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Neue Schuhe zum Dessert

Neue Schuhe zum Dessert

Titel: Neue Schuhe zum Dessert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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Sie wie Winston Churchill hinter dem Schreibtisch posieren – könnten wir es ein bisschen sexier machen.«
    Jojo starrte Manoj an. »Was hast du zu ihm gesagt? Nur dass das klar ist: Ich ziehe mein Oberteil NICHT aus.«
    Keiths Augen leuchteten. »Würden Sie das tun? Wir können es sehr diskret machen. Die Daumen an entsprechender Stelle und …«
    Ein Blick von Jojo brachte ihn abrupt zum Schweigen, und als er wieder sprach, war er nicht mehr ganz so übermütig. »Sie haben da einen tollen Schreibtisch, Jojo. Wenn Sie sich jetzt darauf legen würden, auf die Seite, und in die Kamera zwinkern?«
    »Ich bin Literaturagentin. Ein bisschen mehr Respekt, bitte!« Außerdem war sie zu groß, sie würde an den Enden überhängen.
    »Ich habe eine Idee«, sagte Manoj. »Wir könnten das berühmte Bild von Christine Keeler kopieren. Kennen Sie das?«
    »Wo sie rittlings auf einem Küchenstuhl sitzt?«, sagte Keith. »Klassische Pose. Ganz hübsch.«
    »Sie war nackt.«
    »Sie müssten es nicht nackt machen.«
    »Also gut.« Jojo überlegte, dass es immer noch besser war, als der Länge nach auf dem Schreibtisch zu liegen und den Ellbogen in die Luft zu strecken. Sie wollte das hinter sich bringen, sie hatte massenhaft zu tun und hatte schon eine halbe Stunde mit dem Kreuzworträtsel verschwendet.
    Manoj rannte los und kam mit einem Küchenstuhl wieder, auf den Jojo sich rittlings setzte, wobei sie sich wie ein kompletter Idiot fühlte.
    »Fantastisch.« Keith kniete sich vor ihr nieder und wollte anfangen zu fotografieren. »Jetzt lächeln.« Aber bevor er auf den Auslöser drückte, ließ er die Kamera noch einmal sinken und stand auf. »Sie sehen etwas eingezwängt aus«, sagte er. »Es liegt an Ihrem Kostüm. Könnten Sie das Jackett ausziehen? Nur das Jackett«, fügte er rasch hinzu.
    Jojo zog nicht gern das Jackett aus, wenigstens nicht bei der Arbeit. Ihr Nadelstreifenkostüm schützte sie wie eine Rüstung, und ohne das Jackett kam sie sich zu vollbusig vor. Wenn ihr Oberkörper aus der Beengung des Jacketts befreit war, fühlte sie sich an verschütteten Kaffee erinnert – plötzlich ist so viel davon da, dass man sich nicht vorstellen kann, wie es eben noch alles reingepasst hat.
    Aber ihre Brüste würden von der Stuhllehne verdeckt, also zog sie sich das Jackett aus, setzte sich wieder rittlings auf den Stuhl und presste die Lehne an die Brust.
    »Und noch etwas«, sagte Keith. »Könnten Sie die Ärmel Ihrer Bluse hochkrempeln? Und einen Knopf am Hals öffnen? Nur einen, mehr verlange ich nicht. Und jetzt, also, wenn Sie Ihre Haare ein bisschen schütteln würden, seien Sie ganz locker.«
    »Stell dir etwas Sinnliches vor«, schlug Manoj vor.
    »Stell du dir das Arbeitsamt von innen vor.«
    »Dann wollen wir mal«, fuhr Keith dazwischen. »Jojo, Augen auf mich.« KLICK! »Im Büro habe ich gehört, dass Sie früher in New York bei der Polizei waren, bevor Sie hier eingestiegen sind. Ist da was dran?«
    KLICK.
    »Was habt ihr Typen nur?« Alle fanden es scharf, dass sie bei der Polizei gewesen war. Sogar Mark Avery gab zu, dass er die Vorstellung von Jojo, die Türen eintrat, Handschellen anlegte und dabei leise sagte: »Ich nehme Sie fest«, sexy fand.
    »Gibt es denn hier keine Frauen bei der Polizei?«
    »Hier ist das anders, hier haben sie flache Schuhe und strähniges Haar. Also stimmt es?«
    »Ein paar Jahre.«
    KLICK.
    »Cool.«
    Gar nicht cool. Es war ein Scheißjob, und ihrer Meinung nach lag es am Fernsehen, dass es so glanzvoll aussah.
    »Haben Sie mal eine Tür eingetreten?«
    »Hunderte von Malen.«
    KLICK!
    »Haben Sie auch verdeckt ermittelt?«
    »Ach, oft. Ich musste Mafiabosse verführen. Mit ihnen schlafen und ihnen ihre Geheimnisse entlocken.«
    »WIRKLICH?«
    KLICK!
    »Nein.« Sie lachte.
    »So bleiben. Ist mal auf Sie geschossen worden?«
    KLICK!
    »Dauernd.«
    »Den Kopf leicht zur Seite. Haben Sie mal auf jemanden geschossen?«
    KLICK!
    »Na klar.«
    »Groß lächeln. Haben Sie mal jemanden umgebracht?«
    KLICK! KLICK! KLICK!
    13
    Montagnachmittag, später
    Keith ging, Jojo schlüpfte wieder in ihr Jackett und wollte sich der Arbeit zuwenden, als Manoj sich meldete. »Eamonn Farrell am Apparat.«
    »Was will er diesmal?«
    »Anscheinend hat Larson Koza heute eine fantastische Besprechung im Independent , und er will wissen, warum er keine hat. Soll ich ihm einen runterholen und ihn dann zum Teufel schicken?«
    »Du sagst das zu gern, ich hätte es dir nie beibringen sollen. Nein,

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