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Neubeginn in Virgin River

Neubeginn in Virgin River

Titel: Neubeginn in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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das ist nett. Dann schmoll mal schön weiter bei deinem Bier. Sag mir Bescheid, wenn du etwas brauchst.“
    Langsam beruhigte sie sich. Etwa eine halbe Stunde später tauchte Doc in der Bar auf und setzte sich auf den Hocker neben sie. Sie blitzte ihn nur grimmig an und konzentrierte sich wieder auf ihr Glas.
    Doc gab Jack mit dem Finger ein Zeichen, und er schenkte ihm einen Whiskey ein. Klugerweise ließ Jack die beiden dann lieber allein.
    Doc trank einen Schluck, dann noch einen und räusperte sich dann. „Sie haben recht. Ich kann Sie aus so einer Sache nicht ausschließen, wenn Sie dabei helfen wollen, die Leute hier zu versorgen.“
    Sie wandte sich ihm zu und sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an: „Haben Sie sich etwa gerade bei mir entschuldigt?“
    „Nicht ganz. Nein. Aber in diesem einen Fall haben sie recht. Ich bin es einfach gewohnt, für mich allein zu handeln. Das ist alles. Es hat nichts mit Geringschätzung zu tun.“
    „Was werden wir also tun?“, fragte sie ihn.
    „Sie werden gar nichts tun. Das geht alles auf meine Kappe, denn falls es dabei um eine Verletzung der Berufspflicht gehen sollte, möchte ich nicht, dass es auf Sie zurückfällt. Sie hatten immer die Absicht, das Richtige zu tun. Das war auch meine Absicht – nur, ich hatte eine etwas andere Vorstellung davon, was das Richtige war.“
    „Ich glaube, Lilly sollte untersucht werden. Das kann ich übernehmen, oder wir machen einen Termin bei John Stone.“
    „Dann werde ich John anrufen“, sagte Doc und trank noch einen Schluck Whiskey. „Ich möchte, dass Sie sich fürs Erste raushalten.“
    „Und diesmal werden Sie auch wirklich anrufen?“
    In seinen Augen blitzte es, als er sie jetzt ansah. „Ich werde ihn anrufen.“
    Mel konzentrierte sich einfach auf ihr Bier, das inzwischen warm und schal geworden war.
    „Sie leisten gute Arbeit, Missy“, sagte er. „Für manches werde ich langsam zu alt, vor allem für die Babys.“ Er sah auf seine Hände mit den gekrümmten Fingern und geschwollenen Gelenken. „Ich kann noch eine ganze Menge tun, aber für die Frauen sind diese alten Hände nicht mehr gut. Es ist besser, Sie kümmern sich um die Gesundheit der Frauen.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Also erst eine teilweise Entschuldigung. Dann ein teilweises Kompliment.“
    „Ich entschuldige mich“, sagte er, ohne sie anzusehen. „Ich glaube, dass Sie hier gebraucht werden.“
    Erleichtert atmete sie auf. Sie wusste, wie schwer ihm das fiel. Dann atmete sie noch einmal tief durch, legte ihm einen Arm um die Schultern und lehnte ihren Kopf an seinen.
    „Lassen Sie sich nur nicht von mir weich klopfen“, meinte sie.
    „Nie und nimmer“, gab er zurück.
    Jack hatte keine Ahnung, was zwischen Mel und Doc vor sich ging, aber sie hatte ihm gesagt, dass sie zurück in die Praxis gehen und dort gemeinsam eine Kleinigkeit essen würden. Er nahm an, dass es etwas gab, das sie klären mussten. Und sie hatte versprochen, noch einmal bei ihm hereinzuschauen, bevor sie nach Hause fuhr.
    Gegen sechs kamen eine ganze Reihe von Leuten, denen er das Abendessen servieren musste. Gegen sieben wurde es dann schon ruhiger, und zuletzt waren nur noch wenige übrig, als die Tür aufging. Charmaine. Sie war noch nie nach Virgin River gekommen, denn er hatte ihr zu verstehen gegeben, was er sich wünschte, damit diese beiden Seiten seines Lebens voneinander getrennt blieben. Heute Abend trug sie nicht ihre Kellnerinnenkleidung, und es war ziemlich offensichtlich, was sie beabsichtigte. Sie trug eine hübsche Hose mit Bügelfalte, eine frische weiße Bluse, deren Kragen auf dem Revers eines dunklen Blazers lag. Volles, offenes Haar, das Make-up etwas dick aufgetragen, ansonsten aber perfekt, hochhackige Schuhe. Es gefiel ihm, daran erinnert zu werden, dass sie eine gut aussehende Frau war, umso mehr, da sie nicht in dieser engen Kleidung steckte, in der ihre großen Brüste die Aufmerksamkeit auf sich zogen. Sie wirkte elegant. Eine reife Frau.
    Sie setzte sich an den Tresen und lächelte ihn an. „Ich dachte, ich schau einmal vorbei, um zu erfahren, wie es dir geht.“
    „Gut, Char, und dir?“
    „Prima.“
    „Wie wär’s mit einem Drink?“
    „Ja, gerne. Vielleicht einen Johnny Walker, mit Eis. Und mach einen guten Johnny draus.“
    „Schon unterwegs.“ Er servierte ihr einen Black Label, denn den Blue Label hatte er nicht vorrätig. Zu teuer für seine üblichen Gäste, und tatsächlich setzte er den Blue kaum um. „Also, was

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