetzt stattdessen denken können. Falls Sie Überzeugungen entdecken, wonach Sie machtlos Umständen ausgeliefert sind: Formulieren Sie eine neue Überzeugung, etwa: »Dinge sind so, wie sie sind. Ich schaffe jetzt Überblick und finde heraus, was ich dazu beitragen kann, dass sich meine Situation positiv verändern kann.« Oder wenn Sie erkennen, dass Sie sich immer wieder in einen Sog destruktiver Gefühle hineinziehen und davon lähmen lassen: In welchen Momenten ist das so? Wie können Sie diesen Gefühlen begegnen, sodass Sie nicht davon gelähmt werden? Und so weiter. Probieren Sie aus, wie Sie Ihre Aufmerksamkeit umlenken, Demotivierendem, nicht Hilfreichem Macht entziehen können. Dieser Prozess wird unterstützt, wenn Sie besser zu verstehen beginnen, warum Sie nicht förderliche Wahrnehmungen aufrechterhalten. Ist es beispielsweise Gewohnheit? Oder Angst vor Neuem? Ist es Anpassung an gängige Meinungen in Ihrem Umfeld? Überall, wo es Ihnen gelingt, Demotivierendes und nicht Hilfreiches in Schranken zu weisen, werden Sie sich unmittelbar besser fühlen und anders durch den Tag gehen. Sie werden Mut fassen, diesen Prozess weiter zu führen. Beeinträchtigendes wird nach und nach an Macht verlieren.
Üben Sie sich bei Bedarf mit zusätzlichen Maßnahmen darin, Ihre Aufmerksamkeit von Demotivierendem, nicht Hilfreichem abzulenken. Finden Sie etwa heraus, was Sie in Momenten tun, in denen sich Demotivierendes breitmachen will. Eine Frau, die ich durch eine schwierige Zeit begleitete, stellte sich jedes Mal, wenn sie fühlte, in einen Sog frustrierender Gedanken zu kommen, vor, mit einem mentalen Spray schwarze Wolken aufzulösen. Es wirkte. Eine andere Frau stellte sich vor, dass sie mental einen Lichtschalter betätigte, wenn sie in destruktive Gedanken abzudriften drohte. Vielleicht malen Sie sich ein kleines Stopp-Schild, das Sie jedes Mal aus Ihrer Tasche nehmen, wenn Sie gedanklich um Belastendes kreisen. Finden Sie Ihre Form. Solche kleinen Maßnahmen helfen, die Aufmerksamkeit unmittelbar abzulenken von dem, was runterzieht. Oder erkunden Sie, was dazu führt, dass Sie aus düsteren Gedanken und Gefühlen wiederrauskommen. Wie haben Sie das bisher geschafft? Was erweist sich als hilfreich? Erinnern Sie sich das nächste Mal daran; allenfalls mit einem symbolischen Gegenstand oder einem kleinen Ritual.
1.6 Zwischenhalt
»Genie bedeutet wenig mehr als die Fähigkeit,
in einer unüblichen Weise wahrzunehmen.«
William James
Wenn Sie Kapitel 1 auf sich wirken gelassen und Impulse aufgenommen haben, haben Sie sehr wichtige Schritte gemacht: Sie sind sich der Bedeutung Ihrer Wahrnehmung bewusst(er) geworden. Wenn Sie sich Zeit genommen haben, die Inhalte dieses Kapitels auf Ihre Situation zu übertragen, dann haben Sie die Bereitschaft aufgebracht, genau hinzuschauen und sich mit Ihrer Wahrnehmung auseinanderzusetzen. Dabei werden Sie Entdeckungen und Erkenntnisse gemacht, Zusammenhänge verstanden haben.
Die Belohnung für Ihre Arbeit: Sie gehen bewusster durch Ihr Leben. Sie wissen, dass Sie Ihre Wahrnehmung beeinflussen können. Sie erfahren, dass Sie dadurch Ideen entwickeln und Lösungen entdecken. Vielleicht stellen Sie fest, dass Ihr Umfeld anders auf Sie zu reagieren beginnt. Ja, möglicherweise beobachten Sie schon, dass Dinge sich zu ändern beginnen.
Fallgeschichte
Ein ermutigendes Beispiel dazu ist Anna, die Frau von Hans, von dem in der Einleitung zum ersten Kapitel die Rede war. Die plötzliche Krankheit ihres Mannes und die Art, wie sie gemeinsam mit dieser Krankheit umgingen, hatten überaus positive Folgen auf Annas Art, wahrzunehmen und durchs Leben zu gehen. Die Erfahrung, dass man einer sehr eingreifenden Veränderung ins Auge schauen und gerade dadurch konstruktiv damit umgehenkann, ließ Anna ihre eigene Kraft, ihren eigenen Mut entdecken. Sah sie vorher schnell mal Gefahren und Risiken, so ging sie noch zu Lebzeiten ihres Mannes, vor allem aber auch nach seinem Tod mit viel mehr Entschlossenheit, Selbstvertrauen und Zuversicht durchs Leben. Sie hatte begonnen, sich bewusst an allem zu orientieren, was sie aufbaute. Ihr Umfeld nahm dies unmittelbar wahr. Anna erhielt anerkennende Bemerkungen. Von allen Seiten wurde ihr Hilfe angeboten. Sie wurde eingeladen. Diese positiven Erfahrungen wiederum bestärkten Anna im Neuen. Auch heute, einige Jahre nach dem Tod ihres Mannes, orientiert sie sich an aufbauenden Sichtweisen und handelt entsprechend. Zwar hat
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