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Neues vom Erlengrund: Mias schwerster Ritt (Reiterhof Erlengrund)

Neues vom Erlengrund: Mias schwerster Ritt (Reiterhof Erlengrund)

Titel: Neues vom Erlengrund: Mias schwerster Ritt (Reiterhof Erlengrund) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar Hoßfeld
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Ritte über die weiten, abgemähten Stoppelfelder. Alles wirkte wie gemalt. Unter sich spürte sie die Kraft ihres Pferdes. Mit langen, raumgreifenden Sprüngen galoppierte Tam voraus und schnaubte dunkel.
    Mein Pferd, dachte Mia glücklich. Es ist so schön, dass es dich gibt!
    Am Ende des Feldweges parierte sie Tam durch. Sie klopfte ihm den Hals und ließ sich die Zügel aus der Hand kauen. Der Wallach hatte kaum geschwitzt. Er war kräftig und durchtrainiert und hätte sicher noch weiter galoppieren können, aber sie mussten auf Pirouetta Rücksicht nehmen.
    Mia warf einen Blick über die Schulter. Pirouetta war ein ganzes Stück zurückgefallen und schien vor etwas zu scheuen. Immer wieder versuchte sie, seitlich auszubrechen. Sebastian hatte Mühe, die Stute auf dem engen Weg zu halten und sie zu beruhigen.
    »Nanu?« Mia legte eine Hand auf Tams Mähnenkamm. »Was ist denn da los ?«
    Sie beobachtete, wie Sebastian die Zügel mit einer Hand kürzer nahm und beruhigend auf Pirouetta einredete. Mit der anderen Hand klopfte er den schweißnassen Hals des Pferdes, das in hektischen, kurzen Schritten mal vorwärts und mal seitwärts zuckelte. Erst kurz vor Tam brachte Sebastian Pirouetta endlich zum Stehen. Die Stute zitterte und rollte mit den Augen. Mia sah das Weiße darin.
    »Meine Güte !« , sagt sie. »Was ist passiert ?«
    Sebastian schüttelte den Kopf.
    »Keine Ahnung«, sagte er. »Irgendetwas muss sie erschreckt haben. Vielleicht ein Fasan oder ein Eichhörnchen. Es ging ganz schnell. Plötzlich hat sie gescheut und Zicken gemacht .«
    Pirouetta war nur schwer zu beruhigen. Nervös tänzelte sie auf der Stelle und wirkte, als wollte sie jeden Augenblick durchgehen.
    »Wollen wir lieber umkehren ?« , fragte Mia beunruhigt. Sie machte sich Sorgen. Pirouetta war kaum wiederzuerkennen.
    »Ja«, stieß Sebastian zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Es macht keinen Sinn weiterzureiten. Lass uns im Schritt zurückreiten .«
    Mia sah Ratlosigkeit in den Augen ihres Freundes.
    Anscheinend war er genauso beunruhigt wie sie. Sie wollte ihn ein bisschen aufmuntern.
    »Vielleicht war's wirklich nur ein Fasan oder ein Kaninchen. Überleg mal, wie aufregend und neu das alles für sie ist. Vielleicht ist sie einfach nicht an Ausritte in der freien Natur gewöhnt .«
    »Kann sein«, meinte Sebastian. »Vielleicht erwarte ich zu viel auf einmal .« Er streichelte das Fell der Stute, die sich ein wenig beruhigt hatte. »Ich muss ihr Zeit lassen und einfach Geduld haben .«
    Mia nickte. Genau das hatte sie sagen wollen. Sie wendete Tam und ließ ihn an Pirouettas Seite gehen. Vielleicht konnte er sie ein bisschen beruhigen.
    Als Pirouetta spürte, dass es wieder nach Hause ging, entspannte sie sich. Zwar schwitzte sie noch, und an der Stelle, an der sie vorher gescheut hatte, schnaubte sie, aber davon abgesehen trabte sie brav an Tams Seite und versuchte nicht noch einmal auszubrechen.
    »Tam ist ein perfektes Leitpferd«, lobte Sebastian. »Seine Gelassenheit scheint auf Pirouetta abzufärben .«
    Mia ließ eine Strähne von Tams langer Mähne durch ihre Finger gleiten. Sie sagte nichts, aber sie war stolz. Sebastian hatte Recht: Auf Tam war Verlass!

6

    In den nächsten Tagen hatte Mia kaum Gelegenheit zum Reiten. Die Herbstferien standen kurz bevor, und die Lehrer verbreiteten Stress. Fast jeden Tag wurden Tests und Arbeiten geschrieben. Mia und ihre Freunde stöhnten im Chor.
    »Das ist Folter !« , brummte Dennis, als sie in einer Pause auf dem Schulhof standen und Chips aus einer Tüte knabberten. »Gibt's eigentlich kein Schülerschutzgesetz? Immer diese Hektik vor den Ferien!«
    Mia stimmte ihm zu.
    »Da hast du recht«, sagte sie, als es zur Stunde läutete. »Aber tröste dich, bald haben wir 's überstanden. Dann heißt es: zwei Wochen Ferien. Keine Arbeiten und keine nervigen Lehrer mehr, sondern nur wir und Pferde, Pferde, Pferde!«
    Kathrin warf die leere Chipstüte in einen Abfalleimer und schwärmte.
    »Oh, das wird himmlisch! Was können wir alles unternehmen! Wie in alten Zeiten: nur wir drei und die Pferde. Ob Blacky , First Lady und Tam sich auch schon freuen ?«
    Dennis strubbelte seiner Freundin durch die ohnehin
    schon wuscheligen Haare . »Dein dicker Blacky hat bestimmt schon Albträume, wenn er an dich denkt«, grinste er. »Dich jeden Tag durch die Botanik zu tragen, ist bestimmt kein Vergnügen !«
    »Hey, Blödmann !« , gab Kathrin zurück. »Ich werde ein ernsthaftes Training mit

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