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Neue Vahr Süd: Neue Vahr Süd

Neue Vahr Süd: Neue Vahr Süd

Titel: Neue Vahr Süd: Neue Vahr Süd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sven Regner
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»und das sind Piet, Rudi und Wolli.«
    »Wolli?« sagte Frank.
    »Ja und?« sagte Wolli.
    »Nur so«, sagte Frank. »Schon gut.«
    »Wolli müßtest du eigentlich auch noch kennen«, sagte Harry, »der war mit uns auf der Adam-Stegerwald-Straße. Rudi und Hanni waren auf der Carl-Goerdeler-Straße.«
    »Ach so«, sagte Frank vorsichtig. Er verspürte eine seltsame Mischung aus Langeweile und Panik, zwei Gefühle, von
    denen er nicht gedacht hätte, daß sie so gut zusammeng in g en .
    »Wolli, Wolfgang Grabe, der war mit uns in der ersten Klasse, Frankie!«
    »Ah, ja klar«, sagte Frank, »Wolfgang Grabe, klar, aber erste Klasse, Harry, ich meine, das war noch die Grundschule, das ist lange her.« »Ist das Frankie Lehmann?« sagte Wolli, »Mann, ich faß es nicht, Frankie Lehmann.« Er beugte sich vor und klopfte Frank ordentlich auf die Schulter. »Du hast mir mal voll was auf die Fresse gehauen.«
    »Echt? Dann ist das aber schon sehr lange her«, sagte Frank. »Und ihr seid alle bei den Silverbirds, oder was?«
    »Die Birds gibt’s doch nicht mehr«, sagte Hanni. »Wir sind jetzt die Lizzards.«
    »Das verstehe ich immer nicht«, sagte Frank, »was war denn eigentlich falsch an den Birds, daß es die nicht mehr gibt.«
    »Harry hat noch Bewährung, und eine der Auflagen ist, daß er sich von den Birds fernhält«, sagte Hanni, »also haben wir die Birds aufgelöst und sind jetzt die Lizzards.«
    »Und das funktioniert?« sagte Frank ungläubig, »sind die so blöd, daß die den Scheiß nicht durchschauen?«
    »Wieso Scheiß?« fragte Rudi. »Was meinst du denn mit Scheiß?«
    »Nur so«, wiegelte Frank ab, »ich meine, ich hätte nicht gedacht, daß das so einfach ist.«
    »Von wegen einfach«, sagte Hanni, »auf sowas muß man erstmal kommen!«
    »Das stimmt«, gab Frank zu.
    »Das war Harrys Idee!«
    »Stimmt das wirklich?« sagte Frank zu Harry.
    Harry nickte stolz. »Klar, Mann. Aber das darf keiner wissen.«
    »Spitzenidee«, sagte Frank.
    »Lehmann«, sagte Rudi, der bisher geschwiegen hatte. »Lehmann? Hast du mit Manni Lehmann was zu tun?«
    »Das ist mein Bruder«, sagte Frank.
    »Du bist der kleine Bruder von Manni Lehmann?« sagte Hanni.
    »Ja«, sagte Frank und unterdrückte ein Gähnen. Jetzt bloß nicht gähnen, dachte er, das könnte zu Mißverständnissen führen.
    »Manni Lehmann, den kenne ich auch noch«, sagte Wolli. »Das war dein Bruder?«
    »Ja«, sagte Frank und erwischte sich bei dem Gedanken, wie schade es war, daß sein Bruder nicht auch zu den Silverbirds oder Lizzards oder wohin auch immer gegangen war. Dann hätten sie jetzt Hanni und Manni, dachte er. Er mußte lachen.
    »Worüber lachst du, Frankie?« wollte Harry wissen.
    »Nur so.«
    »Nur so?«
    »Ja, ich mußte gerade an einen Witz denken, den mein Bruder mir mal erzählt hat.”
    »Aha.«
    Sie schwiegen alle ein bißchen und tranken Bier. Frank holte seinen Tabak raus.
    »Hier«, sagte Harry und hielt ihm eine Schachtel Zigaretten hin, »nimm mal was Richtiges.«
    Frank nahm eine Zigarette von Harry und machte vorsichtshalber den Filter ab.
    »Manni Lehmann«, sagte Rudi gedankenvoll. »Der war hart drauf.«
    »Der hat mir mal ordentlich was auf die Fresse gehauen«, sagte Harry.
    »Wie du klein warst?« fragte Wolli.
    »Nein, später.«
    »Und du bist dem sein kleiner Bruder?«
    »Ja«, sagte Frank.
    »Wie läuft’s denn so beim Bund?« fragte Harry.
    »Nicht so gut.«
    »Habe ich ja gleich gesagt, du bist da nicht der Typ für«, sagte Harry. »Du bist mehr so der Hippietyp.«
    »Beim Bund? Panzer?« sagte Rudi zu Frank. »Fährst du da Panzer?«
    »Nein«, sagte Frank. »Nachschub.« »Hast du da auch so ‘n Gewehr und den ganzen Scheiß?«
    »Ja, aber nicht oft«, sagte Frank.
    »Hör mal«, sagte Harry, »ich muß dich mal was fragen, Frankie.«
    »Ja klar, Harry«, sagte Frank.
    »Kannst auch nein sagen, wenn’s nicht geht.«
    »Okay, Harry.«
    »Du wohnst doch hier irgendwo, oder?«
    »Naja«, wiegelte Frank ab, »wenn man das überhaupt! wohnen nennen kann, weil da nämlich … «
    »Ich brauch nämlich mal für ein, zwei Wochen was, wo ich unterkommen kann«, unterbrach ihn Harry. »Dachte, vielleicht kannst du da helfen.«
    »Nee, leider nicht«, sagte Frank, »ich meine, ich habe da nur ein Zimmer, und da sind noch viele andere Leute … «
    »Das macht mir nichts«, sagte Harry, »ich bin gern unter Leuten.«
    »Ja, sicher, gut, aber ich meine … «
    »Vielleicht könnte ich nur mal eine Zeitlang bei dir

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