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Neue Schuhe zum Dessert

Neue Schuhe zum Dessert

Titel: Neue Schuhe zum Dessert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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sie, und ich fing an, die hochkarätigen Events aufzuzählen, die ich ausgerichtet hatte – Hochzeiten, Konferenzen, Preisverleihungen –, dann zögerte ich, zauderte einen Moment und spielte dann meinen Trumpf aus. »Ich habe einen Zauberstab«, sagte ich, »einen Silberstern mit einem fliederfarbenen Schweif.«
    »Ich auch!«, rief sie. »Ich engagiere Sie!«
    Sie lief davon, um ihn zu holen, schwang ihn feierlich über meinem Kopf und sagte: »Ich gewähre Ihnen die Ehre, Lesleys Geburtstagsfeier zu organisieren.«
    Dann reichte sie ihn mir und sagte: »Jetzt Sie: ›Ich gewähre Ihnen eine turmbewehrte Burg.‹«
    Widerstrebend nahm ich den Zauberstab.
    »Machen Sie!«, befahl sie. »Ich gewähre Ihnen eine turmbewehrte Burg.«
    »Ich gewähre Ihnen eine turmbewehrte Burg.«
    »Ich gewähre Ihnen eine mittelalterliche Halle.«
    »Ich gewähre Ihnen eine mittelalterliche Halle«, wiederholte ich. Ich sah voraus, dass dies etwas nervtötend sein könnte.
    »Ich gewähre Ihnen einen Spielmannstrupp.«
    »Ich gewähre Ihnen einen Spielmannstrupp.«
    Bei jedem »gewähre« musste ich den Zauberstab über ihrem Kopf kreisen lassen und dann ihre Schultern damit berühren. Ich fühlte mich schrecklich gedemütigt, doch dann verlor sie das Interesse an dem Zauberstab, und ich hätte vor Erleichterung fast geweint. Besonders, da ich eine Liste ihrer Wünsche aufstellen sollte.
    Und was das für eine Liste war! Sie wollte ein silbriges »Gewand« (ihr Begriff) im Empire-Stil mit spitz zulaufenden, bodenlangen Ärmeln, einen spitzen Prinzessinnenhut und Silberschuhe (natürlich spitz). Sie wollte rosa Getränke. Sie wollte Silberstühle mit geschwungenen Beinen. Sie wollte rosa Speisen.
    Ich schrieb alles auf und nickte und murmelte: »Ah-ha, gute Idee.« Ich warf keine schwierigen Fragen auf, zum Beispiel: Würden auch die männlichen Gäste rosa Getränke trinken wollen, und wie sollte man zu der Musik einer Lautenspielerschar tanzen? Dies war nicht der Zeitpunkt, ihr darzulegen, dass einige Aspekte ihrer Vorstellungen nur schwer durchführbar waren. Wir befanden uns noch in dem wärmenden Phase der Flitterwochen, und in den kommenden Wochen gäbe es reichlich Gelegenheit zu Anfällen und Wutausbrüchen – bei denen sie schreien und ich milde lächeln würde – reichlich Gelegenheit.
    »Und wann soll das Fest stattfinden?«
    »Am einunddreißigsten Mai.« Zwei Monate Zeit. Um es ganz richtig zu machen, hätte ich zwei Jahre gebraucht, aber die Lesleys dieser Welt sind zu dieser Art von Rücksicht nicht fähig.
    Dennoch, als ich ging, kamen mir schon eine Menge Ideen, und alles schien plötzlich um vieles leichter . Ein neuer Auftrag hatte immer eine belebende Wirkung – in Zeiten ohne Aufträge fühlte ich mich, als würde mir der Sauerstoff entzogen –, und so atmete ich frei und tief, und es war offensichtlich, dass der kommende Freitag der beste Zeitpunkt für eine zweite Begegnung mit Owen sein würde. Ich konnte Mam erzählen, es sei eine Verabredung mit Arbeitskollegen, und am nächsten Tag würde ich meinen Kater voll auskosten. Zwar half ich Mam nicht, wenn ich sie belog, aber das kümmerte mich nicht. Nachdem ich Dad und Colette als trautes Paar gesehen hatte, musste ich versuchen, ein paar Dinge zu ändern.
    Als ich wieder an meinem Schreibtisch eintraf, hatte Lesley vier Nachrichten für mich hinterlassen – sie hatte ein paar »fantastische« Ideen gehabt: Die Einladungen sollten persönlich, von einem schönen Prinzen, zugestellt werden; die Gäste sollten am Anfang kleine Geschenkbeutel bekommen – nur dass sie nicht dafür bezahlen wollte. »Rufen Sie Clinique an«, sagte sie. »Und Origins und Presciptives. Sagen Sie, wir brauchen Gratisproben.«
    Eine weitere Nachricht: »Und Decleor und Jo Malone.«
    Und noch eine: »Lulu Guinness soll die Beutel entwerfen.«
    3
    Das dritte, was passierte: meine Verabredung mit Owen.
    Ich rief ihn an und sagte: »Ich bin’s, Gemma, die mit der Kohlenschütte. Würde dir Freitagabend passen?« Ich hatte für mich schon geklärt, dass ich ihm sagen würde, wenn nicht, könnte er sich verpissen. Er sagte jedoch: »Welche Uhrzeit? Geht neun?«
    Ich zögerte, und er sagte: »Zehn?«
    »Nein, ich dachte, vielleicht eher acht. Es ist nur so, dass ich aus Gründen, die ich jetzt nicht erklären kann, zurzeit nur selten rauskomme, und deswegen muss ich das meiste draus machen, wenn ich schon mal ausgehe.«
    »Wir können uns auch um sieben treffen, wenn das so

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