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Neubeginn in Virgin River

Neubeginn in Virgin River

Titel: Neubeginn in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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statt sich zu setzen. „Man sieht es mir wohl an, hm?“
    „Man kann dir ansehen, dass irgendwas los ist. Alles in Ordnung?“
    „Ja, ich denke schon.“ Ricky schnappte nach Luft. „Ständig war ich hinter ihr her, damit sie mir Bescheid gibt, ob alles okay ist, weißt du? Und als sie es mir dann endlich sagte … dass, also alles in Ordnung ist und sie nicht schwanger ist oder so, habe ich ihr vorgeschlagen, dass wir die Sache zwischen uns vielleicht lieber mal etwas abkühlen lassen. Das hat sie umgeworfen.“
    „Huuuh, das ist hart“, meinte Jack.
    „Ich fühle mich wie das größte Schwein.“
    „Du wirst wohl deine Gründe haben.“
    „Ich habe versucht, es ihr zu erklären. Dass es nichts damit zu tun hat, dass ich sie nicht mag. Sie sogar sehr mag. Ich kann sie wirklich sehr gut leiden. Und das sage ich nicht einfach nur so. Und es geht auch nicht nur darum, was wir getan haben. Verstehst du?“
    „Ich verstehe, ja“, sagte Jack.
    „Kann ich dir was sagen?“
    „Das liegt ganz bei dir, Junge.“
    „Ich mag das Mädchen wirklich sehr. Vielleicht liebe ich sie sogar, wenn sich das nicht zu blöd anhört. Aber es hat sich herausgestellt, dass mir das alles ein bisschen zu heiß ist. Ich hab es nicht im Griff, und deshalb will ich nicht ihr Leben und meins vermasseln. Das eine Mal – Jack, da hatte ich es nicht vorhergesehen. Ich denke, es ist für sie und mich das Beste, wenn wir ein paar Meilen zwischen uns legen. Bin ich deswegen jetzt ein Feigling?“
    Jack spürte, wie sich langsam ein Lächeln auf seinen Lippen ausbreitete. „Ach wo! Das beweist nur, dass du jemand bist, der Grips im Kopf hat.“
    „Ich fühle mich aber wie ein verdammter Schweinehund. Bloß, Jack, dieses Mädchen – sie haut mich einfach um. Herr im Himmel. Wenn ich in ihre Nähe komme, verliere ich völlig den Verstand.“
    Jack setzte sich in seinem Stuhl vor und beugte sich zu Ricky. „Es wird Zeiten geben, wo es dir völlig ins Konzept passt, wenn es so heiß ist, dass du es nicht mehr im Griff behalten kannst, Rick. Aber dann wirst du nicht mehr siebzehn sein. Sei klug. Und es sieht ja ganz danach aus, dass du es bist. Es tut mir nur leid, dass es dir und dem Mädchen so schwerfällt.“
    „Ich kann nur hoffen, dass du recht hast. Denn ich fühle mich hundsgemein. Und dann vermisse ich es auch noch wie wahnsinnig. Nicht nur das … ich vermisse sie. “
    „Ricky, Kumpel, du bist zu jung, um Daddy zu werden. Es tut mir leid, wenn es wehtut, aber manchmal muss man etwas tun, das einem schwerfällt. Und sie ist, verflixt noch mal, einfach zu jung, um in eine solche Lage gebracht zu werden. Einer von euch muss der Erwachsene sein. Du tust genau das Richtige. Und wenn Liz das richtige Mädchen für dich ist, dann wird eure Beziehung auch halten.“
    „Ich weiß nicht“, sagte er und schüttelte traurig den Kopf.
    „Lass sie noch ein bisschen älter werden, mein Freund. Vielleicht kannst du es ja später noch einmal bei ihr versuchen.“
    „Oder vielleicht auch nicht, Jack. Ich glaube, ich habe sie wirklich schwer verletzt. Gut möglich, dass ich keine zweite Chance mehr bekomme.“
    „Tu dir selbst einen Gefallen. Hör auf, dich mit Selbstvorwürfen zu zerfleischen. Damit machst du dir nur das Leben schwer.“
    Während des Sommers blühte Mel richtig auf. Sie hatte eine Patientin, die sich im letzten Drittel ihrer Schwangerschaft befand. Es war ihr erstes Baby, und erste Babys machten immer ganz besonders viel Freude. Anders als Polly und Darryl und anders als dieses traurige, anonyme Paar im Wald, hatte dieses Elternpaar sich ziemlich lange um ein Baby bemüht, und dementsprechend waren sie aufgeregt und voller Erwartung. Anne und Jeremy Givens waren beide Ende zwanzig und schon seit acht Jahren verheiratet. Jeremys Dad besaß eine große Obstplantage, und Jeremy und Anne lebten mit der gesamten Familie zusammen auf dem Land. Sie erwarteten ihr Baby noch vor der Apfelernte.
    Jack und Mel hatten inzwischen als Paar ihre Freundschaft mit June und Jim, John und Susan verfestigt. Sie fuhren öfter nach Grace Valley, und zweimal waren ihre Freunde auch nach Virgin River gekommen, einmal zum Essen in Mels kleinem Ferienhaus, ein anderes Mal in Jacks Bar. Bei ihrem letzten Besuch hatte Susan angekündigt, dass sie ihren Ort nicht mehr verlassen würde, es sei denn, sie könnte die kurvige, holprige Dreißigminutenfahrt nutzen, um die Wehen einzuleiten. Sie sah aus, als würde sie jeden Moment platzen. Jack lud Jim,

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