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Neue Vahr Süd: Neue Vahr Süd

Neue Vahr Süd: Neue Vahr Süd

Titel: Neue Vahr Süd: Neue Vahr Süd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sven Regner
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Frank und öffnete die Tür.
    »Wie heißt das?« brüllte der Spieß.
    »Jawohl, Herr Hauptfeld«, sagte Frank.
    »Nochmal, wie heißt das?«
    »Jawohl, Herr Hauptfeld.« »Wie? Ich höre nichts?«
    »Jawohl, Herr Hauptfeld.«
    »Na bitte«, sagte der Spieß zufrieden und bedeutete ihm mit der Hand zu verschwinden. »Geht doch.«
    »Ja, ja«, sagte Frank und schloß die Tür hinter sich.
    Er hatte zwar das Gefühl, sich den Umständen entsprechend ganz gut geschlagen zu haben, aber das machte ihn nicht froh, im Gegenteil, er war müde und ekelte sich vor sich selbst. Das muß alles aufhören, dachte er und stiefelte schwerfällig die Treppen zum zweiten Stock hinauf.
18. HAPPY HOUR
    »Verstehe ich nicht«, sagte Hoppe, »was für ein Reinboth? Kenn ich den?«
    »Schon gut«, sagte Frank, denn ihm war eigentlich auch klar, daß dies nicht der richtige Zeitpunkt war, sich bei seinen Kameraden in Bezug auf seine Vorgehensweise beim Kameraden Reinboth rückzuversichern. Im Moment herrschten hier andere Probleme vor, denn sie saßen im Outpost, einer Disco in Dörverden, Hoppe hatte sie entdeckt und darauf bestanden, daß sie alle an diesem Mittwochabend da hingehen sollten, »die haben Happy Hour«, hatte er gesagt, »Cola-Whisky eine Mark von sechs bis acht, das können wir schaffen!«
    Und sie hatten es geschafft, sie waren gleich nach dem letzten Antreten in ihre Zivilklamotten gestiegen und losgelaufen, Hoppe, Leppert, Schmidt, Hartmann und Frank, und jetzt war es kurz vor acht, und sie saßen als einzige Gäste um einen Tisch in der großen, mit viel Holz auf Saloon getrimmten Disco herum und warteten auf die Bedienung, »Bedienung am Tisch« hatte der Mann an der Bar gesagt, als sie kurz zuvor hereingestürmt waren und Cola-Whisky verlangt hatten, »Ordentlich Cola-Whisky« hatte Hoppe gleich vom Eingang aus gerufen, aber der Mann hatte sie kühl ausgebremst, und nun saßen sie an diesem Tisch und mußten befürchten, für die Happy Hour zu spät dran zu sein, wenn die Bedienung noch lange auf sich warten ließ.
    »Das gilt nicht«, rief Schmidt und klopfte dazu auf den Tisch, »das gilt nicht, es ist fünf vor acht, und wir sind hier, das gilt nicht!« »Versteh ich auch nicht«, sagte Hartmann zu Frank, »wer ist das jetzt? Warum ist der nicht zurückgekommen?«
    »Egal«, sagte Frank, denn jetzt kam eine Frau mit Hotpants und langen lockigen Haaren an ihren Tisch und fragte sie, was sie wollten.
    »Cola-Whisky«, sagte Hoppe. »Happy Hour«, fügte er hinzu.
    »Wieviel? Jeder einen?«
    »Nee, warte mal.« Hoppe kramte in seiner Hosentasche und warf einen Zehnmarkschein auf den Tisch. »Ich geb zehn«, sagte er, »macht ihr auch mal.« Die anderen kramten auch und gaben ebenfalls jeder zehn Mark dazu, nur Frank nicht.
    »Ich nehme ein Bier«, sagte Frank. Er wußte zwar, daß er sich auf diese Weise etwas isolierte, aber seit Wollis Leichenzug war er auf Mischgetränke nicht mehr gut zu sprechen.
    »Vierzig Stück dann«, sagte Hoppe und wedelte mit den Scheinen. Die Frau nahm die Scheine und ging weg, nicht ohne etwas von »Muß ich mal klären« zu murmeln.
    »Was gibt’s denn da zu klären«, sagte Schmidt und lachte. Er streckte die Füße aus und sah sich nach links und rechts um. »Komischer Schuppen, hier ist ja überhaupt nichts los. Und keine Frauen!«
    »Es ist Mittwoch«, sagte Frank, »außerdem ist es erst acht Uhr.«
    »Fünf vor acht«, verbesserte ihn Hoppe. »Das ist ja gerade der Punkt.«
    Bald darauf kam die Bedienung zurück mit einem riesigen Tablett voller Cola-Whisky. Sie stellte es auf dem Tisch ab.
    »Das war’s dann aber mit Happy Hour, Jungs«, sagte sie.
    Hoppe nickte. »Kein Problem«, sagte er.
    Er schob das Tablett ein wenig zur Seite und begann die Gläser umzuladen. Leppert half ihm dabei. »Das Tablett kannst du gleich wieder mitnehmen«, sagte Hoppe zu der Frau.
    »Das macht mich aber froh, Jungs«, sagte sie und ging weg.
    »Du hast ja gar nichts«, sagte Hoppe zu Frank. »Ich dachte, du willst ein Bier, was ist denn los mit der Alten?«
    »Schon gut«, sagte Frank, denn die Frau kam jetzt mit dem Bier.
    »Zweifünfzig«, sagte sie zu Frank, »das fällt nicht unter die Happy Hour.« Frank zahlte, und sie waren unter sich.
    »Komischer Laden«, sagte Schmidt. Er verteilte die Gläser gleichmäßig auf dem Tisch. »Jeder hat eine Reihe«, sagte er.
    Hoppe, Schmidt, Leppert und Hartmann nahmen je ein Glas und tranken es aus. Frank nahm einen Schluck von seinem Bier. Der Geruch

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