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Neubeginn in Virgin River

Neubeginn in Virgin River

Titel: Neubeginn in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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erleichtern. Hätte Mel früher eine Prognose abgeben müssen, wer von diesen beiden Frauen am ehesten zu einem Herzanfall neigte, hätte sie auf Joy getippt, die übergewichtig war und vermutlich einen viel zu hohen Cholesterinspiegel hatte. Auf Connie jedenfalls nicht, denn sie war schlank und rauchte auch nicht.
    „Ich bin mir nicht sicher“, antwortete Mel. „Wir warten auf Doc. Sprich lieber nicht, bleib einfach ruhig. Ich werde nicht zulassen, dass dir etwas passiert.“
    Die nächsten Minuten dehnten sich, bis Joy außer Atem mit Does Arzttasche in der Hand durch die Tür stürmte und sich neben Mel stellte. „Hier“, sagte sie. „Er hat gesagt, du sollst es mit Nitroglycerin versuchen und eine Infusion anlegen. Er kommt sofort.“
    „Also gut.“ Sie durchsuchte die Tasche, fand die Nitro-kapseln und klopfte eine aus dem Fläschchen. „Connie, lass das hier unter der Zunge zergehen.“
    Connie tat, wie ihr geheißen, während Mel das Blutdruckmessgerät und das Stethoskop aus der Tasche zog. Connie hatte hohen Blutdruck, der Schmerz jedoch ließ in Sekundenschnelle etwas nach. Die Tablette schien zu wirken. „Ist es jetzt besser?“
    „Ein bisschen. Mein Arm. Ich kann meinen Arm kaum bewegen.“
    „Okay. Dann werden wir uns mal darum kümmern.“ Mel streifte sich sterile Handschuhe über, legte die Staubinde um Connies Oberarm und begann nach einer brauchbaren Vene zu suchen, indem sie mit zwei Fingern die Arminnenseite abklopfte. Dann riss sie die Verpackung der Infusionsnadel auf und führte sie langsam ein. Das Blut lief in das Plastikröhr-chen, das Mel anschließend zustöpselte.
    Gleich darauf hörte sie ein Geräusch, das sie nicht einordnen konnte. Sie blickte auf und sah vom Hinterzimmer aus, wie Doc eine quietschende alte Krankentrage in den Laden schob. Er ließ sie im Gang stehen, nahm einen Infusionsbeutel von der Tragefläche, den er Mel in die Hand drückte, trug einen kleinen Sauerstoffkanister herein und platzierte den Sauerstoffschlauch um Connies Hals und in ihren Nasenlöchern. „Was haben wir denn da?“
    Während Mel den Infusionsschlauch an die Kanüle und den Infusionsbeutel an den Schlauch steckte, erklärte sie: „Erhöhter Blutdruck, kaltschweißig, Schmerzen in Brust, Rücken und Arm … Ich habe ihr ein Aspirin gegeben und dann das Nitro.“
    „Gut. Hilft dir die Tablette, Connie?“
    „Ein bisschen“, antwortete sie schwach.
    „Wir werden jetzt Folgendes tun: Wir legen Connie auf die Trage, die wir hinten auf den Truck stellen. Sie setzen sich neben sie, halten den Infusionsbeutel und überwachen ihren Blutdruck. Und wenn Sie meinen, wir müssten aus irgendeinem Grund anhalten, dann klopfen Sie ans Fenster. Meine Arzttasche lasse ich bei Ihnen. Weiterer Sauerstoff und ein tragbarer Defibrillator befinden sich bereits auf der Ladefläche. Und dann sollten Sie sich auch gleich eine Spritze und Atropin bereitlegen, damit Sie es notfalls gleich zur Hand haben.“ Er ging zur Krankentrage, schob sie durch den engen Gang ins Hinterzimmer, senkte sie ein Stück ab und faltete eine dicke Wolldecke auseinander, die er über die Trage legte. „Fertig, Connie.“
    Mel stützte Connie unter dem Arm, nahm den Infusionsbeutel und hielt den Schlauch so, dass Connie von ihrem Stuhl auf die niedrig gestellte Krankentrage gelegt werden konnte. Doc richtete das Kopfende etwas auf, damit sie nicht flach liegen musste, hüllte sie in die Decke und schnallte sie fest. Den Sauerstoffbehälter stellte er zwischen Connies Beine auf die Trage. „Lassen Sie Joy den Infusionsbeutel halten, Mel, wir beide bringen sie jetzt hier raus.“
    „Sollten wir nicht lieber einen Krankenwagen holen?“
    „Das ist nicht die beste Idee“, antwortete er knapp, und gemeinsam brachten sie die Krankentrage wieder in die hochgestellte Position. Während sie Connie dann aus dem Laden rollten, hatte Mel den Infusionsbeutel wieder unter Kontrolle.
    „Sobald wir hier raus sind, möchte ich, dass du das Valley Hospital anrufst und darum bittest, dass ein Kardiologe uns in der Notaufnahme erwartet. Und sag Ron, dass er dorthin kommen soll“, wies Doc Joy an. Er und Mel nahmen die Trage vom Fahrgestell und schoben sie auf die Ladefläche des Trucks. Dann zog Doc noch seinen schweren Wollmantel aus und legte ihn Connie über die Schultern. Gerade wollte er sich zur Fahrerkabine begeben, als Mel ihn am Ärmel festhielt.
    „Doc, was zum Teufel tun wir hier?“
    „Wir bringen sie so schnell wie möglich in

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