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Neuanfang

Neuanfang

Titel: Neuanfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Kingsbury
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sie sehen konnte, wie sie miteinander umgingen.
    „Okay, Opa.“ Hayley nickte. „Ganz ruhig stehen bleiben.“
    Luke kam ein paar Augenblicke später mit dem Karton zurück. Er gab ihn John und John ging sehr langsam auf den Vogel zu, den Karton in der einen Hand, die andere weit geöffnet. „Komm schon. Hab keine Angst.“ Er klang wie Cole, aber das war schon in Ordnung. Als er den Vogel erreichte, riskierte das kleine Geschöpf keinen weiteren Kampf mehr. Es hüpfte in den Karton und sofort standen alle Kinder um den Karton herum und starrten hinein.
    „Er muss ins Krankenhaus.“ Maddie hielt mit ihren Armen die anderen Kinder davon ab, zu nahe zu kommen. Ihre Eltern waren beide Ärzte und seit Kurzem schien sie der Meinung zu sein, dass sie selbst schon mit großem medizinischen Wissen geboren worden wäre. „Nicht wahr, Opa? Er muss ins Krankenhaus, so wie die kranken Menschen, die zu Mama und Papa kommen.“
    John kniete sich hin und nahm den zitternden Vogel behutsam in seine Hände. Er hatte eindeutig einen Zusammenstoß mit Jingles gehabt. Sein rechter Flügel war verletzt und an einigen Stellen fehlten die Federn. Er hatte auch eine kleine Wunde an der Brust. Doch ansonsten schien der Vogel erstaunlich gesund zu sein.
    „Im Moment braucht er kein Krankenhaus.“ John studierte die Gesichter seiner Enkel. In ihren ernsten Augen erkannte er seine eigenen Kinder, wie sie vor Jahrzehnten ausgesehen hatten. Er lächelte ihnen zu. „Wir decken ihn mit einem warmen Handtuch zu und lassen ihn ausruhen.“
    „Wie wäre es mit einem Abendessen?“ Maddie zog ihre Augenbrauen hoch. „Möchtest du, dass ich ihm etwas Truthahn hole, Opa?“
    „Vögel essen doch keine anderen Vögel, du Dummkopf.“ Cole sah zu Maddie herüber und verdrehte seine Augen.
    Von allen Kindern waren Cole und Maddie eindeutig diejenigen, die am meisten Konkurrenzkämpfe austrugen. John beendete die Unterhaltung, bevor sie entgleisen konnte. „Der Vogel hat keinen Hunger. Aber danke, dass du daran gedacht hast.“ John tätschelte Maddies Hand, dann stand er auf und hob den Karton hoch. „Er braucht nur ein wenig Ruhe. Morgen oder übermorgen, wenn sein Flügel die Möglichkeit hatte, zu heilen, können wir ihn wieder freilassen.“
    Dayne und Katy waren ebenfalls auf die Veranda gekommen. Dayne schien völlig fasziniert von den Geschehnissen hier draußen zu sein und John verstand sein Interesse. Einen verletzten Vogel zu retten oder einen Frosch oder eine Schlange zu fangen war ein Teil des Lebens im Baxter-Haus. Aber nicht in Hollywood.
    Schließlich hatten sich alle Kinder beruhigt und die Gruppe ging wieder nach drinnen. Maddies Gesichtsausdruck sagte jedem, der es wissen wollte, dass sie sich immer noch über Coles Bemerkung ärgerte. Sie hob ihr Kinn und warf ihrem Cousin einen vernichtenden Blick zu. Dann streckte sie den anderen Kindern ihre Hände hin. „Lasst uns für den Vogel beten. Alle Vögel brauchen Gebet.“
    Cole grinste schadenfroh und wollte sie gerade an die Reste des Truthahns in der Küche erinnern, doch bevor er etwas sagen konnte, nahm John seine Hand und warf ihm einen mahnenden Blick zu. „Ja, lasst uns für den Vogel beten.“
    Sogar Peter und Ryan, die Letzten, die noch in der Küche abspülten, kamen dazu. John sah zu Elaine herüber und bedeutete ihr, sich dem Gebetskreis anzuschließen. Sie trat neben ihn. Als sich alle gefunden hatten, die Augen schlossen und die Köpfe zum Gebet neigten, nahm Elaine seine Hand.
    Elaine und er hielten sich hin und wieder an den Händen. Es war eine Art, ihre Freundschaft auszudrücken, ein stummes Gespräch ohne Worte. Aber hier, wo sich die ganze Familie bis auf Ashley und Landon versammelt hatte, schien die Berührung ihrer Finger irgendetwas anderes in Gang zu setzen, etwas Neues und Richtiges und Gutes. Doch John war sich noch nicht sicher, ob er schon dafür bereit wäre.
    Peter betete und bat Gott, die Flügel des Vogels zu heilen, sodass er bald wieder in die Freiheit fliegen könnte.
    Als sie ihre Gebete beendet hatten, gingen die Männer, die mit dem Abwasch beschäftigt gewesen waren wieder in die Küche. Ihre Frauen, John und Elaine kehrten in das Wohnzimmer zurück. Die Aufregung unter den Kindern hatte sich gelegt, doch John hatte das Gefühl, dass Cole und Maddie sich immer noch heimlich stritten.
    John wandte sich der Unterhaltung zwischen seinen Töchtern und Katy zu.
    Kari überlegte gerade, ob sie die Brautparty am Tag vor der Hochzeit abhalten

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