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Neuanfang

Neuanfang

Titel: Neuanfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Kingsbury
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Wilshire. „Aber es kamen noch mehr Leute aus dem Aufzug.“ Er wollte seine Frustration nicht an ihr auslassen, dennoch sagte er: „Siehst du es denn nicht? Es hört niemals auf! Du versuchst nett zu sein, doch dann schwappt schon die nächste Welle Menschen auf dich zu und will genau das Gleiche von dir. Wir hätten den ganzen Tag dort stehen bleiben können und immer noch würde jemand behaupten, wir wären arrogant und unfreundlich, weil wir so früh gegangen seien.“
    Katy warf einen Blick über ihre Schulter. „Sie rennen auf den Parkplatz.“
    „Natürlich tun sie das.“ Er stieß hörbar die Luft aus. „Hör zu, ich möchte ja auch, dass diese Idee, mit der Presse zusammenzuarbeiten, wenn wir in Los Angeles sind, funktioniert.“ Seine Unsicherheit war zurück, mehr denn je. „Ich bin mir nur nicht mehr sicher.“
    Katy biss sich auf die Lippe und sagte einen Moment lang nichts. Dann wandte sie sich ihm zu und ihr Gesichtsausdruck zeigte ebenfalls Unsicherheit und Zögern. „Ich sehe einfach keinen anderen Weg. Ich meine ...“ Sie deutete auf den brausenden Berufsverkehr um sie herum. „Wir können nicht jedes Mal, wenn wir nach LA kommen, vor den Fotografen wegrennen.“
    „Und deshalb schien auch mir der Artikel in dem ViP-Magazin eine gute Idee zu sein. Doch als wir dann dort waren und jede kleinste Einzelheit aus unserem Privatleben ausplaudern sollten, damit sie auf der Titelseite von Celebrity Life ausgebreitet wird, da hätte ich am liebsten laut geschrien.“
    Katy nahm Daynes Hand und verschränkte ihre Finger mit seinen. „Ich konnte fühlen, dass du so denkst.“
    „Was ist, wenn wir falsch liegen?“ Dayne umklammerte das Lenkrad mit seiner anderen Hand und starrte auf die Straße. „Was ist, wenn die Paparazzi glauben, dass sie jetzt die Erlaubnis haben, in allen Bereichen unseres Lebens herumzuschnüffeln?“
    „Eine Zeit lang wird das sicher so sein. Alle Zeitschriften werden die Story bringen. Doch danach werden sie uns in Ruhe lassen, Dayne. Denn dann gibt es keine Geheimnisse mehr, nichts mehr, was sie noch herausfinden könnten.“
    Dayne nickte, doch die Zweifel blieben, dick und undurchsichtig wie der Nebel im Juni am Strand von Malibu. „Sie werden das Datum und den Ort wissen wollen. Sie werden Mitarbeiter nach Bloomington schicken, um geheime Informationen zu bekommen.“
    „Und das ist der Grund, warum wir Wilma Waters haben.“ Katy klang müde. „Bitte, Dayne. Wir müssen es versuchen. Wenn es heißt, für die Kamera zu lächeln, dann kann ich das ertragen. Doch ich würde es nicht ertragen können, wenn sie dich wieder jagen.“ Ihre Stimme brach und sie rieb sich ihre Nasenspitze. „Ich schaffe es nicht, in dieser ständigen Angst zu leben. Lass sie mein Privatleben in einer Zeitschrift ausbreiten, sodass die ganze Welt es lesen kann. Meinetwegen.“ Sie sah ihn an und auf ihren Wangen glitzerten Tränen. „Doch ich könnte es nicht ertragen, dich zu verlieren.“
    Plötzlich waren ihm ihre Gründe, warum sie ihr Leben so öffentlich machte, so klar wie die Luft in Indiana. Sie standen an einer Ampel und er konnte sie nur fassungslos ansehen, voller Liebe. Er hob ihre Hand an die Lippen und küsste sie. „Das ist der Grund? Deshalb willst du mit ihnen zusammenarbeiten?“
    „Ja.“ Sie schniefte und ihre Angst, die sie verspürt haben musste, als er im Koma lag, stand deutlich in ihren Augen. „Das ist nun mal dein Leben – Paparazzi und Presse und Kameras und Zeitschriften. Entweder arbeitest du mit ihnen zusammen oder sie werden dich jagen. Das wissen wir doch.“
    Dayne antwortete nichts. Er konnte es nicht. Der Kloß in seinem Hals war zu groß. Es war unwichtig, wie er sich fühlte, ob er es unangenehm fand, sich der Presse wie ein offenes Buch zu präsentieren und sein Liebesleben in alle Welt hinauszuposaunen. Katy hatte entschieden, sich den Paparazzi zu stellen um ihn zu beschützen. Die Fragen der Paparazzi beantwortete sie nicht um ihretwillen, sondern um seinetwillen.
    Katy hatte im Krankenhaus an seinem Bett gesessen und zugesehen, wie er fast gestorben wäre. Er konnte ihr so eine Situation nicht noch einmal zumuten – nicht um des verzweifelten Versuches willen, ein wenig Privatsphäre zu bewahren. Ein echtes Privatleben war sowieso nie eine realistische Möglichkeit gewesen.
    Die Ampel wurde grün und er fuhr bis zur nächsten roten Ampel weiter. Dann wandte er sich Katy ganz zu und nahm auch ihre andere Hand in seine. „Ich verspreche

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