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Neues vom Erlengrund: Mias schwerster Ritt (Reiterhof Erlengrund)

Neues vom Erlengrund: Mias schwerster Ritt (Reiterhof Erlengrund)

Titel: Neues vom Erlengrund: Mias schwerster Ritt (Reiterhof Erlengrund) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar Hoßfeld
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dachte sie belustigt. Rolf ändert sich nie!
    Sie hatte kein Problem mit dem Pferdewechsel. Sie wusste, dass es wichtig war, auch mal ein anderes Pferd als das eigene zu reiten. Es gehörte zur Ausbildung, und für das Gejammer einiger, die lieber auf ihrem Lieblingspferd kleben bleiben wollten, hatte sie wenig Verständnis. Im Gegenteil, Mia fand es ziemlich lustig, mal ein anderes Pferd unter sich zu spüren. Okay, mit Blacky hatte sie ein sicheres Los gezogen, da konnte nicht viel schief gehen. Sie wusste nicht, wie sie sich auf First Ladys Rücken fühlen würde. Die Rappstute machte es ihren Reitern niemals leicht; da musste man zu jeder Sekunde hellwach und auf alles gefasst sein. Lena tat ihr fast ein bisschen leid. Mit blassem Gesicht hockte sie in First Ladys Sattel und hielt sich an der Mähne fest, als First Lady seitwärts neben dem Hufschlag zuckelte und immer wieder den Kopf hochwarf. Doch anstatt sich tiefer in den Sattel zu setzen und die Hände ruhig zu halten, fiel Lena nach vorn und zog an den Zügeln, um First Lady gerade zu richten. Rolf richtete seine ganze Aufmerksamkeit auf das verkrampfte Paar an der Tete. Mias Blick fiel auf Tam, der direkt vor ihr trabte. Felicitas ritt ihn, und Mia musste zugeben, dass sie gut miteinander zurechtkamen. Tam ging locker und entspannt, wölbte den schönen Hals und kaute zufrieden auf seiner Trense. Ab und zu schnaubte er, und Mia spürte einen winzigen Anflug von Eifersucht. Doch dann überwog der Stolz auf ihren Schimmel. Sie fand es schön, dass Tam so zuverlässig war. Und Felicitas war eine tolle Reiterin.
    Anders als andere Reitlehrer spulte Rolf Lehmann keine Standardlektionen herunter, sondern ging einfühlsam und geschickt auf die Abteilung ein. Er ließ unzählige Volten im Schritt und Trab reiten, bat die Reiterinnen und Reiter anschließend, ihre Pferde rückwärts zu richten und ließ sie schließlich einzeln galoppieren. Nach ein paar einfachen Schlangenlinien und Hinterhandwendungen hatte er sein Ziel erreicht. Alle Pferde waren locker und ruhig. Sogar First Lady nahm ihren Kopf herunter und bog sich geschmeidig. Rolf war zufrieden.
    Mia fühlte sich auf Blackys breitem Rücken wie in einem bequemen Sessel und fing wieder an zu träumen. Sie dachte an die Ferien und an den Wanderritt mit Sebastian und merkte nicht, dass Blacky einige Pferdelängen zurückgefallen war, weil sie ihn nicht genug vorwärts ritt. In gleichmäßigem Wiegetrab hielt er die Augen halb geschlossen und schien ebenso zu träumen wie seine Reiterin.
    »Mia-Maria !« , polterte plötzlich die laute Stimme des Reitlehrers durch die Halle. »Schläfst du? Dein Pferd fällt total auseinander !«
    Mia zuckte zusammen und zog den Kopf zwischen die Schultern. In letzter Zeit träumte sie oft in den unpassendsten Momenten. Es war so peinlich!
    Schnell versuchte sie, Blacky wieder an die Hilfen zu bekommen, aber der Rappe war wirklich ein fauler Klops. Mia musste sich anstrengen, um ihn wieder in die Gänge zu bekommen. Am Ende der Reitstunde hatte sie ein tomatenrotes Gesicht und ihre langen Haare klebten unter dem Reithelm. Erleichtert übergab sie Blackys Zügel an Kathrin und ging zu Tam.
    »Tam ist wirklich ein tolles Pferd«, schwärmte Felicitas
    bei der Übergabe. »Er geht so weich und reagiert auf
    die kleinsten Hilfen. Ich beneide dich total !«
    Mia nahm ihren Helm ab und lächelte.
    »Stimmt. Er ist ein Traum. Danke«, erwiderte sie. »Aber dein Bailando ist doch auch ein Super-Pferd. Oder habt ihr Probleme ?«
    »Nö, eigentlich nicht.« Felicitas seufzte und klopfte ihrem Rappen den Hals. »Aber ob wir uns jemals so gut verstehen werden wie du und Tam ?«
    »Bestimmt«, sagte Mia. »Ihr habt alle Zeit der Welt, und wenn du nicht ungeduldig wirst, ist Bailando eines Tages auch dein bester Freund. Wetten?«
    Felicitas grinste verlegen. »Eigentlich ist er das jetzt schon«, gab sie zu.
    »Na also«, lachte Mia. »Wo ist dann das Problem ?«
    Ohne auf eine Antwort zu warten führte sie Tam aus der Halle und in die Stallgasse.
    In seiner Box wartete Findus schon auf ihn. Und gleich nebenan war Sebastian dabei, Pirouetta zu satteln. Er schaute auf, als er Mia sah.
    »Na, hast du die strenge Schule des Meisters überlebt ?« , erkundigte er sich grinsend. »Du siehst ziemlich fertig aus, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf .«
    »Darfst du nicht«, ächzte Mia. »Nächstes Mal kannst du gerne mitmachen. Hoffentlich landest du dann auch auf dem mopsigen Blacky .«
    »

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