Neuanfang
Vergleich ließ einen Schauer über Daynes Arme laufen. Stephen war nicht dafür bekannt, dass er blumige Worte oder leere Versprechen benutzte. Wenn er But Then Again No als einen so großen Film sah, dann würde es tatsächlich etwas ganz Besonderes werden. Dayne hätte den Smalltalk gerne rasch hinter sich gebracht, um zu Katys Vorsprechen zu kommen.
„Können Sie reiten?“ Stephen beobachtete Katy. „Dayne sagte, dass Sie als junges Mädchen geritten sind.“
„Ja, das bin ich.“ Katy schien zuversichtlich. „Pferde sind kein Problem für mich.“
„Gut.“ Der Regisseur erzählte, wie begeistert er darüber war, dass sie die vierzehnjährige Jaclyn Jacobs für die Rolle hatten engagieren können, die die Hauptdarstellerin in ihren Jugendjahren zeigte.
„Jaclyn ist fantastisch.“ Stephen stützte seine Ellenbogen auf den Schreibtisch. Er sprach davon, dass Jaclyn im Moment eine der besten Kinderschauspielerinnen sei. Sie war ein hübsches Mädchen, groß gewachsen mit rotblonden Haaren und Sommersprossen. Ihre Fähigkeiten vor der Kamera machten sie zur perfekten Besetzung für diese Rolle. „Sie ist ein faszinierendes Mädchen. Tolle Familie, sehr bodenständig. Sie würde genauso gut für die Nachbarn babysitten wie in einem großen Film mitspielen. Das hier ist nur eine kleine Rolle für sie, doch sie wollte sie unbedingt haben. Wir haben ihr Okay letzte Woche erhalten.“ Stephen lächelte. „Und außerdem fühlt sie sich auf dem Rücken eines Pferdes wie zu Hause.“
Dayne hatte schon von ihr gehört. „Hatte sie nicht vor einiger Zeit einen Unfall?“
„Ihr Pferd hat sie gegen eine Mauer geschleudert, sodass sie eine Kopfverletzung erlitt.“ Stephen seufzte. „Das war ganz schön heftig. Sie trug glücklicherweise einen Helm und so war sie nach etwa einer Woche wieder fit.“
Katy runzelte die Stirn. „Und trotzdem fühlt sie sich auf einem Pferd immer noch wohl?“ Sie lachte nervös. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich nach so einer Erfahrung eine Weile Abstand halten würde.“
„Jaclyn ist ein süßes Mädchen, doch sie ist außerdem hart im Nehmen. Sie ist sehr sportlich. Sogar während sie sich von dem Unfall erholte, spielte sie morgens Tennis und führte nachmittags ihr Pferd spazieren.“ Stephen zog ihr Portraitfoto aus einem Ordner und schob es Dayne zu. „Sie ist das perfekte junge Mädchen in dieser Geschichte.“
„Ein Teil der Handlung zeigt die Tochter des Paares als ein junges Mädchen, das professionell Pferdesport betreibt, nicht wahr?“ Katy klang zögernd.
„Genau.“ Stephen erläuterte, dass die männliche Hauptfigur ein Problem mit Ärger und Wut hat, das von einer schlechten Beziehung zu den Eltern herrührt. Die weibliche Hauptperson, eine Redakteurin, wirkt dagegen sehr geheimnisvoll, und beherrscht stets ihre Gefühle. Als er fertig war, strich sich Stephen nachdenklich über das Kinn. Er sah Katy einen Moment lang an, dann wandte er Dayne seine Aufmerksamkeit zu. „Ich fühle sie.“
„Was fühlst du?“ Es dauerte normalerweise ein paar Wochen, bis Dayne in der Lage war, sofort zu verstehen, was ein Regisseur in einem solchen Moment meinte.
„Die Chemie.“ Stephen lehnte sich zurück und verschränkte seine Arme. „Die Chemie zwischen euch stimmt. Da ist so ein elektrisierendes Gefühl, das euch verbindet.“ Er verengte seinen Blick. „Im Bett klappt es bei euch hervorragend, nehme ich an?“
Auf eine solche Frage war Dayne nicht vorbereitet. Sein Ärger über Stephens unverfrorene Offenheit verschwand erst, als er Katys leises Lachen neben sich hörte. Er merkte, dass sie verlegen war, aber nicht schockiert. Natürlich dachte ganz Hollywood, dass Katy und Dayne miteinander schliefen.
„Also …“ Dayne räusperte sich. „Das ist bei uns etwas anders.“
Der Direktor sah verwirrt aus. „Aber … das verstehe ich nicht. Ich dachte, ihr beide … Ich dachte, dass ihr eine Beziehung habt.“
„Das stimmt auch!“ Dayne nahm Katys Hand. Er war sich nicht sicher, wie er es Stephen erklären sollte. „Wir sind verlobt, doch wir haben uns vorgenommen zu warten, so wie Gott es sich vorstellt.“ Er hatte das Gefühl, dass er ins Stottern kam. „Mit anderen Worten: Wir wollen mit dem Sex warten, bis wir verheiratet sind.“
Stephens Augen wurden immer größer. „Ich bin ebenfalls Christ. Ich hatte keine Ahnung, Dayne …“ Langsam schüttelte er den Kopf. „Das erklärt natürlich alles.“
Dayne konnte sich gerade noch
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