Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Neues Vom Watership Down

Titel: Neues Vom Watership Down Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Adams
Vom Netzwerk:
ziemlich hoffnungslosen Versuch, draußen etwas silflay zu finden, kehrte er in den Bau zurück, um zu dösen wie jedes Kaninchen im Winter. Im Lauf des Tages fragten ihn mehrere Männchen und Weibchen, ob er ihnen nicht etwas über die mysteriösen Umstände von Flyairths Erscheinen erzählen wolle, aber er erwiderte ihnen nur, daß sie sie ja selber fragen könnten; je mehr Kaninchen sie kennenlernte, je mehr Gesprächspartner sie fand, um so besser für beide Teile. Seiner Meinung nach unterschied sie nichts von anderen Kaninchen. Nur Fiver teilte er mehr mit.
    »Was hältst du von ihr?«
    »Sie fällt irgendwie aus dem Rahmen«, antwortete Fiver. »Ein gewöhnliches Kaninchen ist sie nicht. Sie hat eine Menge im Kopf, Dinge, über die sie nicht sprechen wird, oder jedenfalls noch nicht. Aber was das auch sein mag, sie ist harmlos. Sie ist nicht verrückt, so wie der arme Silverweed im Gehege von Cowslip. Das war sicher richtig, daß du es ihr überlassen hast, sich hier einzufügen, und daß du abwartest, was passiert. Und es wird tatsächlich etwas Ungewöhnliches passieren, Vilthuril und ich sind dessen ganz sicher. Aber natürlich können wir sie nicht in diesen Schnee und in diese Kälte hinausschicken. Wollen mal sehen, wie sie sich mit unseren Kaninchen verträgt. Da erfahren wir schon mal eine ganze Menge. Wir brauchen sie nicht in irgendeiner Weise besonders zu behandeln, oder jedenfalls jetzt noch nicht.«
    An diesem Nachmittag kam Flyairth von selbst zu Hazel.
    »Hazel-rah, wieso hattet ihr gestern Abend keine Angst vor den Männern, du und Bigwig? Ich hatte mehr Angst als jemals zuvor.«
    »Ach ja, weißt du, wir sind ja mehr oder weniger schon an sie gewöhnt«, antwortete Hazel. »Ich war sicher, daß sie uns nichts tun.«
    »Aber Menschen! Und so nahe! Das ist doch unnatürlich bei Kaninchen. Das muß doch gefährlich sein!«
    Hazel sagte darauf nichts mehr, und nach einer Pause fragte Flyairth: »Sind jetzt alle Kaninchen hier unten?«
    »Ja«, erwiderte Hazel. »Oben ist niemand mehr. Wir gehen erst wieder zurück, wenn es wärmer wird.«
    »Ich habe gestern Abend natürlich nicht viel sehen können. Gehst du noch einmal mit mir dorthin? Einige hier haben mir das Gehege beschrieben, und ich hätte es gern noch einmal gesehen.«
    »Jetzt?« fragte Hazel, etwas schläfrig.
    Sie beharrte darauf. »Ja. Jedenfalls bevor es dunkel wird.«
    Hazel, gutmütig wie immer, war einverstanden und überredete Bigwig mitzukommen. Die drei kletterten den steilen Hang hoch und gingen zum Pfad und zu den Bäumen. Flyairth sah sich im verharschten Schnee genau die Reifenspuren vom hrududu an.
    »Gehen oft Menschen auf diesem Pfad?« fragte sie.
    »Ja, im Sommer, ziemlich viele.«
    Flyairth folgte ihnen das kurze Stück zu den Löchern, die hinunter in den Wabenbau führten. Sie war voller Bewunderung und sah sich genau den Gang an, in dem Bigwig General Woundwort bekämpft und besiegt hatte.
    »Die Kaninchen von Efrafra wollten euch umbringen und euch das Gehege wegnehmen?«
    Sie erzählten ihr vom Hund, und wie Hazel von der Farm zurückgebracht worden war.
    »Das ist großartig«, sagte sie. »Welcher Mut! Hast du keine Angst gehabt?«
    »Wir hatten alle Angst«, erzählte ihr Hazel. Er wollte nicht wie einer wirken, der sich großtut, und fuhr fort: »Es war in Wirklichkeit El-ahrairah, der uns gerettet hat. Dandelion wird dir alles erzählen, wenn dir daran liegt. Er ist unser Geschichtenerzähler.«
    Als sie die Schlafkessel gesehen hatten und wieder hinausgehen wollten, verhielt sie am Ausgang von Kehaars Gang und schaute sich noch einmal um. »Du sagst, daß Menschen über diesen Pfad gehen. So nahe am Gehege? Und sie haben euch noch nie was getan?«
    »Es gibt eigentlich auch keinen Grund dafür«, antwortete Bigwig. »Sie bauen hier nichts an, kein flayrah oder so was.«
    »Aber sie müssen doch wissen, daß ihr hier seid. Die Blindheit. Fürchtet ihr die Blindheit nicht?«
    »Nein. Ich glaube auch nicht, daß die Menschen hier etwas gegen uns haben.«
    »Die Menschen könnten euch alle vernichten, indem sie euch mit der Blindheit anstecken. Wißt ihr das nicht?«
    »Sie könnten es vielleicht«, meinte Hazel, »aber wir glauben nicht, daß sie es tun.«
    Flyairth äußerte sich nicht mehr dazu. Als sie den Hügel hinuntergingen, kam sie auf die Frage zurück, wieso Bigwig ihren Namen und den von Thinial kannte. Sie war sich offenbar ziemlich sicher, daß er ihr mehr darüber sagen könnte, wenn er wollte,

Weitere Kostenlose Bücher