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Neubeginn in Virgin River

Neubeginn in Virgin River

Titel: Neubeginn in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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Preacher.
    „Er hat ein Teufelshund-Tattoo auf seinem rechten Oberarm.“
    Preacher verzog das Gesicht. „Irgendwie hasse ich es, wenn ein Kamerad solche Wege geht.“
    „Tja, was du nicht sagst. Vielleicht betreibt er seine Geschäfte aber auch gar nicht hier in der Gegend. Kann ebenso gut sein, dass er den Ort nur anschauen wollte, um festzustellen, ob es sich lohnt, hier etwas aufzuziehen. Er hat aber, glaube ich, verstanden, dass es das nicht tut. Ich hab ihm nämlich weisgemacht, dass Gesetzeshüter bei uns auf Kosten des Hauses essen und trinken.“
    Preacher grinste. „Dann sollten wir damit anfangen“, meinte er.
    „Na ja, vielleicht sollten wir es auch erst einmal mit einem Rabatt versuchen. Wir wollen es ja nicht übertreiben.“
    Mel hatte ihre Schwester Joey am Telefon erreicht.
    „Mein Gott, Mel! Du hast mir ja solch einen Schreck eingejagt! Wo hast du denn nur gesteckt? Warum hast du nicht schon längst einmal angerufen?“
    „Die ganze Zeit bin ich in Virgin River, wo ich kein eigenes Telefon habe, und mein Handy hat keinen Empfang. Außerdem war ich auch ganz schön beschäftigt.“
    „Ich war drauf und dran, die Nationalgarde anzurufen!“
    „Wirklich? Also, die Mühe kannst du dir jedenfalls sparen. Sie wären nie in der Lage, mich hier zu finden.“
    „Ist alles in Ordnung?“
    „Nun … Es wird dir vermutlich eine perverse Freude bereiten“, erzählte Mel, „aber du hattest recht. Ich hätte es nicht tun sollen. Ich war verrückt. Wie üblich.“
    „Ist es so schrecklich?“
    „Also jedenfalls hat es schrecklich angefangen. Das mietfreie Haus erwies sich als halb verfallene Bruchbude, und der Arzt ist ein fürchterlicher alter Kauz, der absolut nicht will, dass ihm jemand in seiner Praxis hilft. Du wirst es nicht glauben, aber ich wollte gerade schon wieder von hier wegfahren, da wurde auf der Veranda des Arztes ein Neugeborenes gefunden, das jemand dort hingelegt hatte. Inzwischen ist es ein wenig besser geworden, aber auch nur etwas. Ich werde jetzt noch wenigstens ein paar Tage hierbleiben, um mich um das Baby zu kümmern. Der alte Arzt würde ja nicht einmal wach, wenn das Kind mitten in der Nacht vor Hunger schreit. Oh Joey, mein erster Eindruck von ihm war, dass es sich um die schlimmste Ausgabe eines praktischen Arztes handelt, der mir je begegnet ist. Gemein wie eine Schlange und ungehobelt wie ein Holzklotz. Gott sei Dank bin ich ja durch meine Arbeit mit all diesen Praktikanten in L. A. ganz gut vorbereitet, vor allem, wenn ich an diese bescheuerten Chirurgen denke.“
    „Okay, das war dein erster Eindruck. Was hat sich jetzt geändert?“
    „Er zeigt sich nachgiebig. Da ich nicht in dieser Hütte wohnen konnte, bin ich jetzt in seinem Gästezimmer untergebracht. Tatsächlich ist es wie ein Krankenhauszimmer eingerichtet, das einzige im Ort. Sein Haus ist in Ordnung –sauber und funktional ausgestattet. Jeden Moment könnte da aber noch eine kleine Unbequemlichkeit auf mich zukommen. Eine junge Frau, die mich gebeten hat, ihr erstes Baby zur Welt zu bringen, wird es hier bekommen – in meinem Schlafzimmer, das ich ja auch noch mit dem ausgesetzten Kind teile. Stell dir das vor: eine Postpartum-Patientin und ein komplettes Säuglingsheim.“
    „Und du schläfst dann wo?“
    „Wahrscheinlich werde ich mich dann in irgendeiner Ecke festhaken und im Stehen schlafen. Aber das kann nur passieren, wenn sie innerhalb der nächsten Woche niederkommt, solange ich noch hier bin. Bestimmt wird sich bald auch eine Familie finden, die das Baby in Pflege nimmt. Obwohl, gegen eine Geburt hätte ich überhaupt nichts. Eine schöne, glückliche Geburt mit liebenden, aufgeregten, gesunden Eltern …“
    „Deshalb musst du aber nicht bleiben“, stellte Joey entschieden fest. „Es ist ja nicht so, als hätten sie keinen Arzt.“
    „Ich weiß, aber sie ist noch so jung. Und sie war so glücklich bei dem Gedanken, dass es eine Ärztin hier geben würde, die sie entbinden könnte, und nicht dieser mürrische alte Mann.“
    „Mel, ich wünschte, du würdest dich ins Auto setzen und einfach losfahren. Komm zu uns. Hier können wir uns eine Weile um dich kümmern.“
    „Aber es muss sich niemand um mich kümmern“, erwiderte Mel lachend. „Arbeit hilft. Ich muss arbeiten. Dann vergehen ganze Stunden, ohne dass ich an Mark denke.“
    „Wie kommst du damit jetzt klar?“
    Mel seufzte tief. „Das ist ein anderer Punkt. Hier weiß niemand Bescheid, also sieht mich auch niemand mit

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