Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Neubeginn in Virgin River

Neubeginn in Virgin River

Titel: Neubeginn in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
Vom Netzwerk:
Watthose und zog aus seiner Jeanstasche eine Handvoll Kondome. „Das fällt mir wirklich schwer, Rick, denn einerseits will ich nicht, dass du die hier bei ihr zum Einsatz bringst, andererseits will ich auch nicht, dass du sie nicht benutzt. Ich komme da nicht weiter. Könntest du mir bitte helfen?“
    „Ist schon gut, Jack. Ich werde es nicht mit ihr machen. Immerhin ist sie erst vierzehn.“
    Jack fuhr mit der Hand durch Ricks Haar. Ein Teil seiner Sommersprossen war inzwischen unter einem Bartflaum verschwunden, und er war auch nicht mehr so schlaksig wie früher. Die Arbeit in der Bar und seine Freizeitbeschäftigungen wie Angeln und Jagen hatten dazu geführt, dass der Junge an Schultern und Armen Muskeln angesetzt hatte. Ein hübscher Junge, dachte Jack. Und wirklich fast erwachsen. Er war sehr verantwortungsbewusst, arbeitete hart, hatte immer gute Schulnoten und erledigte auch alle körperlichen Arbeiten, die im Haus seiner Großmutter anfielen. Unter Jacks Aufsicht hatte er ihr Haus angestrichen. Alles lief darauf hinaus, dass aus ihm einmal ein solider, zuverlässiger Mann werden würde. Jemand, der sich keinesfalls durch eine Teenagerschwangerschaft ein Eigentor schießen sollte.
    „Sag mal, wie alt warst du eigentlich beim ersten Mal?“, fragte Ricky.
    „Ungefähr in deinem Alter. Aber das Mädchen war viel älter.“
    „Viel älter?“
    „Viel älter als Lizzie. Und älter als ich damals. Und viel klüger.“ Er gab Rick die Kondome, der sie errötend annahm. „Ich weiß doch, dass du in diesem Alter bist. Mir ging es doch einmal genauso. Weißt du, was das Problem dabei ist? Sie sieht vielleicht nicht so jung aus, aber sie hat einfach noch einen langen Weg vor sich. Verstehst du?“ Jack sah, wie Ricky zusammenzuckte. Er verstand den Jungen, denn schließlich war es ja nicht so, als wären ihm Lizzies etwas frühreife Reize verborgen geblieben. Daher führte er ja auch dieses Gespräch.
    „Ja“, stimmte Ricky etwas atemlos zu.
    „Jetzt wollen wir mal zusehen, dass du ein paar Dinge begreifst“, fuhr Jack fort. „Du weißt ja, diese alte Geschichte, dass man ihn rechtzeitig wieder rauszieht – dir ist doch klar, dass das nicht funktioniert. Richtig? Und zu versuchen, ihn nicht ganz reinzustecken? Vergiss es. Zum einen, weil du, wenn du das schaffst, ein stärkerer Mann wärst als ich; und zum anderen, weil diese Methode als Verhütungsmittel absolut nichts taugt. Das weißt du ja alles, oder?“
    „Ja, natürlich weiß ich das.“
    „Und du weißt auch, Rick, wenn du die Beziehung mit ihr nicht beenden kannst und sie womöglich eher ernster wird als schwächer, dann musst du derjenige sein, der die Saehe in die Hand nimmt. Zieh Grenzen und bestehe zumindest auf Verhütung. Wir haben hier eine Hebamme im Ort, die auch Liz helfen kann. Ich persönlich bin ja der Meinung, dass sie zu jung ist für Sex. Aber ich weiß, dass sie zu jung ist für eine Schwangerschaft. Sind wir uns da einig, Kumpel?“
    „Ich habe dir doch gesagt, dass ich es unter Kontrolle habe. Aber danke, Jack. Ich weiß ja, dass du nur willst, dass ich alles richtig mache.“
    „Und das schließt auch ein, dass man sich nicht überrumpeln lässt. Wenn ihr euch so nahe kommt, dann sorg dafür, dass auch sie sich schützt. Ein doppeltes Netz – ihres und deines. Du musst deinen Kopf einsetzen, deinen Verstand. Glaub mir, ich habe mehr als einen guten Mann zugrunde gehen sehen, weil er nur mit seinem Schwanz gedacht hat.“ Ricky hatte den Blick gesenkt, und Jack wusste Bescheid. Liz war unwiderstehlich für ihn. Er kämpfte um sein Leben, während ihm die Hose in Flammen aufging.
    „Ja“, sagte Rick. „Ich verstehe.“
    „Sieh zu, dass du immer ein Kondom dabei hast, okay? Du bist dafür verantwortlich, dass ihr nichts passiert, Junge. Und wenn du das erste Kondom benutzt hast, sorg dafür, dass sie zu Mel geht. Sofort.“
    „Müssen wir noch länger darüber reden?“
    Jack packte ihn am Arm und fühlte seinen festen Bizeps in der Hand. Verdammt, Ricky war jetzt schon fast eins achtzig groß und wuchs immer noch. „Du willst ein Mann sein, Junge? Dann musst du auch denken wie ein Mann. Es reicht nicht, sich nur so zu fühlen.“
    „Ja“, sagte Ricky und fügte dann hinzu: „Übrigens, solange ich nicht älter als achtzehn bin, verstößt es nicht gegen das Gesetz.“
    Wider Willen musste Jack lachen. „Du bist viel cleverer, als dir guttut.“
    „Ich hoffe es sehr, Jack. Mann, ich hoffe es so sehr.“

7.

Weitere Kostenlose Bücher