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Neubeginn in Virgin River

Neubeginn in Virgin River

Titel: Neubeginn in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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Haaren, die ihr über den Rücken fast bis zur Taille fielen, war sie ein zierliches Ding, das seinen Lebensunterhalt damit verdiente, hartgesottene Kriminelle einzusperren. Ihre Männer waren, wie Jack und Sam, große Kerle, die Nichten allesamt kleine Schönheiten.
    Jacks Schwestern hatten ein paar ihrer ältesten Freunde mitgebracht – Ralph Lauren, Lilly Pulitzer, Michael Kors und Coach. Jeder von ihnen besaß ein ausgeprägtes Gefühl für Stil. Was aber noch mehr auffiel als ihr guter modischer Geschmack war ihre Herzenswärme und ihr Humor. Alle freuten sich, Mel kennenzulernen, und weigerten sich, ihre ausgestreckte Hand zu schütteln, sondern umarmten sie sofort. Die ganze Familie war sehr körperbetont und liebevoll im Umgang miteinander. Immer wenn Mel einen Blick auf Jack erhaschte, hatte er den Arm um eine seiner Schwestern oder Nichten gelegt und war oftmals damit beschäftigt, ihr Haar oder ihre Wangen mit Küssen zu bedecken. Ebenso oft aber suchte er auch nach Mel und legte ihr dann besitzergreifend einen Arm um die Schultern oder die Taille. Und zu ihrer Überraschung tat Sam dasselbe, so, als würden sie sich schon seit Jahren nahestehen.
    Alles, was Brie sich zum Geburtstag gewünscht hatte, war ein Familientreffen, zu dem auch ihr Bruder nach Hause käme. „Er lebt doch gar nicht so weit weg“, meinte Mel. „Sehen Sie sich denn nicht öfter einmal?“
    „Nicht einmal ansatzweise oft genug“, antwortete Brie. „Im Prinzip ist Jack vor dreiundzwanzig Jahren gegangen. Als er siebzehn war.“
    Es war ein Tag voller Lärm, Lachen und gutem Essen. Sam kümmerte sich um das Fleisch, während die Schwestern köstliche Beilagen mitgebracht hatten. Nach dem Essen verzogen sich die Kinder, um auf dem großen Bildschirm DVDs anzusehen, im Garten in den Pool zu springen oder auf Opas Computer Videospiele zu spielen. Nur die Erwachsenen saßen noch an den Tischen im Innenhof und erzählten Geschichten über Jack, die ihn beinahe rot werden ließen.
    „Weißt du noch, Dad, als du Jacks Bett verschenken und ihn mit einem neuen, größeren überraschen wolltest, weil er so gewachsen war? Und so schwer?“ Sofort brachen alle in Lachen aus. Mel war die Einzige, die diese Geschichte nicht kannte. „Ein Freund der Familie wollte das Bett für eins seiner kleineren Kinder haben. Er war ein angesehenes Mitglied der Parent Teacher Association …“
    „Ach, du tust gerade so, als wäre er ein Prediger gewesen oder so was“, protestierte Jack.
    „Und als er dann die Matratze hochhob, lag Jacks Privatbibliothek für alle Augen sichtbar da“, fuhr Donna fort, und alle grölten vor Lachen.
    „Ich hatte ja hauptsächlich Mädchen zu erziehen“, erklärte Sam, „und dabei völlig vergessen, auf welche Gedankenjungs kommen, wenn sie ihre Hausaufgaben machen sollen.
    „Zumindest waren es gute, anständige Softpornohefte und nicht irgendwelche Frauen in BHs aus dem Sears Catalog“, verteidigte sich Jack. „Schöne, rechtschaffene, nackte Frauen!“
    „Hört, hört“, riefen die Schwäger im Chor.
    „Übrigens“, bemerkte Mel, „mir ist aufgefallen, dass es außer dem Hauptbadezimmer nur ein weiteres Bad hier im Haus gibt …“
    Sofort brach wieder Lärm los – Rufen, Lachen, Pfeifen, Gejohle. „Wir hatten immer die größten Kämpfe um das Bad“, erklärte eine der Frauen.
    „Ich habe mich nie daran beteiligt“, behauptete Jack.
    „Du warst doch der Schlimmste“, hielt man ihm vor.
    „Und wenn er das Bad erst einmal erobert hatte, blieb er immer stundenlang drin! Bevor nicht das ganze heiße Wasser verbraucht war, gab er es nicht wieder auf!“
    „Mom musste ihm die Stoppuhr stellen, wenn er duschte, damit auch wir anderen uns noch waschen konnten. Natürlich hat er die einfach ignoriert. Und Mom sagte dann immer nur: Ja, ja, aber ich weiß doch, dass Jack sich große Mühe gibt.‘ Denn Jack war ihr kleiner Liebling.“
    „Ich habe dann angefangen, nachts zu duschen. Das war die einzige Möglichkeit“, sagte Donna.
    „Da wir schon von den Nächten sprechen – wisst ihr, was er nachts mit uns angestellt hat? Mary und ich schliefen in einem Zimmer, und das war bis unter die Decke mit unseren Sachen vollgestellt. Jack kam dann immer mit irgendeinem seiner Freunde hereingeschlichen, wenn wir schliefen, und wickelte uns Schnüre um die Finger und Zehen, die sie dann wiederum an irgendwelche Dinge im Zimmer banden. Wenn wir uns später im Schlaf umdrehten, krachte alles um uns herum

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