Neue Schuhe zum Dessert
zusammen hätten haben können. Dass schon jemand da ist, wenn wir unser gemeinsames Leben beginnen, also, ich …« Er suchte nach dem richtigen Wort. »Es passt mir nicht.«
Er seufzte schwer. »Du weißt, wie sehr ich meine Kinder liebe. Und ich werde auch unsere lieben. Aber nach dem ganzen Versteckspielen wollte ich …« – er lachte in sich hinein – »… eine Weile unkompliziert leben.« Er runzelte die Stirn. »Wie ist das passiert?«
Jojo musterte ihn. »Der Mann ist mit der Frau ins Bett gegangen und hat seinen …«
»Nein, ich meine, wir waren doch vorsichtig, oder?«
»So was passiert.«
Das gab er zu. »Ja, das stimmt wahrscheinlich. Aber es ist kein guter Zeitpunkt, finanziell gesehen. Ich muss Cassie und die Kinder versorgen. Und wir beide, wir müssen etwas zum Wohnen finden. Wir können nicht ewig in dieser Wohnung bleiben, erst recht nicht mit einem Kind. Und wenn du aufhörst zu arbeiten, fehlt dein Einkommen.«
»Aber warum sollte ich aufhören zu arbeiten? Ich bin schwanger – falls ich schwanger bin –, nicht krank. Du hast Angst, ich werde wie Louisa.«
»Nicht nur wie Louisa. Ich habe es immer wieder erlebt: Wenn Frauen Kinder bekommen, verändern sich ihre Prioritäten. Das ist kein Vorurteil, es ist eine Tatsache, ein weibliches Vorrecht.«
»Ich bin da anders.«
Er zuckte die Schultern, er war nicht ihrer Meinung.
»Mark! Ich bin wirklich anders.«
Er lachte, weil sie so wütend war, dann lachte sie auch, und sie sagten gleichzeitig: »Das sagen sie alle.«
»Jetzt muss ich es Cassie sagen. Ich kann es nicht länger hinauszögern.«
Jojo schämte sich über alle Maßen. »Wenn ich schwanger bin, wird es für sie noch schlimmer.«
»Ich weiß. Aber es ist ihr gegenüber nicht fair, wenn ich es ihr nicht sage.«
»Da hast du Recht, aber kannst du nicht warten, bis ich ein positives Ergebnis habe und wir es mit Sicherheit wissen?«
Mark sah sie irritiert an, dann trat ein bekümmerter Ausdruck in sein Gesicht, und er nahm ihre Hand. »Jojo, hör mir zu, ich will dir etwas Wichtiges sagen. Cassie wird es eines Tages erfahren müssen. Das ist eine Tatsache.«
»Ich weiß.« Aber das war nur ein Murmeln.
»Du hast Cassie kennen gelernt, du hast gesehen, dass sie eine intelligente Frau ist mit einer Menge Selbstachtung, und nicht zu der Sorte gehört, die wichtige Neuigkeiten als Letzte erfahren will. Ich glaube wirklich, dass sie es lieber wissen möchte, als zum Idioten gemacht zu werden.«
»Wirklich?«
»Aber ich sage dir jetzt – es wird nicht angenehm sein. Es wird sogar sehr unangenehm, aber dann ist es auch getan. Ich habe meinen Frieden damit gemacht, und sie ist meine Frau. Du bist ein mutiger Mensch, Jojo, du musst stark sein, wenn es so weit ist. Das Problem wird sich nicht wie durch ein Wunder in Luft auflösen.«
»Aber was wäre, wenn sie einen Mann kennen lernen und dich verlassen würde. Das würde mir gefallen.«
Er seufzte. »Gut, dann bete dafür, dass Cassie einen anderen Mann kennen lernt.« Dann änderte sich sein Ton. »Oder halte mich nicht länger hin.«
Es war wie ein Schlag in die Magengrube. »Ich halte dich nicht hin.«
»Wirklich nicht, Jojo? Denn es fühlt sich manchmal so an. Hör zu, die Entscheidung über die Partnerfrage wird in acht Wochen getroffen. Danach verlasse ich meine Frau und lebe mit dir. Wenn du das nicht willst, dann solltest du es mir sagen.«
Sie geriet in Panik. »Aber ich will es ja. Nur ist es auch für mich schwer. Ich finde es furchtbar, Cassie betrogen und ihr den Mann weggenommen zu haben. Das sind nicht die Werte, mit denen ich aufgewachsen bin.«
»Ich bin auch nicht mit solchen Werten aufgewachsen. Du bist nicht die Einzige, die es schwer hat, aber ich tue es, weil ich dich liebe. Und ich habe langsam das Gefühl, dass wir nicht das Gleiche wollen.«
Ihr Gefühl sagte ihr, dass sie sich auf gefährlichem Terrain befand. Sie stand kurz davor, ihn zu verlieren.
»Mark, du warst derjenige, der gesagt hat, wir sollen bis nach der Entscheidung warten. Soweit ich mich erinnere, fand ich das nicht so toll.«
»Anfangs nicht. Aber als dein Argwohn, dass ich mich rausziehen wollte, beschwichtigt war, fandest du es sehr gut. Ein bisschen zu gut, meiner Meinung nach.«
Das war das Problem mit Mark, ihm entging nichts.
Sie musste sich entscheiden: Sie musste springen oder von der Brücke kommen. Gut, sie würde springen.
»Wir warten, bis wir es endgültig wissen, dann sagen wir es ihr, ja?«
Er sah
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