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Neue Schuhe zum Dessert

Neue Schuhe zum Dessert

Titel: Neue Schuhe zum Dessert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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Jim war. Sie sahen sie ausdruckslos an und drehten sich wieder zu dem Lautsprecher um, aus dem eine körperlose Stimme ertönte: »Es gibt immer Nachwirkungen.«
    »’tschuldigung«, flüsterte Jojo und ging.
    Es war halb acht, und Jim Sweetman und Richie Gant hatten eine Konferenzschaltung. Mit wem sprachen sie? Um diese Zeit? Mit niemandem in der mitteleuropäischen Zeitzone, das war klar. Also sprachen sie mit jemandem woanders.
    28
    Freitagmorgen, 11.10 Uhr, bei der wöchentlichen Besprechung »Jojo?«, fragte Mark. »Gibt es etwas zu berichten?«
    »Ja, sicher. Meine Autorin, Miranda England, steht auf Platz sieben der Bestsellerliste der Sunday Times .«
    »Nicht schlecht«, »tolles Ergebnis«, waren die Reaktionen am Tisch. Nur Richie Gant sagte nichts. Sie wusste es, weil sie ihn direkt ansah. Sie wollte, dass er ihren triumphierenden Blick bemerkte.
    Mark ging weiter. »Richie?«
    Jim Sweetman und Richie rutschten auf ihren Plätzen herum und richteten sich auf. Sie wechselten Blicke, und Jim bedeutete Richie mit einem Nicken: Sag du es ihnen.
    Ach, Scheiße, dachte Jojo. Sie haben mich wieder ausgestochen.
    »Der überaus beeindruckende Mr Sweetman«, fing Richie an und klang wie ein schmieriger Autohändler, »und seine Medienabteilung haben die Filmrechte für Das große Rennen für 1,5 Millionen Dollar an eins der großen Hollywoodstudios verkauft. Die ganze Woche haben wir Verhandlungen mit der Westküste geführt …«
    Verhandlungen mit der Westküste , das sagte er zu gerne. Das war es also, was sie am Mittwochabend gemacht hatten.
    »… und gestern Abend haben wir den Deal perfekt gemacht.«
    Erst dann sah Richie sie an. Mit einem frechen Grinsen ihr genau ins Gesicht, quer über den Tisch.
     
    Freitagnachmittag, 15.15 Uhr
    Manoj klingelte. »Tony O’Hare von Thor am Apparat. Annehmen, ja …«
    »Ja.«
    Ihr Adrenalin fing schon wieder an zu rauschen. Das könnte etwas Gutes sein. Vielleicht ein neues Vorabangebot. Komischer Zeitpunkt, Freitagnachmittag, aber …
    »Jojo? Tony hier. Ich rufe wegen Liebe und der Schleier an.«
    »Ja?« Atemlos.
    »Es tut mir sehr Leid, aber ich werde nicht einsteigen.«
    Verdammt.
    »Mir persönlich hat es gut gefallen, aber wir treten hier ein bisschen kürzer. Wir hatten kein besonders gutes Jahr, das Geld ist knapp. Nur eine vorübergehende Einschränkung, aber so ist das nun mal. Du verstehst das, da bin ich mir sicher.«
    »Ich verstehe.« Sie musste sich räuspern. »Ich verstehe«, sagte sie noch einmal, mit ihrer normalen Stimme. »Keine Sorge, Tony. Danke, dass du mir Bescheid gesagt hast.«
    »Ich danke dir, dass du mir das Manuskript geschickt hast. Es tut mir aufrichtig Leid, Jojo, aber es ist ein tolles Buch, und ich bin mir sicher, dass ihr es gut verkaufen werdet.«
    Jojo war sich da schon längst nicht mehr sicher.
    »Und?« Manoj kam in ihr Büro.
    »Er ist nicht interessiert.«
    »Warum nicht?«
    »Er sagt, sie haben kein Geld. Kannst du mal ein Fenster aufmachen?«
    »Warum? Willst du rausspringen?«
    »Ich brauche frische Luft.«
    »Es ist mit Farbe verklebt. Glaubst du ihm?«
    »Es ist schwer, es genau zu wissen; niemand gibt zu, wenn ihm ein Buch nicht gefällt, falls es ganz groß rauskommt und alle wissen, dass man abgelehnt hat. Ich muss eine rauchen.«
    Jojo stand auf der Straße und zog tief in Gedanken an der Zigarette. Drei Verlage waren noch im Rennen. Alle Möglichkeiten standen noch offen.
    Aber es hatte kaum Zweck, dass sie heute zu ihrer Hypnosesitzung ging. Sie brauchte ihre Zigaretten, um das Wochenende zu überstehen.
    29
    Sonntag, 15.05 Uhr
    Jojo sah von der Sonntagszeitung auf und fragte in einem Anfall von Neugier: »Will Cassie nie wissen, wo du warst?«
    Mark war kurz nach zehn bei ihr aufgetaucht. Sie waren ins Bett gegangen, zum Frühstück ausgegangen, dann wieder ins Bett, und jetzt beschäftigten sie sich mit einem Stapel Zeitungen und Magazinen. Er schien es nicht eilig zu haben, nach Hause zu kommen.
    Mark legte Jojos Harpers aus der Hand. »Ich haue nicht einfach ab, ich sage immer Bescheid.«
    »Zum Beispiel?«
    »Dass ich arbeiten muss oder Golf spielen gehe oder …«
    »Und das glaubt sie?«
    »Wenn nicht, dann zeigt sie es nicht.«
    »Vielleicht hat sie auch was vor.«
    »Hältst du das für möglich?«
    »Würde es dir etwas ausmachen?«
    Nach einer langen Pause sagte Mark: »Es wäre eine Erleichterung.«
    Jojo konnte sich nicht richtig vorstellen, dass Cassie eine heiße Affäre hatte. Allerdings

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