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Neubeginn in Virgin River

Neubeginn in Virgin River

Titel: Neubeginn in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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mir geholfen. Der arme Buck, nicht einmal er wusste es, bis ich fast so weit war. Auch vor ihm hatte ich es verborgen. Könnten wir sie jetzt nicht adoptieren?“
    Mel setzte sich wieder hin, wobei sie das Baby weiter in den Armen wiegte. Sie sah auf Chloe hinunter, die ihre kleine Faust in den Mund gesteckt hatte, sich wand und quäkte. „Sie müssen sie nicht adoptieren. Sie sind ja Chloes leibliche Mutter. Aber ich mache mir schreckliche Sorgen um Sie, weil Sie Ihr Kind ausgesetzt haben. Das muss Sie doch beinahe umgebracht haben.“
    „Ich habe die ganze Zeit aufgepasst. So lange, bis Sie und Jack auf die Veranda kamen. Ich hätte nicht zugelassen, dass ihr etwas geschieht. Es ist mir schrecklich schwergefallen, aber ich hatte das Gefühl, es tun zu müssen. Ich wusste einfach nicht, was ich hätte sonst tun sollen.“
    „Oh, Lilly“, sagte Mel und seufzte. „Ich bin mir nicht sicher, ob Sie schon wieder in Ordnung sind. Das alles ist einfach zu verrückt.“ Sie gab Lilly ihr Baby zurück. „Hier – stillen Sie Ihr Kind. Sie hat Hunger.“
    „Ich weiß nicht, ob ich das jetzt kann“, befürchtete Lilly, nahm aber das Kind entgegen. „Es ist möglich, dass ich zu aufgeregt bin.“
    „Legen Sie sie einfach an. Sie wird schon selbst dafür sorgen“, riet Mel ihr. Und als das Baby wieder an der Brust lag, legte Mel einen Arm um Lilly und hielt die beiden einfach ein paar Minuten lang umfangen.
    „Was werden Sie jetzt unternehmen?“, wollte Lilly wissen, und ihre Stimme zitterte vor Angst.
    „Mein Gott, Lilly, ich weiß es nicht. Ist Ihnen denn nicht klar, dass Ärzte und Hebammen Diskretion bewahren? Wäre ich hier gewesen, als Sie bemerkt haben, dass Sie schwanger sind, hätten Sie mir Ihr Geheimnis anvertrauen können. Sie hätten sich auch an Doc oder Dr. Stone in Grace Valley wenden können. Die Leute in der Klinik hätten Ihre Angelegenheit vertraulich behandelt und Ihnen geholfen. Aber …“ Sie holte Luft. „Wir sind auch an Gesetze gebunden.“
    „Ich wusste einfach nicht, an wen ich mich wenden sollte.“
    Traurig schüttelte Mel den Kopf. „Sie müssen ja völlig verstört gewesen sein.“
    „In meinem ganzen Leben habe ich noch nie so etwas Schlimmes erlebt, Mel. Und Sie können mir glauben, Buck und ich haben schon harte Zeiten durchgemacht, um die Familie und die Ranch hier zusammenzuhalten.“
    „Wie konnten Sie denn vor Ihren Kindern verbergen, dass Sie stillen? Ich nehme doch an, dass sie ziemlich oft hier sind – und arbeiten Ihre Jungs nicht mit Buck auf der Ranch?“
    „Wenn jemand da ist, gebe ich ihr die Flasche, und wenn wir allein sind, stille ich sie.“
    „Obwohl Sie vorhatten, Sie wegzugeben, haben Sie sie gestillt? Das hätten Sie doch nicht tun müssen?“
    Lilly hob die Schultern. „Für mich war es das Mindeste, was ich ihr noch geben konnte, nach allem, was ich ihr angetan hatte. Es tut mir leid. Es tut mir so wahnsinnig leid. Sie können sich einfach nicht vorstellen, wie das ist – sein ganzes Leben damit zuzubringen, Kinder aufzuziehen, und dann festzustellen, dass dann noch mal eins unterwegs ist, obwohl man schon Großmutter ist. Buck und ich hatten, seit wir verheiratet sind, Geldprobleme! Sie können es unmöglich verstehen.“
    „Oh Lilly, ich weiß, dass Sie in Panik geraten sind und verzweifelt waren. Ich kann es mir gut vorstellen. Aber ich will Ihnen nichts vormachen, das Ganze ist kompliziert.“
    „Aber werden Sie uns helfen? Werden Sie Chloe helfen?“
    „Ich will tun, was ich kann. Nur, die Gesetze …“ Sie seufzte. „Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht“, versprach sie schonend. „Wir werden schon eine Lösung finden. Geben Sie mir nur etwas Zeit zum Nachdenken.“
    Wenig später, als Mel sicher war, dass Lilly sich wieder beruhigt hatte und mit ihr so weit alles in Ordnung war, verließ sie sie. Etwa vierzig Minuten war sie mit ihr zusammen gewesen, aber Buck strich noch immer mit neidischen Blicken um den Hummer herum. „Ist echt ’ne teuflische Kiste“, meinte er grinsend.
    „Buck, gehen Sie ins Haus und kümmern Sie sich um Ihre Frau. Ich bin leider gerade hereingeplatzt, als sie Ihre Tochter gestillt hat.“
    „Oh je“, sagte er.
    Erst auf dem Weg zurück ins Dorf kam Mel in den Sinn, dass Doc Mullins es geahnt haben musste. Es war sogar gut möglich, dass er es sozusagen heraufbeschworen hatte, denn er hatte schließlich immer behauptet, die Mutter würde sich schon noch zu erkennen geben. Und das hatte Lilliy

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