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Neues vom Erlengrund: Mias schwerster Ritt (Reiterhof Erlengrund)

Neues vom Erlengrund: Mias schwerster Ritt (Reiterhof Erlengrund)

Titel: Neues vom Erlengrund: Mias schwerster Ritt (Reiterhof Erlengrund) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar Hoßfeld
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diesen ganz besonderen Ausdruck niemals vergessen.
    Tam hat auch solche Augen, dachte sie. Solche lieben und warmen Augen, in die man eintauchen und in denen man sich spiegeln kann ...
    Als Pirouetta wieder hinausgeführt wurde, zuckte sie
    zusammen. Hatte sie was verpasst? War es etwa schon vorbei?
    Verwirrt blickte sie Sebastian an und sah wie blass der Junge war. Etwas war schief gelaufen! Ein anderer Bieter hatte höher geboten! Oh Hilfe, nein … Oder doch nicht? Ganz vorsichtig stupste sie Sebastian an. »Was ist ?« , fragte sie mit zitternder Stimme.
    Sebastian schien durch sie hindurch zu blicken. Er schüttelte den Kopf und musterte sie fast erstaunt. »Ich kann‘s nicht glauben ...«, stammelte er. »Ich glaub‘s einfach nicht ...«
    »Was denn?« Mia hielt die Spannung kaum aus. »Sag doch endlich, was los ist !«
    Sie bemerkte nicht, dass Kathrin und Dennis grinsten und um die Wette strahlten. Für Mia stand fest, dass ein anderer Bieter den Zuschlag bekommen hatte. Sebastians Geld hatte nicht gereicht. Der Traum war geplatzt. Pirouetta war verloren. Endgültig. Das war’s.
    In ihrem Kopf überschlug sich alles.
    »Ich hab gerade ein Pferd gekauft«, sagte Sebastian plötzlich, als könnte er es selbst nicht fassen. »Ich hab gerade Pirouetta gekauft !«
    Der Rest ging in unbeschreiblichem Jubel unter. Sebastian sprang auf und hob Mia hoch. Er küsste sie, bis ihr schwindelig wurde, und als er sie wieder absetzte, hüpften Kathrin und Dennis um sie herum. Die Sitznachbarn beschwerten sich und baten um
    Ruhe.
    »Ich hab Pirouetta gekauft, Pferdemädchen !« , jubelte Sebastian noch einmal.
    Mia spürte, dass ihr Tränen über das Gesicht liefen . Dass sie aber auch immer gleich heulen musste! Aber es waren Freudentränen, eindeutig.
    Auch Kathrin wischte sich verstohlen ein paar Tränchen von der Wange.
    »Gratuliere !« , sagte sie überschwänglich. »Ihr habt es wirklich geschafft !«
    Sebastian hat es geschafft, wollte Mia erwidern, aber
    ihr Freund zog sie schon von der Tribüne und durch die Hallengänge hinter sich her.
    »Ich muss den Kaufvertrag unterschreiben und die ganzen Formalitäten erledigen«, erklärte er atemlos.
    Mia nickte nur und folgte ihm stolpernd.
    Mit einigem Abstand folgten Kathrin und Dennis. Kathrin konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
    »So aufgeregte Pferdebesitzer hab ich noch nie gesehen«, meinte sie. »Die sind ja völlig von der Rolle !«
    Dennis stimmte ihr uneingeschränkt zu.
    »Arme Pirouetta « , lachte er. »Hoffentlich gibt sich das wieder !«

4

    Mia wartete vor einer Tür, während Sebastian in dem dahinter liegenden Büroraum die Kaufpapiere prüfte, sie unterzeichnete und anschließend den Preis für die Stute in bar hinterlegte. Er hatte Mia erzählt, dass das so üblich wäre. Bei einer Auktion wechselte das Pferd sofort den Besitzer. Mia fand das voll in Ordnung, denn nur so konnten sie Piri gleich mit nach Hause nehmen. Der Kaufvertrag wurde zwar erst wirksam, wenn nach einer bestimmten Frist bei dem ersteigerten Pferd keine Mängel auftraten, aber da alle Pferde vor der Auktion gründlich von einem Tierarzt untersucht worden waren, war das so ziemlich ausgeschlossen.
    Endlich kam Sebastian aus dem Büro. Er verstaute die wichtigen Papiere in der Innentasche seiner Jacke und nahm Mia in den Arm. Ganz fest hielt er sie und strich ihr liebevoll übers Haar.
    »Danke, Pferdemädchen«, flüsterte er. »Du hast mir Glück gebracht !«
    Mia wusste gar nicht, was sie sagen sollte. Sie gab Sebastian einfach einen kleinen Kuss auf die Nase und fragte: »Können wir Piri denn nun endlich sehen ?«
    »Ja, klar !« Sebastian strahlte. »Nicht nur sehen, sondern sogar mitnehmen! Sie gehört uns, Mia !«
    Dennis klopfte ihm auf die Schulter.
    »Aber vorher gibst du einen aus«, verlangte er lachend. »So ein Pferdekauf muss schließlich gefeiert werden. Der Sektstand ist gleich um die Ecke .«
    Sebastian willigte ein.
    »Für mich nur ein halbes Glas«, sagte er zu der Bedienung hinter dem Tresen. »Ich muss noch fahren. Heute hab ich eine besonders kostbare Fracht !«

    Nur wenig später standen die vier Freunde im Stall. Ein Angestellter des Auktionshauses prüfte noch einmal Sebastians Unterlagen, die ihn als neuen Besitzer der Stute Pirouetta auswiesen, und bat einen Stallhelfer, das Pferd zu holen.
    Mia hielt sich an Sebastian fest. Sie glaubte zu träumen, als die schmale Fuchsstute endlich vor ihr stand.
    Pirouetta trug ein helles, ledernes Halfter

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