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Neubeginn in Virgin River

Neubeginn in Virgin River

Titel: Neubeginn in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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„Unterstelle nie … niemals, dass ich dumm bin.“
    „Das würde ich nicht tun. Aber du musst doch verstehen …“
    „Es hing alles von mir ab. Da stand ein Baby wirklich ganz kurz vor der Geburt. Ich musste dorthin, denn andernfalls hätte es verheerende Folgen haben können. Ich hatte gar keine Zeit, darüber nachzudenken.“
    „Warst du schon immer so störrisch?“
    „Es ging mir um das Baby. Und da ist es mir egal, wer die Frau ist oder womit sie sich ihren Lebensunterhalt verdient.“
    „Hättest du auch in L. A. so etwas getan?“, fragte er mit hochgezogener Augenbraue.
    Einen kurzen Moment dachte sie daran, wie sich ihr Leben verändert hatte, seit sie L. A. verlassen hatte. Nachdem sie nun von einem Drogenboss, der eine Waffe trug, abgeholt worden war und im tiefsten Wald ein Baby entbunden hatte, sollte sie da jetzt nicht lieber ihre Sachen packen? Um ihr Leben rennen? Es ablehnen, jemals wieder in eine solche Lage gebracht zu werden? Anstatt sich diese Fragen zu beantworten, machte sie in Gedanken eine Bestandsaufnahme vom Inhalt des Kühlschranks in der Praxis und überlegte, ob es nicht an der Zeit wäre, ein paar Lebensmittel zu Paulis‘ Camp zu bringen. Es war schon zwei Wochen her, seit sie zuletzt dort gewesen war.
    Und obwohl sie wirklich keinerlei Interesse an einer Wiederholung der Szene mit dem illegalen Marihuanaanbauer hatte, hatte etwas an diesem Erlebnis ihre Aufmerksamkeit geweckt. Als sie von L. A. wegging, hatten sie im Krankenhaus keinerlei Probleme gehabt, ihren Posten anderweitig zu besetzen. Es hatten sich zehn Leute für diese Stelle beworben. Zehn Leute, die konnten, was sie konnte, und das ebenso gut. In Virgin River und Umgebung gab es nur Doc und sie. Da war einfach niemand anders. Bisher hatten sie kaum einen freien Tag gehabt. Und hätte sie auch nur eine Sekunde lang daran gedacht, Doc zu holen, hätte das Baby nicht überlebt.
    Ich bin hierhergekommen in der Annahme, dass das Leben auf dem Land schlichter, leichter und ruhiger sein würde, dachte sie bei sich. Dass es hier weniger Herausforderungen geben würde und gewiss nichts, vor dem man sich zu fürchten hätte. Ich hoffte, ich würde mich hier sicherer fühlen können, und nicht, dass ich stärker oder mutiger werden müsste.
    Sie lächelte Jack an. „In L. A. hätten wir in einem solchen Fall sofort den Rettungsdienst losgeschickt. Hast du hier je einen Rettungswagen gesehen? Ich befinde mich in einem kleinen Dorf, das du als unkompliziert bezeichnest. Du bist ein großer Lügner, wirklich, das bist du …“
    „Ich habe dir gesagt, dass wir hier auch unsere Dramen haben. Mel, du solltest auf mich hören …“
    „Manchmal ist es hier wirklich ganz schön kompliziert. Ich werde einfach meinen Job machen, so gut ich kann.“
    Er trat auf die Veranda und legte ihr einen Finger unters Kinn, hob es an und sah ihr in die Augen. „Melinda, du wirst langsam ganz schön schwierig.“
    „Ach ja?“, fragte sie lächelnd. „Du aber auch.“

13. KAPITEL
    M el erzählte Doc nicht, wohin sie fahren würde, nur dass es da zwei Leute gab, bei denen sie einmal vorbeischauen wollte. Bevor sie ging, bat er sie noch, bei Frannie Butler, einer älteren alleinstehenden Frau mit hohem Blutdruck, zu halten und nach ihr zu sehen. „Vergewissern Sie sich, dass sie genügend Medikamente hat und sie auch tatsächlich einnimmt“, sagte er und schob sich selbst ein Mittel gegen Sodbrennen in den Mund.
    „Haben Sie oft Sodbrennen?“, fragte sie ihn.
    „In meinem Alter hat das jeder“, antwortete er barsch, um sie abzuwimmeln.
    Um es hinter sich zu bringen, kümmerte sie sich zuerst um Frannies Blutdruck, was allerdings nicht so schnell erledigt war. In einem Dorf wie diesem musste man bei Hausbesuchen immer auch die Zeit für ein Geplauder bei Tee und Plätzchen mit einplanen. Es ging nicht ausschließlich um die medizinische Versorgung, sondern auch um ein wenig geselliges Beieinandersein. Anschließend fuhr sie hinaus zur Anderson-Ranch. Als sie vorfuhr, kam Buck gerade mit einer Schaufel in der Hand aus dem Schuppen und blickte überrascht auf, als er den Hummer sah. „Wow“, rief er aus. „Seit wann haben Sie denn dieses Ding?“
    „Erst seit letzter Woche“, antwortete sie. „Damit komme ich besser über die schlechten Straßen als mit meiner kleinen ausländischen Blechkiste, wie Doc immer sagt.“
    „Was dagegen, wenn ich ihn mir einmal ansehe?“, fragte er und spähte durch das Fenster.
    „Tun Sie sich keinen

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