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Neue Vahr Süd: Neue Vahr Süd

Neue Vahr Süd: Neue Vahr Süd

Titel: Neue Vahr Süd: Neue Vahr Süd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sven Regner
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so … «
    »Rede du nicht von meinem Freund«, sagte sie streng. »Du kennst den überhaupt nicht. Das geht nur mich was an.«
    »Na dann …«, sagte Frank ratlos.
    »Genau«, sagte sie. »Das hat mit dem hier gar nichts zu tun.«
    »Jaja.«
    Sie griff hinter das Kopfende des Sofas und holte ein Glas vom Fußboden und trank daraus einen Schluck. Dann reichte sie es Frank.
    »Hier, kannst du austrinken.«
    Frank trank das Glas aus. Es war Whisky-Cola. Wird Zeit, daß das mal aus der Mode kommt, dachte er und schüttelte sich. Da war sie schon wieder bei ihm.
    »Du bist ein ganz komischer Typ«, sagte sie und streichelte ihm über den Kopf. »Ich weiß gar nicht, was an dir dran ist.«
    »Ich auch nicht.«
    »Ich tauge überhaupt nicht zur Soldatenbraut«, sagte sie.
    »Schon klar«, sagte Frank, »ich meine, wer tut das schon.«
    Sie kicherte. »Hier sieht keiner was.« Sie setzte sich auf ihn drauf und küßte ihn wieder, wobei sie seinen Kopf an den Ohren festhielt. Frank streichelte ihren Rücken, wobei er sich langsam abwärts in ihre Hose tastete, bis sie ihn plötzlich wieder von sich schob.
    »So geht das nicht«, sagte sie.
    »Nein, auf keinen Fall«, sagte Frank.
    »Sowas ist nicht in Ordnung!«
    »Nein, sicher nicht«, gab Frank zu, und dann machten sie noch einige Zeit so weiter, sie knutschten und fummelten und fummelten und knutschten herum, immer wieder unterbrochen durch kurze Pausen, in denen sie darüber redeten, daß das so nicht ginge. Aber schließlich stand sie auf, drückte ihn, der daraufhin auch aufstehen wollte, zurück in das Sofa, und sagte: »Nein, bleib hier, ich gehe jetzt, und du kommst nicht nach.«
    »Okay«, sagte er.
    »Sonst geht das noch zu weit«, sagte sie.
    »Okay«, sagte er, und konnte sich dann aber doch nicht verkneifen hinzuzufügen: »Andererseits: Wenn schon, denn schon.«
    »Nein, das ist nicht so richtig, ich weiß gar nicht, was ich hier mache«, sagte sie. »Naja, eigentlich war ja gar nichts«, fügte sie nach kurzer Bedenkzeit, auf ihn hinunterguckend, hinzu.
    »Ja, so kann man’s natürlich auch sehen«, sagte Frank und wischte sich den Mund ab.
    »Gar nichts, eigentlich.«
    »Ja, genau«, sagte Frank.
    »Dann geh ich mal«, sagte sie und verschwand.
    Frank blieb noch ein bißchen sitzen. Er wollte ihr einen Vorsprung geben, damit sie sich draußen nicht schon wieder begegneten. Außerdem fand er es besser zu warten, bis seine Erektion zurückging. Seine Hose war zu eng, um in diesem Zustand auf der Straße herumzulaufen. Vielleicht eine gute Gelegenheit, dachte er, mal jetzt aber wirklich ganz in Ruhe über alles nachzudenken. Hauptsache, dachte er, man schläft dabei nicht ein. Sonst tritt einem noch einer in die Eier, und man hat kein Mandrax dabei.
21. COLABOMBE
    Also saß Frank noch einige Zeit im Why Not im Dunkeln und dachte nach. Das ging gar nicht einmal so schlecht, jedenfalls führte es dazu, daß er einen Entschluß faßte, nämlich den, über diese verwirrende Sache mit Birgit erst einmal nicht mehr nachzudenken, bis das mit der Verweigerung geklärt war. Immer schön eins nach dem anderen, dachte er, als er sich endlich erhob und das Why Not verließ, erst verweigern, dann über Birgit nachdenken, ein Student in Braunschweig, gut, dachte er, aber ein Soldat in Dörverden/Barme ist da keine Alternative, und alles, was hier läuft, ist höchst undurchsichtig, dachte er, wenn nicht gar unernst, da nützt es nichts, in die Offensive zu gehen, dachte er, während er die Straße Vor dem Steintor hinunterging, wie leicht macht man sich da lächerlich, und am Ende verliebt man sich noch, und dann ist alles extra traurig, dachte er, jedenfalls solange man beim Bund ist und man sowieso keine Chance hat. Draußen war ein frischer Wind aufgekommen, und es regnete etwas, deshalb ging er gar nicht erst zurück an die Weser, sondern gleich nach Hause, vielleicht ist ja Ralf Müller da, dachte er, dann wäre schon viel geholfen, denn er hatte außerdem beschlossen während seines Nachdenkens im Why Not, über den eigenen Schatten zu springen und Ralf Müller bei der Verweigerung um Hilfe zu bitten, ausgerechnet Ralf Müller, dachte er, das ist hart, aber was soll man machen, dachte er, Martin Klapp ist untauglich, der hat keine Ahnung, Wolli ist beim THW, Achim war selbst beim Bund, also kann nur Ralf Müller helfen, schärfte er sich ein, um seinen inneren Widerstand zu überwinden. Man muß auch mal Frieden schließen können, dachte er, während er durch den

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