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Neue Vahr Süd: Neue Vahr Süd

Neue Vahr Süd: Neue Vahr Süd

Titel: Neue Vahr Süd: Neue Vahr Süd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sven Regner
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mit der Parsevalstraße zusammengelegt wurde. Da waren nur noch wir zwei, Achim war damals schon beim Bund.«
    »Hinter meinem Rücken dann eben. Und hinter dem von ein paar anderen tausend Genossen.«
    »So viele waren das damals schon gar nicht mehr. Außerdem hast du gut reden. Du mußt ja nicht mal Zivildienst machen, weil du untauglich bist. Und warum überhaupt?«
    »Das ist doch jetzt mal egal«, sagte Martin Klapp. »Darum geht’s doch jetzt gar nicht, Ralf. Jedenfalls war das Opportunismus.«
    »Wieso Opportunismus? Fragt sich immer noch, wem gegenüber.«
    »Also weiß keiner Bescheid, ja?« kürzte Frank das ab. »Weiß wenigstens einer, auf welchen Paragraphen oder Artikel im Grundgesetz man sich da berufen muß? Ich meine, das muß man ja schriftlich einreichen, und ich wollte das eigentlich dieses Wochenende noch auftippen.«
    »Keine Ahnung. Da mußt du mal zum DFG/VK gehen«, sagte Ralf Müller.
    »Jetzt hör aber auf, Ralf«, sagte Martin Klapp, »das sind doch Revis, das sind doch alles DKPler.«
    »Na und, ist doch egal, die wissen jedenfalls Bescheid.«
    »Verweigert, ich faß es nicht«, konnte Martin Klapp sich nicht beruhigen, »per Postkarte!«
    »Das war praktisch, da hatte man … «
    In diesem Moment klopfte es an die Wohnungstür. Ralf verstummte. Wolli war ohnehin, wie Frank jetzt erst bemerkte, eingeschlafen, er kauerte neben der Teekiste und schnarchte. Martin nahm die Wodkaflasche und tat sie wieder in die Teekiste zu Franks Klamotten.
    »Ich mach mal auf«, sagte Frank und ging zur Tür. Draußen stand aber nicht Achim, sondern ein großer, massiger Mann mit langen Haaren und Zottelbart, der Frank vage bekannt vorkam.
    »Ich suche meine Colabombe«, sagte der Mann.
    Frank wußte jetzt wieder, wer der Mann war. Er hatte ihm und Martin und Wolli vor ein paar Stunden eine Kinokarte für >Deep Throat - die plattdeutsche Fassung< verkauft.
    »Was suchst du?« stellte er sich dumm.
    »Eine Colabombe.«
    »Was ist denn eine Colabombe? Was soll das denn sein? Bin ich von der Scheiß-RAF, oder was?« ”
    »Du weißt genau, was ich meine. Einer hat gesehen, wie Leute aus eurer Wohnung die hochgeschleppt haben.«
    »Wie, einer hat gesehen? Was soll das heißen, einer hat gesehen? Wer ist einer? Was hat er gesehen? Woher will dieser eine wissen, daß es Leute aus unserer Wohnung waren?«
    »Ich will die Colabombe.«
    »Weißt du eigentlich, wie spät es ist?«
    »Ist mir scheißegal, ich bin nicht hier, um über die Uhrzeit zu diskutieren. Ich will die Colabombe, Kleiner, und wenn ich die jetzt nicht gleich kriege, dann gibt es Ärger.«
    »Und was soll denn das für ein Ärger sein?« fragte Frank. Der Mann hatte »Kleiner« gesagt, das hätte er nicht tun sollen, das war unnötig, dachte er und merkte, wie das Adrenalin in seine Adern floß. Er fühlte einen unbändigen Drang, dem Mann eine reinzuhauen. »Was soll das für ein Ärger sein? Willst du mit mir eine Schlägerei anfangen?«
    Der andere sagte nichts mehr. Das hat er nicht erwartet, dachte Frank, wahrscheinlich ein Hippie aus Schwachhausen, dachte er. »Was soll das für Ärger sein, hä?« ließ er nicht locker.
    »Ich will mich nicht prügeln, ich will die Colabombe«, sagte der Mann, und es klang nicht mehr ganz so überzeugend. »Das hat einer genau gesehen, daß von euch welche die hier reingeschleppt haben.«
    »Was meinst du damit, daß du Ärger machen willst?« wiederholte Frank. Genau so würde Harry es machen, schoß es ihm durch den Kopf. Genau so. Immer schön beim Thema bleiben. »Was soll das für Ärger sein?«
    »Ich hab nur gesagt …«
    »Ich weiß, was du gesagt hast. Du hast gesagt, daß wir sonst Ärger kriegen. Was soll das für Ärger sein?« setzte Frank einen drauf. »Hör auf zu labern und sag, was du für Arger willst, dann können wir das vielleicht gleich hier erledigen.«
    »Ich hol die Polizei«, sagte der Mann und trat einen halben Schritt zurück.
    »Die Polizei, ja? Du holst die Polizei? Und was soll die dann tun, hä? Das Colabomben-Entschärfungskommando schik-ken, oder was?« Frank lachte.
    Der Mann lachte nicht mit. Er zeigte mit dem Finger auf Frank. »Gib die Colabombe her«, sagte er, »ich weiß, daß ihr die habt. Ich brauch die.«
    Sie hörten Schritte, jemand kam die Treppe herauf. Sie schwiegen beide und schauten, wer es war. Es dauerte etwas, bis sie den Neuankömmling in der Dunkelheit erkennen konnten. Es war Achim.
    »Was ist denn hier los?« fragte er.
    »Der Typ sucht ‘ne

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