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Neubeginn in Virgin River

Neubeginn in Virgin River

Titel: Neubeginn in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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würde, für ihn würde ich Ron verlassen.“
    Mel lachte sie aus. „Aber es ist schon eigenartig, dass er mit keiner Frau zusammen ist.“
    „Ich habe gehört, dass er sich mit einer Frau in Clear River trifft. Keine Ahnung, wie ernst das ist. Vielleicht ist es auch gar nichts.“
    „Kennst du sie?““
    Connie schüttelte den Kopf, zog aber eine Braue nach oben, als sie Mels offensichtliches Interesse bemerkte. „Er ist sehr verschwiegen, nicht wahr? Darüber lässt er kein Wort fallen. Aber die Blicke, die er dir zuwirft, die kann er nicht verbergen.“
    „Damit sollte er seine Zeit lieber nicht verschwenden“, sagte Mel, ohne jedoch hinzuzufügen: Ich bin nicht zu haben.
    In ihrem neuen Domizil hatte Mel all ihre Lieblingsbücher, die sie teilweise bereits mehrmals gelesen hatte, ins Regal gestellt. Auf dem Tisch neben ihrem Bett stand Marks Bild. Und jede Nacht sagte sie ihm, wie sehr sie ihn vermisste.
    Aber sie weinte nicht mehr so häufig. Vielleicht lag es ja an der Art, wie Jack sie ansah, oder an seinen Worten, die ihr wohltaten.
    Das Haus, das Mel in L. A. verkauft hatte, war an die dreihundertsiebzig Quadratmeter groß, und es war ihr nie zu groß vorgekommen. Die geräumigen Zimmer hatten ihr gefallen. Doch nun schien die Größe des Ferienhauses genau zu passen. Mit seinen vielleicht einhundertzehn Quadratmetern war es wie ein Kokon. So, als hielte es sie umarmt.
    Es war immer einer der schönsten Momente des Tages für sie, wenn sie abends auf ein kaltes Bier, ein paar Chips oder Käse mit Crackern in die Bar ging. Manchmal aß sie auch dort zu Abend, doch da es ihr in ihrem Häuschen nicht an Lebensmitteln mangelte, nahm sie ihr Abendessen auch ganz gerne dort ein.
    Jack stellte ein kaltes Bier vor sie hin. „Heute haben wir Makkaroni mit Käsesoße“, informierte er sie. „Bestimmt kann ich Preacher dazu überreden, noch ein Stück Schinken hineinzutun.“
    „Danke, aber heute esse ich zu Hause.“
    „Du kochst?“, fragte er.
    „Nicht direkt“, sagte sie. „Ich koche Dinge wie Sandwiches. Kaffee. Hin und wieder ein Spiegelei. Und Fertiggerichte.“
    „Eine moderne Frau“, konstatierte er lachend. „Aber es gefällt dir da draußen?“
    „Es ist wunderbar. Danke. Und die Ruhe kann ich wirklich brauchen. Wusstest du, dass Doc wie eine Lokomotive schnarcht?“
    Wieder musste er lachen. „Überraschen tut es mich nicht.“
    „Ich habe übrigens ein wenig Klatsch aufgeschnappt über dich. Es heißt zum Beispiel, dass du dich mit einer Frau in Clear River triffst.“
    Er wirkte nicht allzu überrascht, hob nur die Augenbrauen und seine Kaffeetasse. „Treffen? Für die Leute von hier ist so etwas schon anrüchig.“
    „Ich war froh, zu hören, dass es da jemanden in deinem Leben gibt.“
    „Es gibt niemanden“, stellte er klar. „Es ist eine alte Geschichte. Und ich habe sie auch nicht in diesem Sinne getroffen. Bei diesen Treffen ging es eher um elementare Dinge.“
    Sie musste lächeln. „Das klingt ganz so, als hättest du da eine Art Arrangement gehabt.“
    Er nahm einen Schluck Kaffee und zuckte die Schultern. „Das war …“
    „Warte“, unterbrach sie ihn. „Du bist mir doch keine Erklärung schuldig.“
    Er stützte sich mit den Händen auf dem Tresen ab und beugte sich zu ihr hinüber. „Wir hatten eine Vereinbarung. Ich habe sie hin und wieder besucht und den Abend mit ihr verbracht. Es war nichts Gravierendes. Keine Liebesaffäre. Nur gelegentlicher Sex, Mel, zwischen zwei Erwachsenen, die sich darauf geeinigt hatten. Als ich gemerkt habe, dass es nicht das ist, was ich will, haben wir uns als Freunde getrennt. Ich bin mit keiner Frau zusammen.“
    „Na, das ist doch einfach zu schade“, fand sie.
    „Es muss ja auch nicht zum Dauerzustand werden“, sagte er. „Aber im Moment ist es so. Willst du ein Stück Kuchen mit nach Hause nehmen?“
    „Ja. Gerne.“
    Vier Wochen lang war Mel jetzt bereits in Virgin River, und viele Freunde oder Patienten hatten währenddessen in der Praxis vorbeigeschaut. Manche hatten etwas Geld, um für die ärztliche Behandlung zu zahlen; andere waren versichert. Die meisten aber kamen mit Produkten ihrer Farmen, Ranchen, Obstgärten, Weingüter oder Küchen. Letztere, die sich darüber im Klaren waren, dass ein einziger Laib Brot oder ein Kuchen die Kosten einer Untersuchung, Behandlung oder Medikamentenverordnung wohl kaum decken konnte, kamen oft auch noch mit irgendwelchen Mitbringseln vorbei, wenn sie längst wieder gesund

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