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Neues Vom Watership Down

Titel: Neues Vom Watership Down Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Adams
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überschüttet und manchmal von kleinen Steinen schmerzhaft getroffen, mühten sich aber, hinter dem verängstigten lendri zu bleiben, dem es offensichtlich darauf ankam, schnellstens von den Männern fortzukommen.
    Nach einer scheinbar endlosen Zeitspanne führte der Tunnel leicht aufwärts und dann ins Freie. Am Ausgang blieb der lendri stehen, schnüffelte, lauschte und schaute umher. Schließlich kam er vorsichtig hinaus in den Wald, ging eine kurze Strecke weiter und versteckte sich unter dichtem Gebüsch.
    »Er hat sicher nicht gewußt, daß wir ihm gefolgt sind«, flüsterte El-ahrairah. »Warten wir, bis er weggeht.«
    Während sie warteten, versuchten sie die Männer zu hören, vernahmen aber nur sehr schwache Geräusche in der Ferne. »Wir haben offenbar einen ziemlich langen Weg hinter uns«, wisperte El-ahrairah. »Kriech jetzt raus, so lautlos, wie es geht. Hier können wir nicht bleiben. Wenn der lendri vor irgend etwas erschrickt, rast er zu diesem Loch zurück und trampelt uns zu Boden.«
    Sie schlichen geräuschlos eine kleine Strecke über den Waldboden und gelangten schließlich zu einer kleinen Lichtung, wo sie anhielten. El-ahrairah machte wachsam eine Runde am Lichtungsrand entlang und fand, was er suchte: Reifenabdrücke im weichen Boden. Sie führten zu einem leicht abfallenden Weg, und die Kaninchen folgten ihm, bis sie Männer in der Nähe reden hörten und die weißen Stäbchen rochen. Sie warteten lange im Unterholz, bis die Männer endlich ihr hrududu bestiegen und abfuhren.
    Das Geräusch verklang in der Ferne. »Komm jetzt«, sagte El-ahrairah, »wir müssen hier heraus, solange es noch Tag ist.«
    Sie waren noch nicht weit gelaufen, als sie am Waldrand ankamen und von dort grüne Felder sehen konnten.
    »Aber ist das der Waldrand, den wir suchen, Meister?« fragte Rabscuttle. »Könnte doch auch eine andere Stelle auf der Seite sein, wo wir gewesen waren, oder?«
    »Sieh mal die Sonne«, antwortete El-ahrairah. »Sie scheint uns direkt entgegen. Und der Wind kommt von vorne. Stimmt schon, das ist die Sonnenuntergangsseite des Waldes.«
    Das erwies sich als richtig. In dieser Nacht schliefen sie unter einem dichten Brombeerbusch. Nichts störte sie, und am nächsten Nachmittag erreichten sie endlich ihr eigenes Gehege.
    »Also hat man sich auf das Wort des Schwarzen Kaninchens verlassen können«, meinte El-ahrairah und schaute umher. »Nichts Feindliches zu riechen, ein schöner Abend und alle beim silflay. Sehen auch alle gut aus. Das hast du gut gemacht, Rabscuttle.«
    »Du hast das gut gemacht, Meister«, antwortete Rabscuttle und stupste El-ahrairahs Nase an. »Sieh mal, schöner Klee hier. Setzen wir uns doch und fressen erst mal ein bißchen.«
    Jedoch, wie andernorts erzählt worden ist, war ihre Heimkehr keineswegs so, wie sie es sich vorgestellt hatten.
Dritter Teil
12. Der Geheime Fluß
Der Name des zweiten Flusses ist Gihon. Kaum ist er dem Paradies entströmt, verschwindet er auch schon in der Tiefe des Meeres ..., von wo aus er, durch geheime Passagen in der Erde, wieder in den Bergen Äthiopiens auftaucht.
Moses bar Cepha, von John L. Lowes zitiert The Road to Xanadu
    Von allen Weibchen, die mit ihm von Efrafra ausgebrochen waren, hielt Bigwig immer Vilthuril für das rätselhafteste, für seltsam und am schwersten zu verstehen. Vilthuril war dabei weder unfreundlich noch hochnäsig. Im Gegenteil, sie verstand sich glänzend mit allen Kaninchen im Gehege und war auch oft zu einer kleinen Plauderei bereit – über Dinge wie das Wetter, das Gras oder die Pferde, die über ihr Down galoppierten, über alles, mit einem Wort, was nicht zu Mißhelligkeiten führte und zu dem jeder eine Meinung äußern konnte, die niemanden verletzte. Sie war eine gute Mutter und ihrem Gefährten, Fiver, sehr ergeben. Fiver und sie hatten ihre gegenseitige Zuneigung schon vor dem Ende der Expedition gegen Efrafra entdeckt; und in der Nacht des Überfalls von General Woundwort, in der Fiver, wie man sich erinnert, bewußtlos unter Efrafraniern auf dem Boden des Wabenbaus gelegen hatte, bevor er erwachte und Vervain ohne einen einzigen Hieb besiegte, war Vilthuril seinetwegen außer sich gewesen vor Angst und Sorge.
    Wer mit Vilthuril zu tun hatte, spürte eine gewissen Reserviertheit von ihrer Seite, und man wußte, daß sie und Fiver viel Zeit in ihrer inneren Welt, in der Welt des Mystischen verbrachten. Niemand hatte etwas dagegen, da jeder die Gültigkeit auch dieser Welt anerkannte. Im

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