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Neuanfang

Neuanfang

Titel: Neuanfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Kingsbury
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Abschnitt ihres Lebens auf die Baxters wartete.
    Wunderschön und unvergesslich.
    Kari zog John ein wenig zur Seite, als sie sich verabschiedete. „Ashley geht es gut. Ich habe kurz mit ihr gesprochen.“ Sie reckte sich und legte ihre Arme um seinen Nacken. „Sie vermisst Mama.“
    John war ihr für diese Information dankbar. Das war es, was er heimlich gehofft hatte – dass Ashleys Niedergeschlagenheit weniger mit Elaines Anwesenheit als vielmehr mit der Abwesenheit ihrer Mutter zu tun hatte.
    Elaine ging als Letzte und als sie ihren Mantel angezogen hatte, lächelte sie ihn an. In ihren Augen stand eine Dankbarkeit, die John nicht erwartet hatte. „Ich danke dir.“
    „Wofür?“ Er streckte die Hand aus und griff nach ihrer, obwohl es sich jetzt anders anfühlte als vorhin, als sie gemeinsam gebetet hatten. Dieses Mal fühlte es sich an wie zwei Freunde, die sich verabschiedeten, mehr nicht.
    „Dass ich heute Abend dabei sein durfte.“ Ihre Stimme klang sanft. „Es hat mir sehr viel bedeutet.“
    John bremste sich, bevor er sagen konnte, dass sie seine gute Freundin war und dass die Kinder sich allmählich an diese Tatsache gewöhnen müssten. Gute Freunde schien eine Formulierung zu sein, gegen die sich Elaine sträubte. Stattdessen sah er ihr tief in die Augen. „Ich fand es sehr schön, dass du hier warst. Wir alle fanden das.“
    „Aber Ashley?“ Elaine war nicht ärgerlich oder verletzt. Nur einfühlsam. Ein trauriges Lächeln spielte um ihre Lippen. „Sie hatte zu kämpfen.“
    „Sie hat Elizabeth vermisst.“
    Elaines Gesichtsausdruck sagte ihm, dass sie das verstand. „Ashley ist eine besondere junge Frau. Es ist nicht einfach für sie, über die Hochzeit zu sprechen und zu wissen, dass ihre Mutter nicht dabei sein kann, um mit euch allen zu feiern.“
    „Nichts ist einfach, wenn es um einen Verlust geht.“ Er drückte ihre Hand. „Das weißt du selbst am besten. Du kämpfst damit schon länger als wir alle.“
    „Lange genug um zu wissen, dass selbst nach der dunkelsten Nacht Gottes Gnade jeden Morgen neu für uns da ist.“
    Diese Worte hingen noch in der Luft, als sie ging. Elaine umarmte John, nicht zu lange und zu eng, und dann wünschte sie ihm eine gute Nacht. Nachdem sie gegangen war, hörte er, wie ihr Auto die Straße entlangfuhr. In diesem Moment spürte er einen Stich des Bedauerns und der Einsamkeit, den er in letzter Zeit immer häufiger gespürt hatte, wenn sie nach einem gemeinsamen Abend gegangen war.
    John ging in die Küche und räumte die letzten Kaffeetassen in die Spülmaschine. Er mochte Elaine. Er mochte es, wie wohl er sich fühlte, wenn er Zeit mit ihr verbrachte und wie sie kluge, einfühlsame Bemerkungen in die Gespräche mit seinen Kindern einfließen ließ. Er mochte ihr leises Lachen und ihren starken Glauben. Das ließ sich nicht leugnen.
    Und als er ins Bett ging, merkte er, dass er ein ganzes Familientreffen überstanden hatte, ohne über Elizabeths Abwesenheit zu trauern. Denn Elaine war mit ihrer ruhigen Stärke und ihrer Unterstützung den ganzen Abend da gewesen.
    Bevor John einschlief, las er in seiner Bibel das Buch der Klagelieder, Kapitel 3, in dem Jeremia den großen Schmerz beklagte, den er erlitten hatte.
    Das war der Vers, den Elaine erwähnt hatte, der Gedanke, dass Gottes Gnade und Barmherzigkeit jeden Morgen neu war. Er war immer treu, und die Nacht – egal, wie dunkel oder beängstigend lang sie war – dauerte niemals für immer.
    John schloss seine Bibel und legte sie auf seinen Nachttisch neben Elizabeths Bild. Als er sich schlafen legte, sah er vor seinem inneren Auge etwas, das er in den Jahren der Einsamkeit und Traurigkeit nie für möglich gehalten hatte.
    Einen wunderbaren, atemberaubenden Sonnenaufgang voller Hoffnung.

Kapitel 8
    Vor diesem Moment hatte Dayne sich gefürchtet.
    Seitdem er kurz vor Thanksgiving in Bloomington angekommen war, hatte er sich nicht eine Klatschzeitschrift angesehen. Er hatte gar nicht wissen wollen, was die Gerüchteküche gerade von sich gab. Seine Tage waren ausgefüllt gewesen und er hatte sich sehr darüber gefreut, wie seine Familie, ihre Freunde und die Kinder des christlichen Kindertheaters, das Haus am See für sie renoviert hatten. Und danach war Thanksgiving gekommen und das „Restefest“ bei den Baxters.
    Das wirkliche Leben – das, das er unter Beobachtung der Öffentlichkeit lebte – schien Tausende von Kilometern weit weg zu sein.
    Doch jetzt war der Montag gekommen und er und

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