Neuanfang
Moment.
Dayne sang klar und kräftig, seine Augen ließen ihren Blick niemals los. „Denn du bedeutest mir alles. Ich weiß, dass ich überall hingehen würde …“
Während Dayne den Rest des Liedes sang, lächelte Katy ihm zu. Sie war beeindruckt von der Intensität seiner Darstellung und genoss das Gefühl, gemeinsam mit ihm auf der Bühne zu stehen. Sie dachte an seinen nächsten Film. Vielleicht war die Idee, für die zweite Hauptrolle neben ihm vorzusprechen, doch eine wunderbare Sache. Vielleicht würde das die schönste Zeit ihres Lebens werden.
Als das Lied verhallte, sank Dayne wieder auf ein Knie. „Ich würde alles – alles für dich tun!“
Sie zog ihn auf die Füße und schlang die Arme um seinen Hals. „Ich liebe dich! Und du könntest jederzeit den Taschendieb Dodger spielen.“
„Mmmmm.“ Er legte seine Wange an ihre. „Nur wenn du Nancy bist.“
Katy lachte. Ihr kam der Gedanke, dass in den nächsten Monaten etliche von Daynes unvergesslichen Momenten nicht auf einer Leinwand vor der ganzen Welt zu sehen sein würden.
Sie würden hier stattfinden, auf einer einfachen Holzbühne in Bloomington, Indiana.
Kapitel 24
Dayne musste ständig an das bevorstehende Gespräch mit den Paparazzi denken – während ihres Privatflugs nach Los Angeles, im Taxi, während Katy im Hyatt eincheckte und als sie sich auf den Weg zu seinem Haus in Malibu machten. Sie wollten sich den Menschen auf einem Silbertablett servieren, die ihn fast getötet hätten. Dieser Gedanke war nach wie vor verrückt.
Nur Katys ruhige Zuversicht hielt Dayne davon ab, sich die Autoschlüssel seines BMW-Cabrios zu schnappen – und Katy stattdessen auf einen dreistündigen Ausflug entlang der Küste mitzunehmen. Sein Cadillac Escalade hatte bei dem Unfall Totalschaden erlitten und sein neuer Geländewagen stand im Moment in Bloomington. Er hatte immer noch vor, sich einen weiteren Geländewagen für die Wochen im Jahr zu kaufen, die er in Südkalifornien beim Drehen verbringen würde, doch das konnte noch warten. Dieser Besuch war nun erst mal dazu da, dass sie ihre Verlobung verkündeten und dass Katy mit dem Regisseur sprach.
Es war warm und wunderschön in Los Angeles. Die Temperatur lag bei etwas über zwanzig Grad und war somit meilenweit entfernt von dem Schnee und Eis, die sie in Bloomington hinter sich gelassen hatten. Sie hielten an einem Supermarkt in Malibu an und Katy besorgte ein paar Sandwiches, die sie später auf der hinteren Veranda in Daynes Haus aßen. Die Paparazzi hatten noch nicht bemerkt, dass er wieder in der Stadt war, und so konnten sie draußen sitzen und auf den Ozean schauen, ohne Angst zu haben, dass jemand ein Foto von ihnen machte.
„Wie geht es dir?“ Katy legte ihre Hand auf sein Knie und lächelte ihm zu. „Das Treffen ist in einer Stunde.“
„Ich versuche, nicht darüber nachzudenken.“ Dayne legte sein Sandwich ab und starrte auf ein Paar Seemöwen, die dicht über dem Wasser flogen. „Ich wäre jetzt am liebsten in unserem Haus am See oder würde gerne mit dir auf der Bühne im Theater singen.“ Er wandte sich zu ihr. „Verstehst du das?“
„Ja.“ Sie trank einen Schluck von ihrem Eistee. „Ich wünsche mir das Gleiche, aber … welche andere Wahl haben wir?“ Ihr Tonfall war sanft. „In Kürze haben sie mit Sicherheit herausgefunden, dass du beim christlichen Kindertheater mitarbeitest. Sie werden uns jagen, bis sie jedes noch so kleine Detail unseres Lebens kennen.“
Dayne knirschte mit den Zähnen und sah wieder auf den blauen Pazifik hinaus. Katy hatte recht. Er war nun mal der, der er war, und daran konnte niemand etwas ändern. Sie erhofften sich, durch ihr offensives Vorgehen den Hunger der Presse auf Neuigkeiten sättigen zu können. Glückliche Ehepaare waren schließlich kaum von Interesse für die Paparazzi, nicht wahr?
Er seufzte und griff nach Katys Hand. „Ich wünschte, ich könnte dich ganz für mich allein haben, diese … diese wunderbare Liebe, die wir haben, mit niemandem teilen. Ich möchte nicht, dass die ganze Welt in der ersten Reihe Platz nimmt und jeden Schritt von uns beobachtet. Bist du dir wirklich sicher, dass du das aushältst, Katy? Dieses Leben, das ich führe?“
„Denk doch an das, was wir in den letzten beiden Monaten miteinander geteilt haben. Es wird solche Zeiten geben …“ Sie starrte hinaus auf den Strand, „… und Zeiten wie jetzt. Und, ja, ich nehme das alles in Kauf!“ Sie lehnte sich vor und nahm sein Gesicht
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